frost

Vom Herbstblatt…

Wie schwankend doch ein Herbstblatt ist,
so zweisam dort am Ast,
den Sommer doch schon bald vermisst,
im ankommen – nur fast.

Wie treibend doch die Winde sind,
so trägt das Herbstblatt fort,
gar freut es sich noch wie ein Kind,
auf einen neuen Ort.

Im Winterstraßen glänzend Frost,
das Blatt doch wartet fein,
ein Lächeln noch verbirgt den Rost,
wenn es zerbricht allein.

 

© Amy Herzog

Eingefrorene Seele…


Wann war die Seele in Sicherheit,

Sie ist umgeben von leeren Spiegeln,

Ihr Innerstes bleibt weiß eingeschneit,

Erlischt Wärme, Licht und Fackeln.

 

Sie sehnt sich nach Geborgenheit,

Nach Freiheit, Sinn und echter Liebe,

Schreit nach außen laut die Wahrheit,

Wenn der Schnee nicht an ihr riebe.

 

Den Kampf hat sie bald aufgegeben,

Erfroren in der dichten Dunkelheit,

Kann ein Herz nur Wärme Spenden,

Mit Worten, Nähe und Zärtlichkeit.

 

Mit letzten Kräften gedruckt im Schnee,

Könnt das Herz nur die Worte sehen,

Die Seele schreit, denn es tut ihr weh,

Während Herzen taub vorbeigehen.



© Amy Herzog