Es veränderte den Luftdruck
augenblicklich
wenn wir uns offen lägen
und könnten nicht mehr atmen
ohne Kuss.
© Amy Herzog
Es veränderte den Luftdruck
augenblicklich
wenn wir uns offen lägen
und könnten nicht mehr atmen
ohne Kuss.
© Amy Herzog
wann war ich
das letzte mal wirklich
nah, mutig,
körper, geist und seele
in fremden händen
offen, offen,
offen hingegeben?
ohne diese selbstsabotage,
in der ich mir einrede
[ … ] und dann flüchte.
wann warst du
das letzte mal mutig?
in der tiefe.
wann haben wir das letzte mal
all die gründe, die wir (selbstverständlich)
finden überhört, ignoriert
für so ein viel zu menschliches
vollkommen fehlerhaftes individuum
und die 99,9% wahrscheinlichkeit
dass das herz gebrochen wird
ein neues trauma dein fleisch frisst
in jeder handlung
und all die alten wunden
geöffnet
wann waren wir das letzte mal offen
wirklich offen ineinander
und haben diese angst geteilt
waren ehrlich und haben
(um etwas neues zu probieren)
diese angst zurückgelassen?
© Amy Herzog
Komm wir laden uns ein,
machen uns keine Gedanken,
trinken bloß ein Glas Wein,
und beginnen zu wanken.
Dann lachen wir uns an,
und flüstern „komm näher“,
küssen, lieben und lenken,
unsere Gedanken dann später.
So geh’n wir durch die Welt,
hier gibt es keinen Morgen,
keinen Richter, keinen Henker,
und auch keine Sorgen.
Wir brauchen weiter nichts,
nur unsere Wärme, die Nähe,
und alles was nicht warten kann,
kann warten, als ob nichts wäre.
Wir sind einfach nur offen,
unsere Herzen in Decken,
und wenn es dann soweit ist,
kann uns niemand mehr wecken.
© Amy Herzog