Meine blasse Haut schmeckt
nach Tränen einer sehnenden Jungfrau
zaghaft, leicht, stark, schwach leckt
jede feine Pore eine Sinnlichkeit
die sich in meinen zerbrechlichen
Augengläsern paralysiert
Meine blasse Haut erzählt
eine lange Geschichte
die niemand je zu lesen wagt
wie ein Geist der Verderbnis, des Endens
gelegentlich an meinen Ohren nagt
und die Leidenschaft weckt
Meine blasse Haut ruft
wie geschlüpfte Spatzen aus ihrem Nest
ich aber bin ihm entfallen
schutzlos und einsam in eurer lauten Welt
und halte mich am Hunger fest
© Amy Herzog