arbeit

wirkung

brennende Tastaturen
intellektuelle Ausgrabungsarbeiten
eine flackernde Vanilleduftkerze
etwas Professionalität bitte
(in verrückt gewordenen Geistern)
verstohlene Blicke lächeln
Distanzen suchen rote Kugelschreiber
Snacks, Musik & ne Bar
Konsonanzen
Kondome gute Absichten

Ziehen wir die Jalousie herunter
und machen den Tag zur Nackt Nacht.
Und die Nacht macht uns
zu etwas anderem.

© Amy Herzog

Reichtum. 

Ich bin arm. Vielleicht habe ich deshalb instinktiv keinen Hunger? Es ist zwar nicht so, dass ich mir nichts zu essen kaufen könnte, aber ich habe eben keinen Hunger. Und es scheint mir eine einfache Erklärung zu sein. Ich bin nicht reich. 

Welche Wege führen zum Reichtum? Gute Noten in der Schule. Eine gute Ausbildung. Etwas Glück vielleicht? Ein paar tote Verwandte. Über Leichen gehen. Zur Richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Stets hart arbeiten. Vielleicht auch etwas hochschlafen? Ich weiß nicht. 

Ich brauche kein Geld. Ich möchte reich sein. Geld spielt dabei keine Rolle. Liebe geht durch den Magen.

© Amy Herzog  

Hin- und her (ge)Drabble mit Maccabros, mit den Worten ‚Reich, Ausbildung, Wege‘

Das Leben des einsamen Mannes…

Morgens früh, da steht er auf,
wälzt sich aus dem Bette raus,
wankt verschlafen durch das Haus,
macht sich fertig und geht raus.

Schleicht die Wege bis zum Bus,
hier und da ein flüchtig Gruß,
in Gedanken setzt er sich,
der Morgenhimmel schön rötlich.

Ein paar Minuten sitzt er da,
so wie’s auch schon gestern war,
morgen wird es auch so sein,
immer früh zum Sonnenschein.

Gleich von rechts da kommt er schon,
der Bus, da an der Bahnstation,
inspiriert vom Morgenhimmel,
steigt er ein in das Gewimmel.

Weiter geht er ganz gelassen,
ignoriert die Menschenmassen,
setzt sich hin und starrt hinaus,
die Inspiration ist aber raus.

So geht er weiter bis zur Arbeit,
tut jeden Tag zu dieser Zeit,
die Aufgaben schnell und präzise,
denkt an nichts, absurderweise.

Nach Stunden ist es endlich rum,
fährt er dann Heim und fragt warum,
das Leben ist so Monoton,
seit 20 Jahren ja nun schon.

Zu Hause dann da setzt er sich,
isst liebloses Fertiggericht,
sitzt noch etwas auf dem Sessel,
schaut fern und füttert noch die Vögel.

Immer später sieht er dann,
schnell noch duschen, nicht so lang,
dann ins Bett, so ganz allein,
schlafen, bis zum Morgenschein.

Morgens dann wieder von vorn,
es geht weiter ohne Zorn,
Eintönig, voll Einsamkeit,
schläft er in der Dunkelheit.

Viel zu bieten hat es nicht,
das Leben aus des Mannes Sicht,
wär nur schön nicht ganz allein,
zu bestaunen den Morgenschein.

© Amy Herzog