Land

Stadtenge

Wo sind sie,
die Sterne?

Wann funkeln sie
dort oben in der Ferne?

Das Laut vertreibt
das Licht verschlingt,
zwischen grauen Mauern
eingezwängt.

Lass sie fallen,
reiche Luft.

Beschleicht das Land,
des ländlich Duft.

In nächster Nacht
da strahlen sie,
die Sterne hoch
so hell wie nie.

© Amy Herzog

Staubkorn im Wind

Unsichtbar du schwebst,
hoch oben geschwind,
fällst rasend hinab,
am Abgrund verbleibst.

Der nächste Stoß,
erneutes hoch schweben,
und wieder fliegst du,
unendlich hoch oben.

Rast durch die Wüste,
legst Meilen zurück,
bevor du kommst an,
beim Winde der Küste.

Ziehst deine Strecken,
durch Städte und Land,
siehst Schönheit und Hass,
kannst alles erblicken.

Quer durch die Welt,
suchst du dein Ziel,
wo du dann aufschlägst,
das unsichtbare Zelt.

Doch wie leider so oft,
wirst du wieder verjagt,
bleibst stets unerwünscht,
wenngleich du’s anders hoffst.

So eilig geschwind,
suchst du den Platz,
wo bleibst du willkommen,
du Staubkorn im Wind.

© Amy Herzog