Der erste Wind
am Abend haucht mir ein
ich ziehe hin
du hältst mich an
ich verrückt
und du bist zu kaputt
lass uns über die Nähe tanzen
zusammenfestgedrückt
unter den Augen
zahlloser Glühwürmchen
© Amy Herzog
Der erste Wind
am Abend haucht mir ein
ich ziehe hin
du hältst mich an
ich verrückt
und du bist zu kaputt
lass uns über die Nähe tanzen
zusammenfestgedrückt
unter den Augen
zahlloser Glühwürmchen
© Amy Herzog
blutmond lichtet uns
trinke insomnia aus deinem glas
roter lippenstift erinnert
an den langsam sinkenden tanz
den gestohlenen kuss
an glanzweite kerzenaugen
und sanftes saugen an meinem hals
dein inneres betten von eingeatmetem duft
sommersonnenaufgang und regen
nieselt auf wachsende herzen
die sich in eine richtung bewegen
© Amy Herzog
Ich lebe heute, tanze jetzt,
wo du dich nur durchs Leben hetzt,
wo kommst du an, wo willst du hin,
und worin findest du den Sinn?
Ach weißt du was, ist mir egal,
denn weißt du, auch du hast die Wahl,
komm sei bei mir, und tanze jetzt,
und ich versprech‘ dir, bis zuletzt.
Ich tanze heute bis zum Morgen,
leichtfüßig über Angst und Sorgen,
denn was auch immer gestern war,
der Tanz soll werden wunderbar.
© Amy Herzog
Ein Sonnentanz in meinem Herzen,
so trifft die Liebe den Augenblick,
entfacht das Feuer all der Kerzen,
brennend bis zum wärmsten Glück.
Selbst in der Ferne heller strahlend,
wärmt dich auch im dunkelsten Eck,
die Träume sich gemeinsam malend,
gar uns auf einen gemeinsam‘ Fleck.
© Amy Herzog
Zwei Schwäne tanzen wild umher,
auf Eis, zerbrechlich, dünn und matt,
gesehen hat sie niemand mehr,
den Andern war es wohl zu glatt.
Doch tanzen sie im Sonnenglanz,
und einer sieht das dünne Eis,
voll Anmut, warm, mit Eleganz,
im Schweigen einfach niemand weiß.
Die Hände halten sich so fest,
doch sticht der Sonnenstrahl noch zu,
ein Riss im Eis und ohne Nest,
kommt dieser Tanz schon bald zur Ruh.
Ein Knacken noch im letzten Kuss,
zwei Schwäne tanzen nicht umher,
der Tanz, der im Meer gehen muss,
im Schwarz, im Tief – sie seh’n nie mehr.
© Amy Herzog
Kalt weißer Zuckerschnee
umhüllt uns sanft
und gleitet
durch fliegende Winde.
Wir tanzen leicht
im Traum der Winternacht,
ehe der Traum entweicht
küssen wir uns.
Im liebenden Mondschein
sind nur wir,
wir sind nicht klein
nein, wir wachsen
und wärmen uns.
In dieser Schneesanften
Kälte…
© Amy Herzog
Ich bin eine kleine Tänzerin,
und tanze durch den Raum,
geschmückt mit Perlen und Pailletten,
glitzert so bunt mein Traum.
Zuweilen führt mich die Musik,
durch Räume, die Schleifen gedreht,
und lande auf dem harten Boden,
der steinig kalten Realität.
So tanze ich mal hin mal her,
mit einem Lächeln im Gesicht,
und zwischendurch, da tanze ich,
über all das ein Gedicht.
Ich frage mich so Wort um Wort,
wann wird die Realität zum Traum,
Magie und Zauber in jedem Tanz,
noch glitzert der Boden kaum.
© Amy Herzog
Ein Tanz in weißer Seide zur Nacht
Die Sehnsucht spielt leise im Wind
Auf dass die Erkenntnis weiter ruht
Und Gedanken in Freiheit sind
Tanzen die Klänge bis zum Mond
Kühle Freiheit weht durch das Haar
Führt kurz ein in eine ferne Welt
In welcher Geborenheit geschah
Hier ist man unter Seelenlosen
In Freiheit, wo nie welche war
In jener Nacht sind die kalten Schatten
Mit dem ganzen Herzen so nah
Zum Morgen steigt die Sonne hinauf
SchattenNacht verdrängt von Lichtern
Zum Abschied sagen sie nur noch sanft
„Tanz im Lichte wo Seelen lauern“
© Amy Herzog
in Windstille
scheinen zwei Sterne
auf schlafende Tannen
fern singen Katzen
ihr Nachtlied
für uns
treibt
uns zusammen
sehnsüchtiges jaulen
unterm Nachthimmel tanzen
enden wir im Kuss
© Amy Herzog
bei abenddämmerung
tanzt sie vereint
mit hoffnung
schwebend
über der erde
entrinnen jahre
zugleich erscheint
das dasein
hellgrün
unter ihr
zu erblühen
das leuchtend gras
es beginnt
wie sie
zu lieben
den wind
voll anmut
auf ewig
traurig
allein
© Amy Herzog
Schüchtern tanzen sie gemeinsam,
und beide sind ein wenig einsam,
doch keiner spürt die Müdigkeit,
immer weiter tanzen sie verträumt.
Immerzu enger tanzen sie,
zur allerschönsten Melodie,
und merken dabei aber nicht,
unermesslich wächst die Sucht.
Stunden um Stunden vergehen so,
monatelang sind beide froh,
bis sie merken, was sie sind,
die Farbe ändert sich geschwind.
Einst waren sie nur schwarz und weiß,
doch drehten sie zu schnell im Kreis,
so wurde nach der kurzen Zeit,
ein grau, das nahm die Heiterkeit.
Beendet haben sie den Tanz,
einsam sind sie wieder ganz,
das grau wird keinesfalls vergehn,
obwohl sie sich nie wieder sehn.
Auf ewig sind sie nun verdammt,
kein Tanz sich jemals neu entflammt,
verbleiben grau so gerade eben,
der Einsamkeit doch überlassen.
© Amy Herzog