Das hier ist ein spontaner und ungeplanter Beitrag, der aber doch seine Daseinsberechtigung hat, zumindest hier auf meiner Blog-Seite. Rechtschreibfehler dürfen kostenlos mitgenommen werden. 🙂
Es ist nicht so, dass es mir nicht schmecken würde. Die wenigsten Menschen ernähren sich vegan, weil ein tierisches Produkt nicht schmeckt. Im Gegenteil. Ich könnte spontan eine unendlich lange Liste erstellen mit Dingen, die lecker schmecken. Zwar habe ich im Groben und Ganzen meist das Selbe gegessen, einseitig und ungesund, aber es war lecker. Und was essen Veganer überhaupt? Gras und Luft?
Mir taten einfach die Tiere immer leid. Aber geändert habe ich auch nichts. Aufgrund meiner Behinderung, dem Autismus, fallen mir Veränderungen ohnehin extrem schwer. Da kam mir die gedankenlose einseitige Ernährung gerade recht. Das Veganer aber nicht nur Gras essen, war mir natürlich klar. Ich habe auch noch nie Gras gegessen. Nur ein mal geraucht, weil ich „Gras rauchen“ wörtlich genommen habe. Und jemanden veräppeln wollte. Aber nein, man wird nicht high davon, falls sich die Frage überhaupt stellen sollte. Man kann aber wunderbar so tun als ob.
Bei der veganen Ernährung steht Gras jedoch nicht auf dem Speiseplan.
Wenn man sich nun informieren möchte, kommt man häufig mit sehr extremen Ansichten/Ratgebern in Berührung. Du musst dies, du musst jenes, das ist schlecht und das andere ist auch nicht gut. Und ganz allgemein bist du ein grausamer böser Mensch und sage nicht, dass du Tiere liebst, das ist eine Lüge.
Als jemand, der im allgemeinen Tiere sehr mag, bekommt man also einige Vorwürfe statt respektvolle Informationen. Und ich muss gar nichts. (Außer eine Abwehrhaltung einnehmen). Es gibt nicht allzu viele (aufklärende) Veganer (im öffentlichen Leben), die einen respektvoll dort abholen, wo man steht und nicht weiter mitnehmen, als man selbst möchte. Die meisten Fleisch-Esser sind tierlieb und aufgeschlossen. Tierliebe und Fleisch esses schließt sich gegenseitig nicht aus! Und ich habe Verständnis dafür, dass jemand dicht macht, wenn er mit Vorwürfen überhäuft wird. Auch grusel-Bilder sind für den Anfang nur
wenig hilfreich, selbst wenn sie der Wahrheit entsprechen.
Meine Mission ist auch nicht, andere aufzuklären oder zu belehren. Wenn man etwas sucht, findet jeder sachliche Informationen im Netz. Und was man daraus macht, ist jedem selbst überlassen. Mir persönlich war aber immer bewusst, dass für meinen Genuss/meine Ernährung Tiere leiden. Ich gehe da trotzdem eher subtil vor, das klappt sogar sehr gut. Ich respektiere dich und mir ist völlig egal was du isst, ich mag dich als Person und schließe dich nicht aus, nur weil du isst, was du isst. Du bist schließlich mehr als deine Ernährung. Dass das Steak sehr lecker war, kannst du mir mit Bild per Whatsapp schicken. Ich freue mich für dich und hoffe, dass du eine schöne Zeit hattest. Vielleicht Spaß beim kochen oder einen geselligen Nachmittag im Restaurant.
Und ich zeige dir auch gerne, was ich gegessen habe. Und da kommen wir zu dem offenen Geheimnis, was Veganer eigentlich so essen (können), mal abgesehen von den offensichtlich pflanzlichen Nahrungsmitteln.
Trommelwirbel: Alles, was man will.
Gestern gabs Pizza mit Thunfisch und Zwiebeln. Und auf meinem Brötchen esse ich am liebsten Eiersalat (der ist oft ausverkauft, das freut mich!). Wenns schnell gehen soll, haue ich mir ein Cordon Bleu in die Pfanne. Der eine Käse auf’m Auflauf war echt ekelig, aber der andere ist sehr gut. Und klar, wenn du mich fragst, wo ich das gekauft habe und wie ich das zubereitet habe, dann erzähle ich dir das gerne. Dann kannst du das, was du auf meinem Bild gesehen hast, ganz leicht selbst machen. Ist aber alles vegan. Erzähl mir dann wieder, ob es dir geschmeckt hat.
Und schon hat jemand, der gerne Fleisch isst, ein veganes Cordon Bleu im Einkaufswagen.
Respekt muss von beiden Seiten kommen. Und es wird immer Menschen geben, die es damit und mit der Akzeptanz nicht so genau nehmen. Da hält man sich dann einfach an den Mindestabstand.
Ich ernähre mich seit zwei Monaten vegan. Und inzwischen habe ich meine geliebte Routine wiedergefunden. Also wieder einseitig. Aber doch vielseitiger als vorher. Denn die Nährstoffe, auf die ich vorher nicht geachtet habe, auf die achte ich nun (oder ich bin bemüht). Ich probiere sehr viel Neues aus. Das ist ja so gar nicht mein Ding. Aber zumindest im Bezug auf die Ernährung nun schon. Und ich esse auch Ersatzprodukte. Es ist eben nicht so, dass mir Fleisch und Käse nicht geschmeckt hätten. Und ja, die pfanzliche Variante ist manchmal so täuschend echt, dass ich zwei mal schauen muss, ob das wirklich vegan ist. Mir ist dabei durchaus bewusst, dass es einige Veganer gibt, die das verteufeln. Aber das stört mich nicht.
Im Gegenteil. Nur wegen der Ersatzprodukte hat jemand das pflanzliche Cordon Bleu im Einkaufswagen, statt dem Tierischen.
Aktuell warte ich im Übrigen auf einen veganen Appenzeller Käse.