Der fehlerhafte Mensch

Könntest drüber nachdenken, krampfhaft versuchen es herauszufinden, aber du kannst es auch lassen. Irgendwas ist immer falsch, vielleicht nur ein kleiner Teil, vielleicht ein bisschen von allem, wer weiß das schon. Du nimmst einfach alles, das spart Zeit. Rennst dann trotzdem lachend in die Kreissäge und redest dir ein, dachtest lange Zeit tatsächlich, glaubtest daran, du würdest drauf stehen, auf diesen Schmerz, aber dem ist nicht so, oder? Ganz im Gegenteil. Aber so die Art Menschen, die selbst mit ihren Fehlern perfekt sind, die es mit diesen einfach nur von Grund auf fehlerhaften Menschen selten gut meinen, die geben sich paradoxerweise große Mühe, die Größte. Irgendwie anders. Intensiver, tiefgehender. Eben bevor sie einen unsanft in den Müll werfen, in die Wüste schicken oder auch in einer Autopresse verschwinden lassen. Vom Gefühl her tut sich da nichts, bei der Art der Entsorgung. So von Grund auf fehlerhafte Menschen, oder diese, die den Fehler nicht nur bei sich selbst suchen, sondern ihn auch stets finden, fallen bevorzugt darauf rein. Wobei „drauf reinfallen“ so negativ klingt. Sagen wir, sie sind geblendet von ihrer eigenen Gutgläubigkeit, von ihrer Hoffnung. Beides sorgt dafür, dass dieses Muster, wenn auch mit den Jahren stetig fallend, eisern stand hält. Es wird seltener, ja, vielleicht lässt du, du von Grund auf fehlerhafter Mensch, nicht mehr jeden ach so perfekten Menschen in dich hinein. Bekanntlich bestätigen jedoch Ausnahmen die Regel. Und irgendetwas muss dich ja schließlich von Zeit zu Zeit auf dein fehlerhaftes Dasein hinweisen.