Veganismus

Hab da ne Meinung, nach der niemand gefragt hat.

Na es geht um diesen neuen Song der „militanten Veganerin“

Mir ist das nicht egal, was mit den Tieren passiert und in diesem Song kommt keine Lüge vor. Diese Dinge und viele mehr passieren täglich Milliardenfach. Mit Tieren. Ich verstehe ihre Verzweiflung und die unendliche Traurigkeit. Und einerseits finde ich ihren Einsatz große Klasse. Andererseits denkt kaum jemand um, wenn man so angegangen wird. Ich denke, man erreicht mehr, wenn man dieses Thema ruhig und sachlich dort verbreitet, wo es erwünscht ist. Es gibt eben Menschen, die das absolut nicht wollen. Das sind dadurch keine schlechten Menschen. Und Veganer:innen sind auch nicht die besseren Menschen.

Dennoch bin ich Zwiegestalten. Ja, sie ist sehr extrem. Und ich finde Extremismus nie gut. Andererseits ist das, was mit den Tieren passiert ebenfalls extrem. Aber lässt sich Gewalt mit Gegengewalt lösen?

Wie gesagt, ich verstehe das. Denke aber, dass sich mit etwas Ruhe und Einfühlungsvermögen mehr erreichen lässt. Selbst wenn jemand sagt, dass er weniger Fleisch isst, finde ich das toll. Jeden kleinen Schritt finde ich sehr toll. Aber ich flippe auch nicht aus, wenn mir bekannte erzählen, dass sie lecker Schnitzel essen waren.

Respekt und Verständnis geht in diesem Kampf für die Tiere oft verloren, dabei wäre es auch da so wichtig.

Was ich jedoch denke ist, dass jeder! wissen sollte, was er tut. Das jeder Konsum irgendwelche Konsequenzen nach sich ziehen kann. Und im Bezug auf den Konsum von Tierprodukten sollte jeder wissen, dass (und wie) Tiere dafür gegen ihren Willen leiden. Wer darauf dann zickig reagiert, tja, der will eben die Augen verschließen. Warum? Weil im Grunde jeder weiß, wie grausam das ist. Und man könnte kaum noch so genüsslich essen, wenn man daran denkt, was dafür passieren musste.

Was mich betrifft, ich erzähle im persönlichen Gespräch rein gar nichts über den Veganismus, außer das Thema kommt aufs Essen. Noch dazu lebe ich derzeit, im Bewusstsein der Konsequenzen, vegetarisch. Aufgrund meiner Essstörung. Fleisch ist für mich einfach kein Lebensmittel. Und ich weiß natürlich, dass der Konsum von Milchprodukten nicht nur zur qualvollen Haltung, sondern auch zur Schlachtung führt. Wie jeder Mensch auf seine Weise, versuche ich mein bestes zu geben.

Und natürlich sind auch Veganer:innen oder Vegetarier nicht fehlerfrei.

Nun, jeder sollte es also selbst entscheiden, aber dann auch die Augen öffnen für alle Richtungen.

Unterm Strich finde ich den Song ziemlich nice.

Von lecker Essen und Respekt

Das hier ist ein spontaner und ungeplanter Beitrag, der aber doch seine Daseinsberechtigung hat, zumindest hier auf meiner Blog-Seite. Rechtschreibfehler dürfen kostenlos mitgenommen werden. 🙂

Es ist nicht so, dass es mir nicht schmecken würde. Die wenigsten Menschen ernähren sich vegan, weil ein tierisches Produkt nicht schmeckt. Im Gegenteil. Ich könnte spontan eine unendlich lange Liste erstellen mit Dingen, die lecker schmecken. Zwar habe ich im Groben und Ganzen meist das Selbe gegessen, einseitig und ungesund, aber es war lecker. Und was essen Veganer überhaupt? Gras und Luft?

Mir taten einfach die Tiere immer leid. Aber geändert habe ich auch nichts. Aufgrund meiner Behinderung, dem Autismus, fallen mir Veränderungen ohnehin extrem schwer. Da kam mir die gedankenlose einseitige Ernährung gerade recht. Das Veganer aber nicht nur Gras essen, war mir natürlich klar. Ich habe auch noch nie Gras gegessen. Nur ein mal geraucht, weil ich „Gras rauchen“ wörtlich genommen habe. Und jemanden veräppeln wollte. Aber nein, man wird nicht high davon, falls sich die Frage überhaupt stellen sollte. Man kann aber wunderbar so tun als ob.

Bei der veganen Ernährung steht Gras jedoch nicht auf dem Speiseplan.

Wenn man sich nun informieren möchte, kommt man häufig mit sehr extremen Ansichten/Ratgebern in Berührung. Du musst dies, du musst jenes, das ist schlecht und das andere ist auch nicht gut. Und ganz allgemein bist du ein grausamer böser Mensch und sage nicht, dass du Tiere liebst, das ist eine Lüge.

Als jemand, der im allgemeinen Tiere sehr mag, bekommt man also einige Vorwürfe statt respektvolle Informationen. Und ich muss gar nichts. (Außer eine Abwehrhaltung einnehmen). Es gibt nicht allzu viele (aufklärende) Veganer (im öffentlichen Leben), die einen respektvoll dort abholen, wo man steht und nicht weiter mitnehmen, als man selbst möchte. Die meisten Fleisch-Esser sind tierlieb und aufgeschlossen. Tierliebe und Fleisch esses schließt sich gegenseitig nicht aus! Und ich habe Verständnis dafür, dass jemand dicht macht, wenn er mit Vorwürfen überhäuft wird. Auch grusel-Bilder sind für den Anfang nur
wenig hilfreich, selbst wenn sie der Wahrheit entsprechen.

Meine Mission ist auch nicht, andere aufzuklären oder zu belehren. Wenn man etwas sucht, findet jeder sachliche Informationen im Netz. Und was man daraus macht, ist jedem selbst überlassen. Mir persönlich war aber immer bewusst, dass für meinen Genuss/meine Ernährung Tiere leiden. Ich gehe da trotzdem eher subtil vor, das klappt sogar sehr gut. Ich respektiere dich und mir ist völlig egal was du isst, ich mag dich als Person und schließe dich nicht aus, nur weil du isst, was du isst. Du bist schließlich mehr als deine Ernährung. Dass das Steak sehr lecker war, kannst du mir mit Bild per Whatsapp schicken. Ich freue mich für dich und hoffe, dass du eine schöne Zeit hattest. Vielleicht Spaß beim kochen oder einen geselligen Nachmittag im Restaurant.

Und ich zeige dir auch gerne, was ich gegessen habe. Und da kommen wir zu dem offenen Geheimnis, was Veganer eigentlich so essen (können), mal abgesehen von den offensichtlich pflanzlichen Nahrungsmitteln.

Trommelwirbel: Alles, was man will.


Gestern gabs Pizza mit Thunfisch und Zwiebeln. Und auf meinem Brötchen esse ich am liebsten Eiersalat (der ist oft ausverkauft, das freut mich!). Wenns schnell gehen soll, haue ich mir ein Cordon Bleu in die Pfanne. Der eine Käse auf’m Auflauf war echt ekelig, aber der andere ist sehr gut. Und klar, wenn du mich fragst, wo ich das gekauft habe und wie ich das zubereitet habe, dann erzähle ich dir das gerne. Dann kannst du das, was du auf meinem Bild gesehen hast, ganz leicht selbst machen. Ist aber alles vegan. Erzähl mir dann wieder, ob es dir geschmeckt hat.

Und schon hat jemand, der gerne Fleisch isst, ein veganes Cordon Bleu im Einkaufswagen.

Respekt muss von beiden Seiten kommen. Und es wird immer Menschen geben, die es damit und mit der Akzeptanz nicht so genau nehmen. Da hält man sich dann einfach an den Mindestabstand.

Ich ernähre mich seit zwei Monaten vegan. Und inzwischen habe ich meine geliebte Routine wiedergefunden. Also wieder einseitig. Aber doch vielseitiger als vorher. Denn die Nährstoffe, auf die ich vorher nicht geachtet habe, auf die achte ich nun (oder ich bin bemüht). Ich probiere sehr viel Neues aus. Das ist ja so gar nicht mein Ding. Aber zumindest im Bezug auf die Ernährung nun schon. Und ich esse auch Ersatzprodukte. Es ist eben nicht so, dass mir Fleisch und Käse nicht geschmeckt hätten. Und ja, die pfanzliche Variante ist manchmal so täuschend echt, dass ich zwei mal schauen muss, ob das wirklich vegan ist. Mir ist dabei durchaus bewusst, dass es einige Veganer gibt, die das verteufeln. Aber das stört mich nicht.

Im Gegenteil. Nur wegen der Ersatzprodukte hat jemand das pflanzliche Cordon Bleu im Einkaufswagen, statt dem Tierischen.

Aktuell warte ich im Übrigen auf einen veganen Appenzeller Käse.