Worte

Ehrliche falsche Worte… 


Mein Wort kann dir alles schenken,

Es baut sich selbst die Brücke,

Schleicht wärmstens über Berg und Tal,

Verschließt die kleinste Lücke.

 

Es kann dir beinah alles zeigen,

Denn es ist stets ehrlich gemeint,

Zuweilen hilft es gegen Schmerz,

Wenn dein Herz einmal Tränen weint.

 

Doch eines kann mein Wort noch nicht,

Und ich weiß auch nicht wann,

Was sollt ich dir nun weiter schreiben,

Wenn kein Wort mein Gefühl sagen kann?

 

Mein Herz weint leise kleine Tränen,

Verborgen hinter falschem Wort,

Irgendwann wird es erklingen,

Zur rechten Zeit am rechten Ort..

 

 


© Amy Herzog

Wortlos…

Die Worte, die am Tage fliegen,
sie fehlen mir in jeder Nacht,
doch viel mehr fehlt in jeder Stund,
das was noch nie zu Wort gebracht.

Ich hülle mich im weichen Weiß,
Papier, aus lautem Schweigen,
und alles was dort wortlos bleibt,
verklingt in lauten Geigen.

Solange du hier existierst,
bleibt diese Sehnsucht mein,
und habe ich genügend Papier,
bin ich nie wieder allein.

 

© Amy Herzog

Vermissen…

Sie lag so sanft in meinem Ohr,
und drang tief in die Seele ein,
bestückt mit Liebe und noch mehr,
fühlte ich mich nicht mehr allein.

Sie nahm mein Herz in ihre Macht,
und sprang als Lächeln stets heraus,
die Menschen fragten sich nur: Hä?
Doch bautest du das warme Haus.

Sie war ein mal die ganze Hoffnung,
ließ mich aber im Schweigen zurück,
behalten hab ich die Verzweiflung,
und auch das Herz zerbrach ein Stück.

Sie fehlt mir nun zu jeder Zeit,
bei Sonne, Mond, an jedem Ort,
verliebte Tränen regnen hier,
und warten auf ein kleines Wort.

Ein Wort, das sich im Ohr verirrt,
und sich ganz sanft im Herzen wiegt,
die Stimme, die in mir erklingt,
und sich an meine Seele schmiegt.

 

© Amy Herzog

Brief ohne Empfänger…

Jetzt sitze ich hier mit einem Stück Papier,
und schreibe dir meine Worte darauf,
ich blicke noch einmal kurz in die Sterne,
und schicke sie dir sogleich hinauf.

Da flackert hinter mir noch meine Kerze,
und mir wird mit einem Schrecken bewusst,
so viele Worte hab ich dir niemals gesagt,
ich hab’s leider nicht eher gewusst.

Doch zu den Sternen geht nie ein Bote,
meine Worte kommen bei dir nicht mehr an,
und jetzt sitze ich hier mit meinem Papier,
und den Worten, die ich dir nicht sagen kann.

 

© Amy Herzog

Nur ein Traum…

In meinem Traum sitze ich allein,
in meiner Wohnung, es ist kalt,
und hinter mir hängt noch ein Bild,
von dir, doch es ist längst alt.

Über mir schwebt eine Wolke,
aus weißem Rauch, voll traurig sein,
sie ist viel größer, als ich dachte,
und ich sammle Worte dazu ein.

Ich schreibe dir, dass du mir fehlst,
obwohl ich vorhin noch lachte,
doch die Worte sind mir nicht geheuer,
die Liebe ist größer, als ich dachte.

Doch hier bin ich in meinem Traum,
und werfe die Worte in den Kamin,
sie verbrennen heimlich und leise,
nun sind sie kleiner, als es schien.

All das hier, das weiß nur ich,
und wenn ich später dann erwache,
dann wünsche ich dir guten Morgen,
und zeige dir, dass ich nun lache.

 

© Amy Herzog

Kleine Tänzerin…

Ich bin eine kleine Tänzerin,
und tanze durch den Raum,
geschmückt mit Perlen und Pailletten,
glitzert so bunt mein Traum.

Zuweilen führt mich die Musik,
durch Räume, die Schleifen gedreht,
und lande auf dem harten Boden,
der steinig kalten Realität.

So tanze ich mal hin mal her,
mit einem Lächeln im Gesicht,
und zwischendurch, da tanze ich,
über all das ein Gedicht.

Ich frage mich so Wort um Wort,
wann wird die Realität zum Traum,
Magie und Zauber in jedem Tanz,
noch glitzert der Boden kaum.

 

© Amy Herzog

Leeres Blatt…

Es wartet nicht auf meine Worte,
mein unbeschriebenes Papier,
vergebens füllen sie kurz die Leere,
die weiter herrscht im Jetzt und Hier.

Papier und Worte schweigen sich an,
aus Tinte formen sich Lügen,
verwelkte Träume beschreiben mir,
wie Worte mich selbst betrügen.

Das leere Blatt zeigt die Wahrheit,
so weiß und rein wie Schnee,
und ohne Tinte schreibt es mir,
in Schönschrift, etwas tut weh.

Das Blatt, so ohne jedes Wort,
es weint und schreit so laut,
das was dem Herzen so sehr fehlt,
wonach kein Wort je schaut.

So lasse ich die Tinte trocknen,
und mein Papier bleibt leer,
wie ein Spiegel blickt es zu mir,
mit Tränen, so weit wie das Meer.

 

© Amy Herzog

Keine Briefe mehr…

Ich schreibe dir keine Briefe mehr,
du wirst sie eh niemals lesen,
ich lasse sie einfach im Herzen liegen,
sie sollen mit mir verwesen.

Nur die Erinnerung trage ich noch,
die Kleidung in kunterbunt,
auf ihr verweilen ein, zwei Tränen,
dahinter ist das Herz schon wund.

Selbst dein Duft fehlt überall,
nur nicht in meinen Gedanken,
die Briefe im Herzen erinnern mich,
dir täglich für’s Brechen zu danken.

 

© Amy Herzog

Ein Wort durch die Seele…

Nichtssagend…

Wie deine Worte gar nichts sagen,
es dabei doch immerzu wagen,
nichtssagend bis zum Himmel zu ragen,
wo einst noch andere Träume lagen.

Träume kann ich nur noch sehen,
wie sie mit den Wolken verwehen,
und ich kann nur hier unten gehen,
mit nichts als leeren Worten stehen.

Wie deine Worte so laut sprechen,
ein jedes Eis im Herzen brechen,
die Worte wünscht ich nie zu sichten,
sie traumlos doch ins Nichts einflechten.

Übrig bleibt ein kleiner Traum,
fernab der Wirklichkeit im Schaum,
das Herz darf diesem Wort nicht traun,
es schlägt zu hoch, nur beim anschaun.

 

© Amy Herzog

Das Gefühl, das bleibt.

Gefühle, die ich niederschreibe,
wenn ich hier im Dunkel verbleibe,
treibt mich tiefer an düstre Orte,
aus tiefen Gefühlen werden Worte.

Mein Herz wandert wie benommen,
du hast es mir im Wort genommen,
Gefühle, die unbeschreiblich sind,
sie machen mich zuweilen blind.

Nur das Wort, das du mir gibst,
das Wort, das du besonders liebst,
es ist auch das, was in mir spricht,
mir zeitgleich doch das Herz zerbricht.

Doch sehe ich entfernt ein Licht,
von Herz zu Herz durch deine Sicht,
entschwindet mit uns an ferne Orte,
übrig bleibt nur das Gefühl im Worte.

 

(c) Amy Herzog

Verlassen…


Dein Wort, es drang in meine Seele,

Beschenkte mich mit Himmelblau,

Legte sich schützend in mein Herz,

Vertrieb die Wolken, sie waren grau.

 

Doch hast du mir dein reines Wort,

Sogleich viel zu unsanft entrissen,

Du bist irgendwohin weitergezogen,

Und hast mein Herz dabei vergessen.

 

Ohne dein Wort, ist es schrecklich kalt,

Die kleinen Erinnerungen verblassen,

Dein Wort, es sprach von bunter Liebe,

In Wahrheit doch musstest du hassen.

 

Und war dein Wort nur eine Illusion,

So sehne ich mich dennoch danach,

Ich liege hier unter kaltgrauen Wolken,

Und wünschte die Liebe wäre wach.

 

 

 



© Amy Herzog

Zwischen den Zeilen…


In deinen Worten könnten Wahrheiten sein,

Würde ich nur nicht zwischen den Zeilen verweilen,

Zum öffnen der Augen scheint es zu spät,

Wenn, dann müsste ich mich beeilen.

 

Doch zwischen den Zeilen ist es so warm,

Ich schmiege mich an so geborgen,

Die Wahrheiten und die Realität,

Sie bleiben auf den Zeilen verborgen.

 

Aber ich weiß doch, wenn es am schönsten ist,

Dann ist die Zeit reif bald zu gehen,

Die Wünsche und Träume nehme ich mit,

Und lasse sie im Nachtwind verwehen.


© Amy Herzog

Welches Wort?

Dein Wort, das mich gefangen hält,
es summt ganz leise im Wind,
das Hirn bleibt leer, das Herz so schwer,
es ist das Wort, wo Gefühl beginnt.

Will dieses Wort nicht bei mir sein,
wohin geht dann das warme Herz,
schwimmt im Rauch mit kaltem Nebel,
was ihm dann bleibt, ist kalter Schmerz.

Doch nimm dein kleines Wort zurück,
und ist es noch so unerträglich,
dein Wort soll sein in seinem Glück,
zum Schluss doch: welches Wort eigentlich..?

 

© Amy Herzog

Neue Worte…


Die falschen Worte sprühen,

In Himmelsrichtungen,

Wie sie im Leben rühren,

Und schaffen Lichtungen.

 

Und wie sie nie gesagt,

Vielleicht zur rechten Zeit,

In Heimlichkeiten weilen,

Für ein Glück zu zweit.

 

Gerade noch rechtzeitig,

Und nicht zu falschen Zeiten,

Die Worte sind schon richtig,

Eröffnen für uns Welten.


© Amy Herzog

 

nie gesagt..

Das Wort, das einst im Herzen lag,
ward nur in meinen Gedanken gesagt,
dein Mund es nicht zu sprechen wagt,
obwohl es aus dem Geiste ragt.

Das Wort, das niemals bei mir war,
war mir nur zwischen den Zeilen nah,
und wenn ich es dann doch mal sah,
wurde der Himmel zu schnell klar.

Könntest du einmal die Welt vergessen,
dann könnten wir gemeinsam essen,
uns trinken, atmen, Worte verfassen,
die uns dann niemals mehr verlassen.

Wo bist du und wo willst du hin,
denn du bist weg, wo liegt der Sinn,
so lasse doch diesen Irrsinn,
denn nur die Leere ist Gewinn.

 

© Amy Herzog

Verloren im Wort…

Wieder sind es deine Worte…
Wie gestern. Heute. Immer. Noch.
Sie graben sich in meine Seele,
graben sich ihr eigenes Loch.

Wünschen. Leben. Sterben.
Lassen mich auf Scherben laufen,
saufen, bis ich sie vergesse,
und im Suff doch weiter fresse.

Sag… Sag mir endlich. Bitte.
Sag, wo finde ich die Mitte,
wie entfliehe ich deinem Wort,
und trage ich die Liebe fort.

Und sag. Mein kleines Herz,
verloren in deinen Worten,
gegangen, längst vergangen,
spüre ich noch das Verlangen.

Worte über Worte, schwimmen,
spülen mich tiefer hinab – fort,
Doch ich fühle mich wohl, ja…
In deinem warmen Wort.

Nicht irgendein Wort – stark,
du musst mir eines notieren.
Sag, wie könnte ich mein Herz,
denn nicht an dich verlieren…

© Amy Herzog

Jedes Tönchen…

Der Boden unter meinen Füßen,
mit einem Mal verschwand er fort,
als landete ich auf einem Kissen,
geformt aus deinem warmen Wort.

Jeder Ton gleicht einem Traum,
in dem ich aufgefangen werde,
als schliefe ich in weißen Schaum,
der für mich zum Heiler wurde.

Die Silben gleichen einem Sturm,
ein Wirbelwind um meine Seele,
stehe im Schutze auf dem Turm,
in deinem Wort – ich schwebe.

Ganz und gar bin ich berauscht,
im Traum wie am realen Tag,
mein Ohr jeden Ton belauscht,
mein Herz dem ganz erlag..

 

© Amy Herzog

Weil ich dich gern habe!

Gar süchtig bin ich schon danach,
Worte kämpfen mit dem Verstand,
Treffen zwar meine Augen nur sanft,
Doch der Körper geht bis an den Rand.

Beim verschlingen deiner Zeilen,
Schaumig, sanft und so voller Kraft,
Durchströmen mich die großen Wellen,
Ein Gefühl aus deinen Worten geschafft.

Wonne, Sonne, Lichter und Glück,
Entflammen Worte die Herzenswärme,
Quer zünden diese Flammen in mir,
Deshalb lese ich sie auch so gerne.

Und breiten sich die Flammen aus,
Gezündet nur aus deinen Gefühlen,
Brechen in einem Lächeln heraus,
Worte – welch ein Herzensschmaus.

 

© Amy Herzog

Unbedachte Worte…

Zu unbedacht herum gemacht,
mit Worten durch die ganze Nacht,
da hinten noch verstohlen lacht,
hier vorn schon steht mit seiner Macht.

Steht stramm gebunden an der Wand,
treibt mich bis an den dunklen Rand,
ich seh‘ zuweilen gar kein Land,
vor allem, weil ich Freude fand!

Das Wort zieht mich von Innen aus,
lässt die Gefühle strömend raus,
bin ich zwar sicher in dem Haus,
doch zucke wie ne kleine Maus.

Und es kann die Ängste sehen,
kann durch sich Gefühle fühlen,
das Wort, es kann im Innern wühlen,
und mich am Ende doch abkühlen.

 

© Amy Herzog

Wenn meine Worte…

Wenn meine Worte lustig wären,
Müssten sie immerzu lachen,
Einen Witz nach dem andern gebären,
Und auch lustige Sachen machen.

Doch wo würde der Quatsch enden,
Wo kämen wir da alle bloß hin,
Vor Lachen nur drehen und wenden,
Und ein Bauchschmerz ist der Gewinn.

Dann würden die Köpfe ganz still,
Und die Körper ertragen die Schmerzen,
Würden nur tun was ein anderer will,
Und verlieren dabei unsere Herzen.

Da verliere ich lieber ein Tränchen,
Vielleicht auch zwei oder drei,
Dafür schwenke ich nie weiße Fähnchen,
Und in mir kocht auch kein Einheitsbrei.

Nein, in mir backt leckerer Kuchen,
Und ich gebe dir gern ein Stück ab,
Du musst auch nicht danach suchen,
Das Leben regnet aus Worten hinab.

© Amy Herzog

Leere Worte!


Nichts weiter als leere Phrasen,

Verlassen deinen lockeren Mund,

Jedes weitere Wort gräbt tiefer,

In jeder Minute, zu jeder Stund.

 

Bedeutungsvolle Worte fließen,

Aus deinem Hirn in mein Herz,

Verlieren ihre Bedeutung flüchtig,

Ankommen tut dann der Schmerz.

 

Die Stille wird so unterschätzt,

Dabei solltest du sie mal versuchen,

Von deinem Gerede einen Urlaub,

Den möchte ich hiermit buchen.



© Amy Herzog



Stürmische Worte…

Wie ein stürmischer Wind im Nebel,
du mein leise schreiendes Wort,
geliebt wirst du in all deinen Facetten,
zu allen Zeiten und an jedem Ort.

Wache, schlafe und träume mir dir,
reise zuweilen bis zu den Sternen,
der Mond küsst mit dir zur guten Nacht,
nichts und niemand kann dich entfernen.

Still und heimlich schleichst du herum,
wanderst durch all meine Gedanken,
wächst in mir, wirst stark und Groß,
ich beginne langsam zu schwanken.

Deine Macht, sie ist gut verhüllt,
in ewig schimmernder Seide,
erst viel zu spät erkenne ich dann,
ich laufe schon auf Messers Schneide.

Doch du, mein Wort in meinem Herzen,
ich kann dich bedingungslos lieben,
treibst mich bis hin zu den Schmerzen,
und dann schließen wir wieder Frieden.

© Amy Herzog

Überdeckter Zauber…

Deine Musik, sie ist wunderschön,
Zu hören, was ich zuvor nie hörte,
So lässt sie mich doch wilder tanzen,
Und zerstört dabei all meine Ängste.

Und eigentlich sind sie wunderschön,
Deine Bilder, die ich zuvor sie sah,
So lassen sie mich Farben sehen,
Und bringen mich dir unendlich nah.

Die Worte, ich kann in ihnen liegen,
Wie in Wolken gewickelt, prickeln,
Quer durch meinen Körper wandern,
Und meine Seele täglich entzücken.

Meine Tränen, sie sind nicht traurig,
Nur allein sie, nein, sie sind es nicht,
Erst wenn ich dabei an dich denke,
Sehe ich das Schöne im anderen Licht.

Und so verschwindet deine Schönheit,
Überdeckt dein Zauber mein Lächeln,
Er lässt mein Herz in Tränen weinen,
Und erloschen werden gezündete Fackeln.

© Amy Herzog

Worte können…


Worte können das Herz beleben, 

In ferne Welten weiter schweben, 

Gar all die Kriege fort bewegen, 

Die Welt doch auch zu Bette legen. 


Worte können Schmerz besiegen, 

Von einem Ort zum nächsten schieben, 

Trauertränen durch Papiere sieben, 

Die Menschen sich darin verlieren.


Worte können doch auch täuschen, 

Verschlingen die Kalenderwochen,

Blenden in zu lieblichen Geräuschen,

Reales wird darin zerbrochen. 


Worte können Schmerz bereiten, 

Die Liebe könnte falsch entgleiten, 

Sie haben immer zweie Seiten,

Wohin die Worte auch immer leiten.


So können Worte lieblich sein, 

Doch auch trügerischer Schein, 

Manchmal scheinen sie nur klein, 

Dann stechen sie ins Herz hinein. 





(c) Amy H. 

Magie der Worte…

Deine Worte verzaubern mich,
führen mich ein in fremde Welten,
sie sind bunt und wunderschön,
dort regnet es nur sehr selten.

Türen die einst verschlossen waren,
öffnen sich durch deine Magie,
auf Regen folgt ein Regenbogen,
die Geigen spielen eine Melodie.

Diese Welt mag fremd mir sein,
die Angst bringt sie mir mit,
doch sind die Türen lägst geöffnet,
so folge ich Worten auf Schritt.

Verliere ich mich in dem Schein,
den deine Sonne dort spendet,
schließe die Augen und hoffe nur,
dass diese Magie niemals endet.

© Amy Herzog

einst schöne Worte…


Einst nahm ich die schönen Worte,

Trieb dich mit ihnen in die Flucht,

Sie sprachen in träumender Liebe,

Und wurden für mich eine Sucht.

 

Doch waren sie dir viel zu viel,

Sie nahmen dir Kälte und Regen,

Konntest kurz noch Sonne genießen,

Bevor du gewillt warst zu fliehen.

 

Mit meiner Liebe blieb ich zurück,

Vermag nie wieder Worte zu geben,

Wie dich ließen sie mich zerbrechen,

Und fortan im kalten Regen stehen.



© Amy Herzog

Blasses Wort…

Dein warmes Wort ist nur flüchtig,
wie ein blasses Sandkorn im Wind,
ich halte es fest in meinem Herzen,
auch wenn es kaum noch erklingt.

Verschlägt es mich an kalte Orte,
gar zerrissen werde ich im Takt,
im Innern brennt derweil das Blut,
doch außen scheine ich fast nackt.

Versuche es gänzlich zu vergessen,
warm zu kleiden mein Gefühl,
gefangen in deiner dunklen Welt,
bleibt auch mein Herz ewig kühl.

Deine Worte sind mein Verderben,
übrig bleibt Gift und kalte Asche,
nichts kann ich jetzt noch vererben,
nur das Suchen nach ewiger Liebe.

Wäre ich nie in deine Welt gefallen,
dann müsste ich nun nicht weinen,
die Erinnerung nicht vergessen,
und im Herzen dauernd schreien.

Ich wünsche nur schnell zu rennen,
an deinem Wort nicht mehr zu brennen,
die blasse Stimme doch bleibt gefangen,
sie schmerzt, ich halte sie in Armen.

© Amy Herzog

Deine Stimme…

Im Winter hast du mich fest gepackt,
mir abertausend Sphären gezeigt,
im Sommer war dein Klang vorbei,
du hast dich von mir abgeneigt.

Es ist nur deine Stimme, die ich höre,
deine helle Seele, die mich berührt,
ich müsste doch wissen, wer ich bin,
doch hast du mich zu sehr verführt.

Ich habe mich im Schnee verloren,
bin zu kleinen Steinen erstarrt,
und suche hier im kalten Sein,
wo deine Stimme hier verharrt.

Deine Stimme, sie schallt in mir,
schenkt mir bitter-süße Sehnsucht,
und wenn du wieder näher kommst,
erfasst du mich in meiner Flucht.

© Amy Herzog

Hangman…

hangman

Ein falsches Wort,
Wird gemalt ein Kreis,
Es schmerzt am Hals,
Doch der Kreis ist leis.

Und noch ein Wort,
Wird falsch gesagt,
Ein Strich als Bauch,
Und nicht geklagt.

Doch wieder kommt,
Ein Falsches Wort,
Nun folgt ein Arm,
An diesem Ort.

Folgt gleich darauf,
Der zweite Arm,
Die falschen Worte,
Nehmen Formen an.

Wer da auch hängt,
Er kämpft und fleht,
Sag ein gutes Wort,
Nein, ein Bein, seht!

Das letzte Wort,
Zu Zweien Beinen,
Das Männchen es,
Fängt an zu weinen.

Nun ist das Spiel,
Vorbei, es hängt,
Die falschen Worte,
Bewirken mehr, als man denkt…

© Amy Herzog

(warme) Worte…


Rieseln

Deine Worte

Wie Sand im Wasser

Durch mein sein

Führst mich kurz an

Warmweichen

Orten vorbei

Berührst mein Herz

Meinen Verstand aber

Irgendwo verloren

Liegen lässt

Um dann im Schein

Zu verenden

Und doch an deinen

Wundervollen Worten

zu hängen


© Amy Herzog

suche…

in der nacht
suche
ich nach deinem wort
nach deiner wärme
suche im traum
im nebel –
nichts als schaum…

finde sie nur
in meinem wort
fließend aus meinen
händen –
die blasse melancholie
…bis es taut…

© Amy Herzog

In der ein-geredeten Dunkelheit

Wartet eine stumme Zerrissenheit

Im vom Leben abgelenkten See

Auf das was an diesem Ort fehlt

Tut ihr selbst un-gesagt nur zu weh

© Amy Herzog

 

Schmerzende Worte…

Die Bedeutung deiner Worte
Hast du selbst nie gekannt
Hast sie durch dein Schweigen
In meine Seele eingebrannt
Sie vergessen, sie verdrängt und verdreht
Sie in meine Realitäten geweht
Bis mein Herz am Ende
Die Welt nicht mehr sieht

Hast mir Ängste gelassen
Meine Seele zertreten
Sie im Dunkel zurück gelassen
In Ketten gefangen
Mit Wünschen, die sich
nicht erfüllen sollen
Nur tiefe Wunden reißen
Immer tiefer bleiben Narben
Die nur für mich sichtbar sind

Doch halte ich mich fest
Mein verschmutztes Herz
Halte mich in meinen Scherben
Bis zerbricht dieser Schmerz
Summe ich nur leise durch die Nacht
Meine kleine zarte Melodie
Auf dass der Mond sieht, scheint
Und noch über mich wacht

© Amy Herzog

Blindes Schweigen…

Sehe nur den Rauch
durch Milchglas schwimmen
– ohne klare Worte
bleiben die Gefühle
stumm

Unsichtbare Worte
lassen sich nicht formen
zerbrechlich kleine Sätze
bleiben winzig klein
geheim

Höre ich kein Lied
die Geigen schreien
doch mein Herz scheint taub
in seinem Schweigen

Ohne Farben
können keine Bilder wachsen
wilder, weiter Kleckse spritzen
kann ich sie nicht sehen
…nur in schwarz

Schwarz auf schwarz
sind all die Gedanken
was können sie schon
außer dieses blinde
laute Schweigen

© Amy Herzog

Melodie deiner Worte…

immer wenn die nacht einbricht
im mondschein deine stimme spricht
schwebe ich langsam in traumwelten
wartend in weichen schaumwolken

auf die melodie in deiner stimme
streift die musik durch meine seele
beschwingt im sanften geigentraum
tanzen wir ohne zeit und raum

die nacht vergeht von diesem ort
so tanzen wir zum letzten wort
die sonne steigt am himmel auf
der traum, er wandert mit hinauf

© Amy Herzog

Vergangene Worte…

Wärmende Worte
die liebevoll schienen
schenkten reich Hoffnung
und linderten die Schmerzen

Was ist geblieben
die bittere Erkenntnis
die Worte waren
nicht weiter
als Leere

Kalte Stille
vermissen der Worte
waren sie noch so leer
sie linderten Schmerzen
die nun stärker scheinen
als je zuvor

© Amy Herzog

Geraubte Worte…

Deine Worte,
deine machtvollen Worte
brannten sich mit heißem –
Eisen in meine Seele.

Als stammten sie von mir,
du hast sie geraubt –
mich bestohlen!
Sie mir einfach genommen,
oder hast du begonnen?

Muss ich mich besinnen?
habe ich dir einfach
die deinen genommen?

© Amy Herzog

Ich hasse kein Wort…

Ich hasse kein Wort,

kein Wort macht mir Angst,

nur jene, die sie benutzen,

bereiten mir Sorgen.

© Amy Herzog

Freiheiten der Nacht…

Seelenruhig die Nacht genießen,
im ruhigen Ton die Worte fließen,
keine Zeit um Tränen zu vergießen,
gedanklich Glück und Blumen sprießen.

Liegend hier mit einem Blatt,
mein Bleistift hat es niemals satt,
schreibt er über’s Papier so glatt,
im Grauton kurvig-glänzend matt.

Schwung um Schwung die Worte formen,
in Freiheit schreiben die Gedanken,
vom düstern Tod bis Blumenranken,
mit allen Farben stilvoll Tanzen.

Bis das Licht die Nacht vertreibt,
sich jedes Wort ganz frei ergibt,
in freier Nacht ist alles erlaubt,
mein Bleistift alles fein mit schreibt.

© Amy Herzog

Sinnlose Worte…

Mehr und mehr
verlerne ich es zu reden,
mich normal auszudrücken,
normale Sätze zu formulieren,
meine Gefühle zu beschreiben.

Jedes solcher Worte,
gesprochen, geschrieben
erscheint mir so sinnlos,
wertlos und unverständlich,
oder zu verständlich.

Gefühle versteckt
hinter fremden Worten,
wartend, dass sie jemand versteht,
wirklich versteht.

Fühlt.

Mich fühlt.

© Amy Herzog

Worte (5)

Wer soll verstehen
und versteht nicht
nein…
blind, taub, Stunden
vergehen
gefickt bleibe ich
im Regen stehen
Worte in ihrer
Sinnlosigkeit
überleben geworfen
in Massen falscher Orte

© Amy H.

Worte (4)

Die warmen Worte
die wir heute teilten
deine sanfte Stimme
dein Geschluchze
deine Reime
und dein Schreien

Deine Worte
zogen die meinen aus
Stück für Stück
heimlich
bis wir beide
waren nackt
uns begehrten
beinah fraßen

Deine Sehnsucht
deiner Worte
mich berühren
verführen
greifen
packen
zwingen
und küssend
lieben

Meine Sehnsucht
deiner Worte
kein bedarf
deine Wärme
deine Hände
deine Nähe

Dein Sein.
In mein.

© Amy Herzog

Worte (3)

Worte,

die ich auswendig

lernte kennen,

lese ich sie dennoch

wieder wie besessen,

kann ich einfach nicht

genug davon bekommen.

Werden sie auch immer blasser,

dass zwischen den Zeilen

umso stärker.

Wieder frag ich,

sag,

wie könnte ich 

mein herz behalten,

wie könnte ich es

nicht an dich verlieren. 

Sag.

© Amy H.