Freitod

Wellenrauschen…

Lautes rauschen tönt das Meer,
fühlt es sich doch noch so leer,
prachtvoll winkend Wellen schlagen,
niemand würd die Nähe wagen.

Wirkt es doch so faszinierend,
im Rhythmus starr hypnotisierend,
lädt es gleich zum Baden ein,
erweckt den Schein sicher zu sein.

Die Leere, die das Meer wach hält,
zum Ruhen jede Seele zählt,
mit Leid und Liebe frisst es Seelen,
die Seelen, die das Leid hinzehren.

Der Körper wird vom Meer erdrückt,
je fester, desto mehr entzückt,
streicheln kalte Messerstiche,
unter Wasser letzte Blicke.

Langsam wird die Seele still,
hat sie endlich was sie will,
den Wellen setzt sich nicht zur Wehr,
im Leid gefangen nun nicht mehr.

© Amy Herzog

Wellenspiel…

Ein letztes spüren kalten Windes,
rhythmisch in des hohen Grases,
fegend durch mein langes Haar,
worunter einst noch Leben war.

Blickend in die weite Ferne,
sehend außer dunkler Leere,
des Nebels Undurchdringlichkeit,
der mir zeigt es ist jetzt Zeit.

An den Rand des Abgrunds schreiten,
die Augen weit geöffnet halten,
dort unten spielt das laute Spiel,
das Wellenspiel das letzte Ziel.

Mit einem Lächeln im Gesicht,
spüren wie das Herz zerbricht,
nur einen Schritt zum letzten Mal,
beendet dieser dann die Qual.

Im Fluge durch den weichen Nebel,
breiten sich die meinen Flügel,
machen sich bereit zu tauchen,
in kalten Wellen zu ertrinken.

Dunkel, kalt und ohne Luft,
Lichter sehend, niemand ruft,
schlafe ich nun langsam ein,
im Wellenspiel so ganz allein.

© Amy Herzog

Das letzte Gedicht…

Dröhnend tönende Laute,
durchfluten meine Hülle,
wie vom Menschen gewollt,
zerfällt die graue Welt.

Und mir wird nun gewahr,
so wie sie einst war,
ist sie dahingegangen,
von Schande überlaufen.

Die wunderschöne Dunkelheit,
befreit in die Ewigkeit,
mit dem letztem Gedicht,
schweife ich durch Licht.

Lebt wohl im Schein,
in des falschen Sein,
ziehe ich von dannen,
durch Gewässer und Flammen.

© Amy Herzog