Das Licht flackert
unter tropfendem Blut
reiße Seite für Seite heraus
doch nichts ist gut genug
– ich bin taub
Die Decke fällt aus dem Bezug
aber mir ist alles egal
das Leben spielt sein Spiel
aber ich spiele nicht mehr mit
– ich verliere
Sitze hier in meiner Pfütze
zu wertlos für Blut und Tränen
trinke ein paar Kurze
und bade in Tabak und Kotze
– versinke
Mein letzter Gedanke
ich wünschte innerlich tot zu sein
doch ich bin es nicht
ich lebe, fühle, liebe
Sterbe
Kotze und ertrinke
in einem Spiel
das nie zu gewinnen war
© Amy Herzog

die Decke stürzt, die Wände fallen,
und die Posaune Mauern bricht,
das Wasser steigt, die Ufer fehlen,
die Hoffnung stirbt wenn keiner spricht…
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Geniales Gedicht! Strahlt Kraft aus, obwohl es an der Oberfläche nach dem Gegenteil klingt.
Aber zwischen den Zeilen schwingt ein deutliches „jetzt erst recht“ mit. Ist nur so ein Gefühl, aber auch wenn ich falsch liege, super-professionell, Amy, und etwas besonderes, hervorstechend, auffällig gut.
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Dankeschön 🙂
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Großartig! So spannend ich Deine formstrengen Gedichte mit ihren wiederkehrenden Motiven schätze, das hier ist ein sehr gelungenes Experiment, ein klug gemachter Ausbruch.
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Ausbruch, das Wort trifft es sehr gut.
Dankesehr.
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Sehr einfühlsam geschrieben, danke.
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