zeitlos hallt
auf schüchternen lippen
dieses kribbeln-
funkenschlagender körper
und fließt aus meinem hungrigen
[…]
noch so still
dabei will ich offen.ich.sein
schreien
und wachsen
© Amy Herzog
zeitlos hallt
auf schüchternen lippen
dieses kribbeln-
funkenschlagender körper
und fließt aus meinem hungrigen
[…]
noch so still
dabei will ich offen.ich.sein
schreien
und wachsen
© Amy Herzog
Betrachtest mich nicht von außen
schneidest mein Fleisch auf
weidest meine Organe
füllst mich mit Mandarinen aus
du trägst ein schlichtes Hemd
riechst nach moosbewachsenem Holz
und in Jahrzehnte gekommene Bitterkeit
dein Arschloch hält auf Abstand
hast du doch nur viel mehr Angst vor mir
als ich vor’m schwarzen Loch
Meine Seele schläft getränkt
Methanol und Formaldehyd im Glas
die Staubdecke wärmt
dieses entblößt fristende Dasein
in deinem Nachtschrank
Mit so viel Hingabe
hast du nicht gerechnet
Versprechen kommt nicht in die Jahre
mein Liebster, der Wahre
vielleicht nicht mein ganzes Leben
doch hast nur du mein Wahres gesehen
das niemand dir entreißt
betrachtest mich nicht von außen
der, der mein Herz verspeist
© Amy Herzog
Körper ist alt
und Gedanken
kreisen, reiben, reifen,
schweigen und begreifen
und ich muss nach draußen
dabei will ich doch nur
schwach sein
© Amy Herzog
schlaflos ist die Nacht doch nicht der Traum bleibt mir fern als mich der große Mond im Licht verschließt nur das Irdische verirrt sich dahin und wird vom Gift zu Wein zwei tanzende Körper mit dem Schicksal halber Seelen trunken summen mehr, als dass sie singen sind doch nicht mehr allein und lassen Körper, Körper sein wie's gipfelt in entblößter Lust verschmilzt das Seelenlicht zu blau trinkt der eins-gewordene Mond am Grund des Ozeans Eden bis der Tag zerbricht im matten grau
© Amy Herzog
Dunkelheit schmückt Wohnung
Schallplatten malen Musik auf Wände
eine Gitarre sammelt Staub
in einer Ecke
Schließe ich meine Augen
hängen im Kopf abertausende Bilder
dann ist es gar nicht mehr
so dunkel
Wenn ich sie öffne
steht auf dem Nachttisch
ein Bild von dir
Das einzige, welches ich besitze…
Schlaf findet nicht
schaue dich wortlos an
dein Bild wortlos zurück
finde mich in irgendeiner Realität
und verliere die Balance
Plötzlich hören wir
gemeinsam Musik, berühren uns
in abertausenden Bildern
wälzen nackte Körper durch Farben
hinterlassen ein weiteres Bild
Und wenn Augen dann schließen
ist es gar nicht mehr so dunkel
© Amy Herzog
nicht deine wohltuenden Worte
säen die Angst in mir
es ist deine absolute Stille
welche mich in deine Tiefen
stürzen lässt und Furcht
auf meine Haut zeichnet
und wenn du dann in meine
schutzlosen Augen blickst
siehst du auch in meine Tiefen
spürst die Hingabe meiner Glieder
und noch tiefer empfundene Liebe
die aus meiner Seele tropft
wie mein zitternder Körper
dir leise dein Lieblingslied spielt
so atmest du noch lauter
immer schwerer, immer tiefer
bis ein Kuss die Stille bricht
© Amy Herzog
Leichtes weißes Kleid
umhüllt Leere, zarte Hülle
seidenweich, zerbrechlich
stehend im Windhauch
im nassgrünen Gras
Arme so federleicht
fliegen im Rhythmus
der Haare, so klarsanft
geschlossen ängstliche Augen
wortloser blasser Lippen
Körper fällt langsam
auf die Knie still und –
geheim, wartend auf Licht
bevor sich öffnen die Augen
ein allerletztes mal
Stärke der Natur
zieht am Körper vorbei
durch die blassleere Hülle
auf der Suche nach Wesen
in tiefer Seele aussichtslos
Strahlende Sterne
ins Gesicht strahlend
der Mond, die Augen erwacht
fühllos seien sie betrachtet
ein letztes mal
Nach vorn geneigt
den Abgrund blickend hinab
so stark Wasser, an Felsen
es kracht und rauscht
angenehm laut
Gedanken vertreiben
ein letztes mal, zu allerletzt
sieh den Abgrund hinab
fallen gelassen…
verschwunden..
für immer…
© Amy Herzog
Ich bin ein kleiner Geist,
eine immer tanzende Seele,
schwarze Augen gefangen,
in ewig drückender Leere.
Ich schreie zwar laut,
Tag ein und Tag aus,
doch hört, ich bin still,
mir gehen die Worte aus.
Und doch tanze ich weiter,
um einen Körper zu weben,
denn als kalte leere Seele,
ist es kein schönes Leben.
© Amy Herzog.
Ein Blick genügt, schon ist es geschehen,
in meine Gedanken dich eingeschlichen.
Tag sowie Nacht nur Sehnsüchtgiges denken,
so denk ich, könnt ich dich doch einfach packen.
Eine Berührung, ist einmal vergangen,
steigert in uns sogleich das Verlangen.
Spüren, berühren, mich zerrt es zu dir,
du und ich näher, wir werden zu wir.
Einen Kuss später, entfacht sind die flammen,
liegen wir da, ganz eng nun beisammen.
Die Körper umfasst und sinnlich geküsst,
stillen die Sehnsucht in tiefer Lust.
© Amy Herzog
stumm lächelnd
zweifelnde emotionen
entfachen ungeahnt
lustvolles verlangen
nach unbekannt
berührenden händen
umfassen körper
beginnen brennen
aufgeheizt innig
vertraute berührungen
stillen sehnsüchte
die zuvor nie waren
© Amy Herzog
Das Wesen in ihr längst erwacht,
es wandelt still von Nacht zu Nacht,
für Menschen eine Maskerade,
bleibt es stets die Namenlose.
Schatten ist ihr Tageslicht,
Worte nutzt sie mit bedacht,
schweigen ihre Muttersprache,
niemand weiß was sie gebrauche.
Energie durchzieht den Körper,
Begierde schon von weitem hörbar,
nähert sich, der Puls erschnellt,
das ist das was sie gewollt,
Leidenschaftlich wird geschnitten,
schon benetzt es ihre Lippen,
süßlich, warm und hoch erfreut,
trinkt sie das so heilige Blut!
© Amy Herzog
innerlich
ich suche dich
bist du wo
spüre ich nicht
fest du reisst
das spüre ich
länger dann
zerfalle ich
distanziert
blicke ich dich
in tiefer trance
spüre ich dich
fest verschlungen
halte mich
tränenlos
nun weine ich
hassen kann
dich liebe ich
bin da wenn du
verlangest mich
immer weiter
weine ich
tränenlos
vergess ich nicht
© Amy Herzog
Leise rauschende Wellen
durchfluten den Körper
und verbleiben in Tropfen
hinterlassen keine Bilder.
© Amy Herzog
Alles ist weg, alles ist leer,
der Körper wird kalt und schwebt,
die Suche nach Rettung gegeben doch schwer,
die Seele gibt auf und vergeht.
Alles ist voll, alles ist laut,
den Schmerz zu verbergen zerrt,
die Nerven so schwach, sie scheinen verbraucht,
ist es das alles noch wert?
Bitte seid leise, bitte seid still,
diese Menschen sie sind überall,
was ist nur los, was wurde versäumt?
Körper und Seele sind nun wie betäubt…
© Amy Herzog