So genau weiß ich das nicht.

So genau weiß ich das nicht. Wer zählt schon dieses X. Es ist immer ein Einschlafen, irgendwann & ein Aufwachen, dann auch irgendwann. So wie er mich festhält, will er dass ich ihn spüre. Aber ich sehe nur seine Arme. Scherzhaft sagt er mir, dass ich so kalt sei – die Oberfläche meiner Haut. Und dann beginne ich, aus Angst er könne auch mein Inneres spüren, zu zittern. Obwohl ich andererseits nicht davon ausgehe, dass ihn meine innere Kälte stören würde. Die Typen ergreifen doch ohnehin erst dann die Flucht, wenn ihnen Gefühle offenbart werden. Und solange da nichts ist, muss auch nichts flüchten. Es ist, was es ist, es kommt nirgends her und will nirgends hin. Nur Blicke, Arme, ruhige Gespräche, der Duft einer erloschenen Kerze, weiße Flecken im Bett, einschlafen & aufwachen. Und das Ganze mal X. So genau weiß ich das nicht. Und wie sollte ich schon einer dieser Menschen werden, bei denen man bleiben möchte. So ein Mensch mit Gefühlen, mit Tränen & anderen Klageliedern. So ein Mensch, der die Angst vor der eigenen Ehrlichkeit verlieren kann und den Ekel vor der empfundenen Liebe. Ein Mensch, der warm wird. So warm wie er. Aber dann ist es doch immer nur ein aber. Aber, aber, aber. Aber es war nett. Aber ich wäre gern ein Stein, der fällt, nicht die Feder, die eine Ewigkeit braucht. Jede Berührung haftet an mir, frisst sich in mich hinein & bleibt, wird ein Teil von mir. Ein hässliches Stück Fleisch aus allen je erfahrenen Berührungen. Ich hasse es. Hasse es ich zu sein, kalt, aber nicht wirklich kalt. Schrödingers Katze – zur Selben Zeit lebendig & tot. So genau weiß ich das nicht.

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