Herzamputiert
mit Giftmüll verbrannt
der Rest ist Phantomschmerz
kotze den Rotz verschlissener Liebe
lausche dem Klang deiner Zufriedenheit
schlucke überdosierte Illusionen
und stanze mir das Lächeln
das du dir wünscht
ins kalte Gesicht
© Amy Herzog
Herzamputiert
mit Giftmüll verbrannt
der Rest ist Phantomschmerz
kotze den Rotz verschlissener Liebe
lausche dem Klang deiner Zufriedenheit
schlucke überdosierte Illusionen
und stanze mir das Lächeln
das du dir wünscht
ins kalte Gesicht
© Amy Herzog
Wieder Drabble-Dienstag von Lyrix. Ein Drabble besteht aus genau einhundert Worten, in denen drei Worte vorkommen müssen. An diesem Drabble-Dienstag sind es die Worte: Mond, Würfel, Taschenlampe.
Wünsche
Schon lange sind die Batterien meiner Taschenlampe leer. Und ich bin nicht gewillt neue einzulegen. Denn sind meine Wünsche erst sichtbar, kann ich sie nicht einfach zurück nehmen. Nur hoffen, dass der Schmerz nachlässt. Was wie eine Entscheidung wirkt, sind eher gefallene Würfel. Es sind keine alltäglichen Wünsche, die man sich erfüllt, um die Illusion vom Glück zu erschaffen. Es sind verborgene, nicht auszusprechende, die nicht greifbaren, weil sie verloren gehen könnten. Die an der dunklen Seite des Mondes schlafen. Die nie da gewesenen, die aber mein schönstes Lächeln hervorbringen, bis der Vollmond hell erstrahlt und mein wahres Gesicht entblößt.
© Amy Herzog
Finde mich doch
Wo ich mich selbst nie gefunden hab
Bin doch nur das kleine Mädchen
Das die große Liebe sucht
Die Liebe zu sehr hasst
Wir sind passiert
Es ist mehr als nur Phantasie
Denn in meiner Phantasie
Bist du am Ende doch nur ne
Fühllose Photographie
Depressionen sind stark
Ich kann sie nicht tragen
Doch sie steh’n mir so gut
Renne schneller ohne zu rennen
In ne dreckige Bar
Da bin ich gut genug
Ficken unterm Tisch
Berauschte saufen darauf
Den Rest Whiskey kippen wir einfach
Auf unseren Erinnerungsschmutz
Da verbleibt er im Schutz
Der schwarze Treibsand
Zieht mich schon nach unten
Zieht mich weit weg von dir
Wir illusionieren nur im Himmel
Nur auf meiner Photographie
Fühle mich tot, das Brennen fällt
Sehe den Rauch, schwarz, sammelt
Ruß an den Wänden, verdeckt unseren Schmutz
Nur das Blut kann ich noch sehen
Unser Dreck bleibt nicht kleben
Nur das Licht kann ich sehen
Und es brennt!
© Amy Herzog
Illusionen
erhellen die Welt
und lassen sie erblühen,
während sie untergeht.
© Amy Herzog
Sanft streichelnde Schatten
Spiegeln sich an der Wand
Wandern hoch und hinab
Scheinen beinah eingebrannt
So stark sie auch sind
So sind sie auch fern
Bleiben einsam geheim
Hinterlassen keinen Lärm
Diese Schatten sind alles
Von Wahrheit zur Illusion
Was sie auch tun die armen
Teufel erhalten keinen Lohn
Erhaben von unendlicher Macht
Tanzen sie Machtvoll so weit
Spielen Schein für Unwissende
Tanzen geheim voll Einsamkeit
Doch ist ihr Sein so begrenzt
Mag ihr tun noch unendlich sein
An Wänden können sie handeln
Alles andere bleibt für immer Schein
© Amy Herzog