Lebenssinn

Adieu

So falsch, ich fremder Geist
und Seiltanz schweigt
schwappt hin und her und über
wie letzte Nacht ertrunken
(füge deine Nähe in mich ein)
wie den Abklatsch meiner Wunden
schließen diese Wellen
schlagend, zehrendes Gefäß
Dasein sucht den Sinn-
gemäß und frisst sich selbst
am stillen Grund

Adieu

© Amy Herzog

Überflüssig…

tränen haben sie verlassen
und ihre seele, sie ging auch
bleibt hier nur ein kleines mädchen
bis auch sie verschwind‘ im rauch

anders, komisch, abgelehnt
so bleibt sie überall allein
ein kleines aufgesetztes lächeln
damit wahrt sie letzten schein

im dunkeln tiefer isoliert
wird ihre seele bald zerrissen
unsichtbar und überflüssig
würd sie keiner mehr vermissen

wozu noch suchen nach dem sinn
in ihrem bitterkalten leben
was einst zusammen hielt ihr band
das hat die einsamkeit zerschnitten

© Amy Herzog