Geben.

Ich lasse mich nicht in deine Schublade stecken, nicht in dein Konzept einrahmen. Vergiss es, dass ich Sonntags nach der Kirche mit dir und deiner Familie in entspannt-steifer Atmosphäre lieb lächelnd Torte esse und träume nicht mal von unseren Urlauben mit den Kinderchen auf’m Rücksitz. Ich bin die Droge, vor der dich deine Eltern gewarnt haben, dein schlechter Einfluss. Die, die mitten in der Nacht auf dem Friedhof nach neuen Ideen gräbt und die Schule noch mal besucht, nur um wieder mit dem Lehrer ins Bett zu steigen, oder auf den Schreibtisch. Und der zweiwöchige Filmriss endet mit drei Gummienten, einem großen Brandloch auf deiner Couch und nem negativen Schwangerschaftstest im Mülleimer. Danach gestehe ich eine Straftat, die du begangen hast und lebe auf der Flucht. Nur immer, wenn mich die Inspiration küsst, besuche ich dich und unterstütze deine Sucht. Berechenbar unberechenbar. Ich passe nicht in dein gutbürgerliches Leben, aber ich bin dein treuer Wolf für die Zukunft, das bin ich, das kann ich geben.