Wellen

Oh, sag mir…?

Oh, sag mir müder Wind,
in welchen Zeiten schlagen Wellen?
Wenn du wanderst durch die Wolken,
werde ich daran zerschellen?

Oh, sag mir trübes Licht,
wirst auch du die meine Welt erhellen?
Wenn ich blicke in die Zukunft,
bleiben es Gedankenzellen?

Oh, sag mir kleiner Stern,
der du einsam mein Gesichte trägst.
Wirst du heller strahlend lächeln,
während du die Wellen schlägst?

© Amy Herzog

Vertrauen..

So was der Heiligtümer droht,
beschütze ich mit meinen Lungen,
wo selbst noch lauert höchst der meine Tod,
noch kann ich mit den Wellen summen.

So was die Meerestiefen schreiben,
sind Worte die ich selbst durchschwamm,
und könnt ich, aber muss noch lang nicht schweigen,
solang ich neue Liebeslieder sang.

So wie die meinen Augen strahlen,
wenn ich die meine Luft mit wem geteilt,
selbst wenn wir unser Herzen gegenseitig stahlen,
so wundervoll vertraut es doch verweilt.

© Amy Herzog

Wir sind die Mitte…

In sanft gedehnten Träumen,
schwimmen wir im kalten Meer,
schauen zum Grund, schwarz,
und unsere Seelen sind noch leer.

Irritierte Gedanken schwanken,
blicken sich in glänzende Augen,
und sehen am Grund des Meeres,
nur die Welt und ihren Glauben.

Aber hier sind wir unsere Mitte,
in dieser sanft ruhenden Stille,
das Meer ist tief und wir atmen,
atmen nur uns und unsere Sinne.

Wir atmen uns ein, so ungewiss,
zaghaft schwimmen wir noch hier,
Gefühle, sie beben, sie verführen,
in unserer Mitte, hier sind nur wir.

Die Wellen schlagen höher, näher,
liegen wir uns sanft in den Armen,
es ist kalt, wir können nicht atmen,
nur uns, die Mitte und wir wärmen.

© Amy Herzog

In den Wellen…

Sitze am Rande des Ozeans
und schreie laut:
Halte diese Wellen an!
Lasse mich nicht zu nah an sie heran,
wenn ich falle, dann fang,
doch niemand hört..
Ich habe keine Wahl,
schwimme hinaus in die Wellen,
vorbei an leuchtend grüßenden Quallen,
sie lachen, ich bin zu weit geschwommen,
zurück muss ich allein,
hier in den Wellen,
bringt es nichts zu schreien.

© Amy Herzog

Letzter Gesang…

 

Einsam schwebt sie mit dem Wind

Singt eine Drossel ihr einsames Lied

Schwebt vom Nebel im dunklen Regen

Könnt sie nur fliegen wohin es beliebt

 

Doch sie kreist am Abgrund entlang

Wartend auf den hohen Wellengang

Bis ihre Flügel schlafen in Wellen

Fallen, sinken mit dem letzten Gesang


© Amy Herzog


ertrinken…

kalt

das salz drückt
meine seele verstummt
nur ein leiser schrei
nach hilfe summt
mit den wellen
ins nichts

tot

© Amy Herzog

Körpergefühl…

Leise rauschende Wellen
durchfluten den Körper
und verbleiben in Tropfen
hinterlassen keine Bilder.

© Amy Herzog