schwarzes Blut
durch meine Adern
lebe ich von deinem Wein
meine Kraft, sie fließt in dir
und in der Nacht
hol ich sie mir!
© Amy Herzog
In jeder langen finsteren Nacht,
bin ich schreckhaft aufgewacht.
Spürte ich noch was ich war,
doch zugleich auch was geschah.
Jede Nacht starb ein Stück Seele,
zurück blieb nur die leere Hülle.
Schon lange nicht mehr das was war,
bin nicht mehr warm, nur Kälte starr.
Mein warmes Blut, es ist gefroren,
nur deines spüre ich noch glühen.
Niemand sieht, niemand versteht,
was auf der Welt noch vor sich geht.
Doch sind die Menschen mir willkommen,
sofern ihr Blut noch nicht geronnen.
Blind wie sie sind zieh ich sie an,
zieh sie direkt in meinen Bann.
Spiele etwas und lass sie liegen,
wenn ich bekam, was mein Begehren.
Der toten Seele ist egal,
was der Mensch hat für ne Qual.
Ich will nur an ihr glühends Leben,
allein nur das ist mein Begehren.
© Amy Herzog
In der Nacht fühlen wir uns wohl,
dem Tage sagen wir lebewohl,
vertreiben all die schönen Nächte,
bis zuletzt die ganzen Ängste.
In Freiheit wandeln wir umher,
viel zu gern wüsst‘ ich woher,
durchkreuzen Orte nah und fern,
und suchen nach uns’ren Opfern.
Genießen Ruhe ohne Wut,
in Ruhe trinken wir das Blut,
in nächtlich schöner Harmonie,
Vampyre nein, die schlafen nie.
© Amy Herzog
Nur ganz kurz kostete ich
des Teufels Feuer
und brach mir das Genick.
War’s mir geheuer,
nein, ich Liebe Euch
und Euer Blut.
Ich war nur bleich
und was bin ich schon,
Ihr seid Leben
und sogleich
rann Euer Blut’s Geheimnis
in meines, in mein Streben
nach Euer Leben.
So lasst mich kosten,
mein Herr,
demütig knie ich vor Euch
und Euer Leben.
Schenkt mir Euer Blut,
es soll fließen,
lasst mich nicht sterben.
© Amy Herzog
sie wollte so sehnlichst
ihn in Stücke zu reißen
das Blut aus seinem Leibe
mitten aus dem Herzen zu beißen
trinken, bis es ihm dunkel wird
kaum mehr Luft in den Lungen weht
der Tod schon an die Türe klopft
bevor das letzte Blut vertropft
nimmt sie ihn noch bei der Hand
streichelt ihn zuletzt ganz sanft
ist ihr Durst endlich gestillt
dankbar ist sie nun gewillt
sein Leben ihm zu lassen
den Tod noch zu fassen
ihn zu verjagen
fort ist er
und sie kann lieben
den Mann der bereit war
ihr zu geben, sein Leben
© Amy Herzog
So sehr begehre
ich dein Blut
kann kaum klar denken
in mir brennt es
heiß wie Glut
In Gedanken
zerfleische deine Brust
reisse dein Herz
heraus und trinke
mit Lust
Trage ich dich
solang auf Händen
wenn du es mir gibst
und es zu meinem wird
spüre ich dein Leben
© Amy Herzog
Sanft legst du dich nieder
in meine Arme
streiche über dein Haar
und nähere mich langsam
deinen Lippen
Berühre sie sinnlich
und küssen uns lang
sicher und geborgen
kannst du dich
fühlen
Ein Blick
in deine Augen
rauben mir den verstand
wir lächeln uns an
und du wartest
gebannt
Du sollst nicht mehr warten
und ich kann es nicht mehr
so streife ich sanft
deinen Pullover
beiseite
Deine Haut berühren
mit der Klinge
streicheln
durchschneiden
und sehe in deinen Augen
die beruhigte Aufregung
Schneide
wieder und wieder
tropfen Blut bilden sich
sie schließen sich zusammen
zum fließenden Fluss
Dein Duft erfüllt mich
nicht länger kann ich
mich halten
so nähern sich
meine Lippen
dem roten Fluss
Beginne zu küssen
dein warmes Blut
dieses hohe Geschenk
ich nehme und trink
halte dich
werde stärker
geschwind
Die Kehle hinunter
löscht es diesen Durst
lässt Schwäche verschwinden
das Verlangen langsam
und stetig gelöst
Bis dein Blut gerinnt
und die Nacht erhellt
liegen wir gemeinsam
sind frei
und verbunden
© Amy Herzog
Verfallen in des Blutes Rausch
lustvoll schmachtend jagen
löschend warm hinab der Kehle
des Verlangen willens wagen
Schleichend nah behutsams Kuss
hoch geachtet dich verführen
sanft schneidend fließen lassen
Lippen Blut und dich berühren
Rausch erleben Herzberasend
leben rasend durch mich fließt
lebendig lieben leiden hassen
bis das nächste Blut vergießt
© Amy Herzog
Warum ich Euch suche,
das kann ich nicht sagen.
Doch ich weiß was ich will,
und werde das Jagen wagen.
Nur einmal vermag ich,
von Euch zu trinken.
Die Lippen benetzend,
Euer Wesen entdecken.
Das Verlangen ein Kampf,
die Jagt hört nicht auf.
Doch ich werde Euch schmecken,
verlasset Euch darauf.
Geduldig und leise verbleibe ich,
weiter im Schatten werde ich lauern.
Warten auf Euer so kostbaren Saft,
eines ist sicher, es wird nicht mehr dauern.
© Amy Herzog