Verlorenes Mädchen…

Bäume, starke, dicke, große, Bäume,
lange knöcherige Äste, dicht an dicht,
schlagen laut im nächtlichen Wind.
Schwarzgekleidete Nebelschwaden,
und mittendrin ein verlorenes Kind.

Rennt entlang dem verregneten Weg,
nasses Laub, das kleine Mädchen fällt,
in Erde und Matsch, in Kälte gehüllt.
Blutige Knie und weinende Augen,
ängstliche Schreie, nur Bäume hören.

Wispert im Nebel geheimnisvoll zu,
„Kleine, renn weiter, gib keine Ruh!“
Rennt und fällt sie, Stunden vergehen,
bis dann am Ende der Nebel verzieht,
und in warmer Sonne die Tränen glänzen.

© Amy Herzog

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