Gedanken denken.

Das erste, was ich bei Menschen höre, ist ein Dialekt. Mag er noch so unauffällig sein, ich höre ihn heraus. Ich mag Dialekte, deshalb. Ich habe zwar nen Sprachfehler, aber keinen Dialekt…glaube ich. Aber meine Gedanken denke ich im Dialekt, meistens berlinerisch. Irgendwie wird dann alles so lockerflockig. Und wenn ich es witzig brauche, steige ich auf sächsisch um. Find ich einfach total knorke. Darüber komme ich auf das, worauf ich eigentlich hinaus will. Denken. Denken andere Menschen auch so? Denken sie gefühlt tausend Dinge gleichzeitig? In Bildern? In gesprochener Sprache? Und führen sie auch ominöse Selbstgespräche? Man sagte mir, ich müsse mir erst Gedanken machen, wenn ich mir selbst antworte. Na was soll ich da sagen. Ich antworte mir ständig selbst. Wär doch anstrengend, wenn ich allein irgendwelche Menschen analysieren würde. Da mache ich das gedanklich lieber zu zweit. Ich kann da nichts machen, mein Gehirn steht auf analysieren. Es tut das einfach. Machen das andere Menschen auch? Und was ich mich auch frage, denn das habe ich auf irgendeinem Bildchen als Spruch gelesen: denken Menschen an jemanden zurück, wenn man an diesen Menschen sehr viel denkt? Zum Beispiel denke ich an einen Menschen sehr oft, denke aber auch, dass dieser Mensch sich wahrscheinlich nicht mal mehr an mich erinnert. Wäre doch irgendwie schön, wenn dieser Mensch genau das Selbe denkt. Ein bisschen traurig auch, weil es nur Gedanken sind. Kein beisammen sein. Aber wenn ich das auf sächsisch denke, wird’s schon wieder witzig. Ein freudiges Hoch auf unsere Dialekte. Ich find‘ sie alle toll.