Kraft

Ersehnt

Ich traue mich nicht
dich zu brauchen
und dann erscheint mir dein Wort
ein banales, doch mein verwundetes
Herz springt mit letzter Kraft auf

Dann verschlinge ich es
wieder und wieder
so wie der Wind für mich singt
doch es bleibt nur ein kleiner Augenblick
der mir die Einsamkeit nimmt

Es ist eine schwere Geschichte
die du niemals kennst
und irgendwann kommt wieder ein Wort
das wie immer lang – von mir ersehnt
und ich traue mich nicht, dich zu brauchen
hab’s auch diesmal nicht erwähnt

© Amy Herzog

Von Steinen…

Nur so bin ich Tag um Tag für mich alleine,
gar erstickt von dem was endlos um mich ist,
stürzen nur auf mich hinab die großen Steine,
und darunter liegt das was mein Herz vermisst.

Und so wandeln sich die Straßen stetig weiter,
während ich im Keller still und aufrecht bin,
doch die Steine um mich lachen immer heiter,
nur ich weine, denn mir fehlt hier nun der Sinn.

Nur so bleibe ich hier weiter nicht alleine,
nein ich trage Stein um Stein mit meiner Kraft,
und wenn ich dabei auch noch weiter weine,
weiß ich, dass mein Herz es bis zur Liebe schafft.

 

 

© Amy Herzog

Das Abbild meiner Seele…

Du bist das Abbild meiner Seele
auf der größten Bühne unter der Sonne
als erstrahlte ich im neuen Glanz
trägst mich durch die Flüsse der Welt
ohne mich im Meer zu verlieren
bis unterm dunklen Sternenhimmelstanz

Worin sollte ich mich länger sehen
wenn nicht im Glanze meines Herzens
der mein Haar vor Winden schützt
schneller gar scheine ich zu entgleiten
in meine unsichtbare Melancholie
wenn kein Fels in der Brandung stützt

Bleiben all die Sterne an ihrem Platz
auch wenn auf meinem Wege Dürre herrscht
so bin ich doch nur Mensch zu halb
ohne das Bild, das einst von dir gemalt
verliert die Farbe ihre Kraft
und ich, ich verliere meinen Halt

© Amy Herzog

Lebenssaft…

Das Wesen in ihr längst erwacht,
es wandelt still von Nacht zu Nacht,
für Menschen eine Maskerade,
bleibt es stets die Namenlose.

Schatten ist ihr Tageslicht,
Worte nutzt sie mit bedacht,
schweigen ihre Muttersprache,
niemand weiß was sie gebrauche.

Energie durchzieht den Körper,
Begierde schon von weitem hörbar,
nähert sich, der Puls erschnellt,
das ist das was sie gewollt,

Leidenschaftlich wird geschnitten,
schon benetzt es ihre Lippen,
süßlich, warm und hoch erfreut,
trinkt sie das so heilige Blut!

© Amy Herzog