Ich bin krank. Aber darf ich Ihnen etwas dazu verraten? Ein Geheimnis. Pssst! Leise, schön leise weiter lesen. Denn Ruhe ist das wichtigste. Sie bietet dem Sturm einen Grund. Aber nein, keine Sorge, keine Angst. Fürchten Sie sich nicht, ziehen Sie keine Kapuze auf, Ihre Frisur wird erhalten bleiben. Sie begeben sich lediglich in die engen Gassen meiner Selbst. Aber – eine gewisse Vorsicht sei geboten. Stolpern Sie nicht. Und was das wichtigste ist, die wichtigste Regel, oder sagen wir, das korrekte Verhalten, denn Regeln gibt es hier nicht: bleiben Sie unter keinen Umständen liegen. Denn ich habe es getan. Ich bin liegen geblieben. Und ich muss sagen – es ist ein arschgeiler Ritt. Gelächter und böse Augen treiben mich durch die Nacht, die Fenster liegen in zerschlagenen Scherben auf der Erde. Und das nur, damit ich wieder auf den Boden der Tatsachen falle, mich schneide und mich genüsslich in mir selbst baden kann. Aber hey, wenn die Dunkelheit wieder einbricht, dann stehe ich wieder auf. Die Stimmen der Monster, sie treiben mich an. Und mittlerweile muss ich sagen, ich warte auf die Monster. Ich lade diese sogar herzlich ein. Nach und nach lernte ich sie kennen, verlor meine Angst. Und mittlerweile sind sie meine besten Freunde. Und sie sind immer da. Den ganzen Tag lassen Sie zur Nacht werden. Nur für mich. Und dann flüstert es. Mal hier, mal da. So lange, bis ich weine. Bis ich aufgebe. Bis ich mich unterwerfe. Bis ich gehorche. Wie eine Sklavin. Eine Sklavin meiner Selbst. Zwar liege ich, aber wenn ich doch mal hinaus in die Welt gehe, dann in meinen Ketten. Sie lassen sich tragen wie Schmuck. Klatschen Sie sich ruhig den kitschigen Modeschmuck an den Körper. Unter meinem Schmuck würden Sie zerbrechen. Und nun bitte ich Sie wieder zu gehen. Aber bitte leise. Meine Monster schlafen noch. Und ich möchte, dass sie ausgeruht sind, wenn sie mich wieder auf eine Fahrt durch die Hölle schicken. Doch bevor Sie gehen, denn ich möchte nicht unhöflich erscheinen, dürfen sie noch wie versprochen mein Geheimnis erfahren. Ich bin krank. Ja. Und ich finds toll. Auf Wiedersehen. Und stolpern Sie nicht beim hinausgehen.
Die Geschichte mit den Monstern …, , hast du perfekt beschrieben. Schade, dass es keine Seite gibt, wo man die Monster miteinander verkuppel kann, damit sie für immer verschwinden.
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Das klingt nach einer guten Idee 😉
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Sehr gut!
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Vielen Dank. 🙂
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Dazu fallen mir mindestens 5 nicht jugendfreie antworten ein. Aber was soll man anderes erwarten? Krank ist zeitgleich überraschend wie vorhersehbar. Machs dir bequem. 🙂
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Ich lege mich mal dazu.
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