Schmerz

Liebendes Auf und Ab…

Im Wechsel zwischen Trauer und Glück,
wünsche ich mir mein Leben zurück,
Gedanken, die mein Herz verschlingen,
verwelktes Leben – um Luft muss ich ringen.

Doch kann ich diesen Schmerz nur lieben,
kann er mich noch am Leben erhalten,
zu oft kann ich nur kraftlos liegen,
wenn die Gedanken an dich siegen.

So hört doch endlich damit auf,
Gedanken, die ihr seid zu Hauf,
gib mir mein schmerzend Herz zurück,
und lass mich spüren etwas Glück…

 

© Amy Herzog

Herz aus Eis…

Mein Atem schnellt, der Körper heiß,
Gefühle wachsen im Herz aus Eis,
der Puls vibriert, das Hirn, es ringt,
um mein Herz, das durch dich zerspringt.

In tausend Scherben liegt es zerfetzt,
wo du noch weiter die Krallen wetzt,
mein Hirn kocht nur vor Fragen über,
und du? Du stehst auf Wolken darüber.

Mein Herz, es sei dir nicht geschenkt,
wenn man die Unfreiwilligkeit bedenkt,
vor Leid und Schmerz, du bringst mich hin,
kein aus den Augen aus dem Sinn.

Und wo wir nun den Sinn bereden,
wo liegt er denn im Körperbeben,
mein Atem schnellt, der Körper heiß,
Gefühl so groß, im Herz aus Eis.

 

© Amy Herzog

Unhandlich…

Die Liebe ist blind und taub gestellt,
reisend durch den stürmischen Schnee,
an fließenden Tränen gefriert das Herz,
und vermisst dabei den wärmenden See.

Doch ist diesem Herzen das alles egal,
es kämpft weiter durch Logik und Sinn,
reist es nur weiter gegen Wahrheit und Zeit,
und der Verstand weiß kaum noch wohin.

Jede kleine Erkenntnis endet in Dummheit,
und Sehnsucht kostet quälende Schmerzen,
Verzweiflung und Hoffnung stehen den Tanz,
mit den Worten eines unhandlichen Herzen.

 

© Amy Herzog

Hier, mein Herz…

Grafik

Ich werfe dir mein Herz,
hier gleich auf die Erde,
und gebe was du liebst,
nämlich nur diese Scherbe.

Du musst nicht mehr bleiben,
dein Werk ist vollbracht,
du hast mich zerbrochen,
und am Ende gelacht.

© Amy Herzog

stumme Traurigkeit…

Im Spiegel liegt zerzaustes Haar,
ein Blick, der mit dem Lächeln ringt,
am Boden krabbelt mein Gesicht,
wo draußen noch der Fahrtwind singt.

Der Glanz der Lichter zieht vorbei,
viel zu schnell fang ich mich ein,
Gefühl aus stumm und Traurigkeit,
macht mich im Fort von hier ganz klein.

Der Atem stoppt und zieht voran,
dazwischen ging verloren mein Herz,
der Tränend Blick noch tiefer fällt,
mit ihm einher ein tiefer Schmerz.

 

© Amy Herzog

Danach…

Und die Liebe, deine Waffe,
ließ sie mich leben,
in der Stunde voll Sterben, Leid und Tränen.
So müsste ich’s hassen – stumm
den Weg durch deine Augen,
in ungewisse Schattenmassen.

So küsste mich der Hunger
hinter den Ohren,
reich an Leichtigkeit
und zerstörten den Tag.

Doch ließen sie mich leben,
die unzähligen Waffen, sie schwiegen –
die Liebenden – Flatternd,
mein Herz pocht geschwind,
durch Lüfte, wissend dem Aufprall
nach dem Kusse im Wind.

 

© Amy Herzog

Das Glück kommt wieder…

Irgendwann war ich dir mal nahe,
doch jetzt fehlst du und ich weine,
wenn ich wieder ein Bild von dir sehe,
bin ich dunkler als ich scheine.

Das Leben könnte ich verfluchen,
die Sonne scheint nur hin und wieder,
doch kann ich dich nicht weiter suchen,
ich singe stattdessen bunte Lieder.

Jetzt ich muss dann auch mal weiter,
erwachsen sein, vermutlich für immer,
verbleibe dennoch einfach heiter,
denn Tränen machen’s nur schlimmer.

Also höre ich endlich auf zu wein‘
das Schicksal ist nicht immer staubig,
das Glück kommt hier von ganz allein,
und ich bin nun nicht mehr traurig.

 

© Amy Herzog

Schmerzlose Orte…


Die Worte sehen, dass ich lebe,

All das andere bleibt verstummt,

Den Traum ich nicht zu sprechen wage,

Die Geige mein Gefühl noch summt.

 

Tränen wagen nicht zu weinen,

Die Worte sprechen Schmerzen aus,

Sie reichen mir den Rettungsring,

Aus meinen Tränen hoch hinaus.

 

In den Wolken kann ich schreiben,

Mit Tinte aus dem Traum gemacht,

Bis keine Wolken übrig sind,

Und ich Fall wieder in die Nacht.

 

In die Nacht ins Tränenmeer,

Ertrinke ich ohne die Worte,

Und falle rettungslos an Ferne,

Vielleicht schmerzlosere Orte.

 



© Amy Herzog

Zerbrochene Seele…

Die Traurigkeit ziert müde Augen,
Weiße Tränen glitzern im Gesicht,
Sie fließen bis zur grauen Erde,
Dort wo auch die kleine Seele ist.

Die Seele schläft so Kraftgeraubt,
In ihrem Innern spiegeln die Tränen,
Von außen sieht man nur ergraute,
Träume ermüdet zerbrochen spielen.

Die Scherben wüten und toben laut,
Sie nähern sich den letzten Stunden,
Bald schon werden sie auch schlafen,
Und Erliegen ihren zu großen Wunden.

© Amy Herzog

Glück in der Eifersucht…


Wortlos ziehen Schmerzen Bahnen,

Verirren sich in deinen Gefühlen,

Und du leidest, weil sie falsch sind,

Wortlos Schmerzt es tief im Herzen.

 

Hüllst dich sanft im Schweigen ein,

Und du verlierst das Lächeln nicht,

All das frisst sich durch dein Fleisch,

Von außen bleibst du stets ein Licht.

 

Verlierst du dich in den Gedanken,

Deine Eifersucht bedeutet auch Glück,

Ist jemand glücklich, tust du es gleich,

Und dein Gefühl verliert sein Unglück.

 

Gedanken wagen nicht zu schreiben,

Zu groß die Worte schon und mehr,

Du vermisst, was nie war, nie sein wird,

Bis in die Tiefen des blauen Meers.


© Amy Herzog

Depression…


Dir fehlt die Kraft zu richtigen Worten,

Lebst nur an den vergangenen Orten,

Schmerz kannst du nicht überwinden,

Dich nicht an schöne Worte binden.

 

Du bist so frustriert, leer und kalt,

Fühlst dich zu jeder Stunde nur alt,

Bringst dein Leben nicht zustande,

Lebst nur an des Abgrunds Rande.

 

Fehlt dir noch die innere Klarheit,

Zum überleben auch jede Freiheit,

Hoffnung hat sich im Wind verloren,

Deine Seele ist nur eingefroren.

 

Die Angst vor Wärme begleitet dich,

Du zerfrisst dich selbst nur innerlich,

Von außen wahrst du guten Schein,

Erst im Dunkel beginnst du zu Schrein,

 

Doch täglich kochst du etwas mehr,

Du sehnst dich nur nach weitem Meer,

Nach Leben, Glück, einem anderen Ich,

Das alt-kalte ich, von dannen Schlich.

 

Verliere vor der Nähe deine Angst,

Es ist nichts, wovor du dich bangst,

Reiche deine Hand einem Herzen,

Es wird mit tragen deine Schmerzen.


© Amy Herzog

 

Austauschbar…

Das Innerste nur rebelliert,
kaum mehr ist es zumutbar,
meistens schütteln Köpfe sich,
das ist einzig sonnenklar.

Manchmal spuckt es Liebe aus,
wie Feuer, zu unkontrollierbar,
dafür aber, und sei’s nur stumm,
doch ehrlich, öfter verletzbar.

Eines war es doch noch nie,
und das ist wirklich wunderbar,
das Innere verirrt sich stets,
es ist nichts, nur verlegbar.

Was ihm bleibt ist dieser Schmerz,
dieser wütet stets furchtbar,
und wurd‘ es gerade erst verlegt,
ist auch schon der nächste da.

Es bleibt nichts, nur unsichtbar,
höchstens vielleicht sonderbar,
wär es etwas, dann vielleicht,
nein ganz bestimmt: dann austauschbar.

© Amy Herzog

Nur der Zufluchtsort…

Ich bin nur dein Zufluchtsort
Kaum geht’s dir gut, schon bist du fort,
Mit deiner Last bleibe ich zurück,
Doch das kümmert dich kein Stück.

Du wartest nur auf meine drei Worte,
Wenn du sie hörst, schließt du die Pforte,
Die Last erdrückt mich tief im Herzen,
Zurück lässt du mich mit deinen Schmerzen

Und wenn du wieder etwas hast,
Mein Herz ist offen für deine Last,
Bleibe dir immer treu und loyal,
Du mein Lieber, hättest eine Wahl.

Du musst nicht immer wieder gehen,
Auch einmal meine Tränen sehen,
Das nächste Mal kannst du mich fangen,
Ich träume nur…, du wirst nicht bangen.

Nein, ich lebe nur mit deinem Schmerz,
Du willst nur mein gebrochenes Herz,
Glückwunsch Lieber, du hast es geschafft,
Und ich? Ich hab es noch nicht gerafft.

© Amy Herzog

Hangman…

hangman

Ein falsches Wort,
Wird gemalt ein Kreis,
Es schmerzt am Hals,
Doch der Kreis ist leis.

Und noch ein Wort,
Wird falsch gesagt,
Ein Strich als Bauch,
Und nicht geklagt.

Doch wieder kommt,
Ein Falsches Wort,
Nun folgt ein Arm,
An diesem Ort.

Folgt gleich darauf,
Der zweite Arm,
Die falschen Worte,
Nehmen Formen an.

Wer da auch hängt,
Er kämpft und fleht,
Sag ein gutes Wort,
Nein, ein Bein, seht!

Das letzte Wort,
Zu Zweien Beinen,
Das Männchen es,
Fängt an zu weinen.

Nun ist das Spiel,
Vorbei, es hängt,
Die falschen Worte,
Bewirken mehr, als man denkt…

© Amy Herzog

Rosendornen…

Verschlinge Rosendornen
Sorgen bluten aus dem Herz
Für das Gefühl, so laut schreit es
Kühler der Wind reist durch die Zeit
Leicht da schleift es, trinkt den Wein
Die Seelenleere wird zu Stein
Weint derweil und verbleicht
Betrunken vom Sein..
© Amy Herzog

liebeswort…

ein liebeswort
erfüllt das hungrige
(hoffnungstragende)
herz…
der bittere
nachgeschmack
– dann –
hält bereit den
(quälend)
bittersüßen schmerz…

© Amy Herzog

*

Verbleiben meine sanften Worte 

Verhüllt im kleinen Sehnsuchtstropfen 

Wurden sie oft nur vom Wind getragen

Und doch sind sie gestürzt, zerbrochen 

Nun Reisen sie durch kalten Regen

Durch starken Wind… Und hoffen..

Dafür gibt es kein Wort…

Schreibe ein Gedicht..

Wie denn,
wenn es dafür kein Wort gibt?
Wie soll ich aufschreiben,
was soll mich in diese Richtung treiben,
was in mir wütet, wenn es dafür
einfach keine Bezeichnung gibt?

Kratze mit letzten Kräften
Fragmente auf längst verbrauchte Zettel
und versuche sie zusammenzusetzen,
versuche ein Bildnis zu schaffen,
dieses Innere zu visualisieren,
es ans Licht zu bringen.

Es geht nicht.
Es lässt kein Licht
in meine Seele.
Es will, es liebt, es ehrt,
wie ich mich am Boden wälze
und quäle.
Und währenddessen
wütet es heiter immer weiter.

Greift mit scharfen Klauen
brachial durch meine Seele,
reißt sie in tausende Fetzen,
lässt mich links liegen,
nicht mal mehr im Dunkel,
einfach nur im Nichts.

Lässt mich Schwäche kotzen,
lässt mich Sehnsucht hungern,
nimmt mir die Identität,
das Leben lässt es mich nicht verdienen
nur in Luftschloss Phantasien
gibt es mir die unverdiente Realität.

Hier im Nichts.
Nur Leid soll mich noch treiben,
damit lässt mich dieses Monster zurück,
damit lässt es mich leben.

Dafür gibt es kein Gedicht,
dieses Monster, es hat kein Gesicht,
es frisst nur, frisst mich,
und ich, ich kann nur warten und hoffen,
dass es mich am Ende
doch nicht mehr im Stich lässt.

Baden im Traum…

Ein Wort, das in mir wächst und reift
Mit Flügeln schlägt und hell gedeiht
So zart in Liebe kaum greifbar
Doch in Gedanken vollkommen klar

Verschönert es mir den Traum zu rein
Die Wünsche gaben ihn zum Schein
In Wahrheit bist du Seele fern
Im Traum da hatte ich dich gern

Jetzt wach ich auf und blicke nach
War es wahr oder war ich schwach
Erfüllt mich gleich hier dieser Schmerz
So unbekannt hat er mein Herz

Lieg‘ ich hier wieder zerbrochen
Fern der Traum auf wahren Erden
Ich wollt‘ ich könnte ewig schlafen
Im Traum mit dir in Liebe baden

© Amy Herzog

Schmerzende Worte…

Die Bedeutung deiner Worte
Hast du selbst nie gekannt
Hast sie durch dein Schweigen
In meine Seele eingebrannt
Sie vergessen, sie verdrängt und verdreht
Sie in meine Realitäten geweht
Bis mein Herz am Ende
Die Welt nicht mehr sieht

Hast mir Ängste gelassen
Meine Seele zertreten
Sie im Dunkel zurück gelassen
In Ketten gefangen
Mit Wünschen, die sich
nicht erfüllen sollen
Nur tiefe Wunden reißen
Immer tiefer bleiben Narben
Die nur für mich sichtbar sind

Doch halte ich mich fest
Mein verschmutztes Herz
Halte mich in meinen Scherben
Bis zerbricht dieser Schmerz
Summe ich nur leise durch die Nacht
Meine kleine zarte Melodie
Auf dass der Mond sieht, scheint
Und noch über mich wacht

© Amy Herzog

Schmerz!!!

Die Wirklichkeit
schleicht sich von hinten an
und verpasst mir einen Tritt
in den Hintern.
Und niemand kann sie halten,
niemand kann sie hindern!

Ein Schmerz, der über den
normalen Schmerz hinaus geht
über ihm steht, ihn zerdrückt
und unter sich zu Staub zerfallen lässt.

Schmerz, der mein Herz stehen lässt.
Schmerz, der meine Seele in seinen Armen wiegt,
ehe er sie in der Luft zerfetzt.
Schmerz, der alles verdrängt
und der Luft den Weg versperrt,
mich schmerzlos heimlich ersticken lässt,
der Welt die Farben nimmt,
selbst schwarz und weiß in die Flucht schlägt,
und einfach alles verblassen lässt.

Dann nimmt er sich meine Hoffnung,
dass der Schmerz selbst verblassen könnte,
entreißt mir den letzten kleinen Funken,
breitet sich aus und vergiftet mein Fleisch,
verlässt mich, lässt mich leben im Nichts,
im Teich meiner toten Seele,
auf dass ich mich hoffnungslos
in ihr wälze, mich quäle
und nichts mehr bleibt,
bis ich mich irgendwann
einzig an diesen Schmerz
klammern kann.

© Amy Herzog

Beregnete Straßen…

es ist nur ein Wort
doch ich seh‘ Fleisch und Blut
verbrenne an den Sternen dieser Welt
versteinert, blind, lieblos und kalt
meine Hände im Staube zitternd
bin ich letzten Endes verdammt
ist es mein Ende, verdammt?

ich bin der Dreck
der die Straßen verhüllt
sie können lauter schreien
doch die Autos rauschen
und hören mich nicht
nur in der Nacht

begieße die Straßen mit Tränen
dann später muss ich wieder gehen
in meinen kleinen Traum entfliehen
warten, bis unsere Herzen sehen
und das Spiel weiter spielen

erwache mit mir
wein und scheine in der Nacht
sei du das Herz, das die Staßen belacht
und sende deine Stimme mit dem Wind
setzen wir Herzen, verspielen sie
bleiben wir herzlos vereint
in unserem kleinen Spiel

© Amy Herzog

kaltes Herz…

*
Es geht und geht nicht weg
Doch der Augenblick vernichtet
Verbleibende Gedanken drehen sich
Zu schnell, im Kreis – um dich
*
Reißt sich tiefer durch meine Seele
Schmerzen hast du hinterlassen
Ich, ich kann mich nicht mehr fangen
Und breche innerlich zusammen
*
Du, dein bitterkaltes Wesen
Hast mich so fest in deinen Fängen
Das du ein warmes Herz hättest
(das wünsche ich…)
Und mich vor deiner Kälte rettest
*
© Amy Herzog

Schwere Melancholie…

*

Tief im Herzen getrieben

Von schwerer Melancholie

Steht ihr die Verletzlichkeit

Ins blasse Gesicht geschrieben

 

Aber ihre Seele ist zäh!

 

Selbst wenn blaue Augen weinen

Lässt sie sich nicht vergraben

Trotz dieser bittersüßen geliebten

Doch so schweren Melancholie

*

Amy Herzog

Überfordert das Leben, selbst im aufgeben

Überfordert
Auf brüchigen Ästen wandern
Klammern an den letzten Wind
Auf der Suche nach dem Honigbaum
Im Mantel schützend vor dem Nebel
Vor dem Sturm
Doch bleibt es weiter
Schwarz im Raum

Im Traum
Noch nach den Fliegen fischen
Sollen sie mich tragen
Weit fort in warme Länder
In Glück und Freiheit
Bis an alle Meeresränder
Schlendern unterm Sonnenschein
Doch halt! Das ist der falsche Sender

Kein Freund greift nach
Müden Ästen
Kleiden sich in warme Westen
Lasten – lass sie liegen
Am Boden im Eis erfrieren
Siegen werden die, die fliegen

Herz und Seele war’n versetzt
Zerbrochen bekam ich beides zurück
Am Boden liege ich, zu kalt, zu schwach
Um weiter noch zu stehen
Zu hören, zu schreiben
Diese Worte
Sollen leise für mich
Schreien

Die Monster –
Ich habe Angst
Sie halten mich gefangen
Fern dem Traum, verschlossen
Vor Licht, der Welt, von allem verstoßen
Zu schwach zum rennen
Allein muss ich nachgeben
Aufgeben, die anderen siegen
Und ich kann loslassen

Wo sind meine Tränen?
Sie haben mich verlassen
Sie hassen mich und meine Taten
Das Weinen, das Leben bleiben unerreicht
Glück, fühlen, sehen im Sand
Sind in Wüsten verloren

Bleiben Schmerzen und Klingen
Die von Liebe singen, drum ringen
Wer das Leben bekommt
Mich fern halten vom Baum
Von Licht, in Schatten gestellt
Vergessen, zerrissen, fallen gelassen
Im freien Fall, würfeln sie aus
Wer den Honig gewinnt

© Amy Herzog

Die Zeit heilt Wunden?

mein Herz sitzt Schiwa
die Uhr tickt langsam, leise
wie können Wunden heilen
wenn das Leben die Reise
längst beendet hat

der Rauch bleibt stehen
raubt Luft und Sehen, fühlt
mein Körper keine Zeit
die Wunden bleiben, Tage
Wochen, im Blut eingehüllt

weckt mich dann die Sonne
wann, ich sehe sie nicht
die Schatten um mich herum
Menschen hören nicht mich
nur das schwarze Blickdicht

© Amy Herzog

Schweigen…

Laues Lüftchen
Golden wehende Locken
Tränen glänzend leiden
Feiner lächeln rote Lippen
Schweigen lauter
Durch himmelblaue
Sommersonnenstrahlen

© Amy Herzog

Sehnsucht stillen?

Sie zieht und zerrt
Die starke Sehnsucht
Zerreisst meine Seele
Tief in’ne dunkle Kluft

Die schmerzende Sehnsucht
Frisst mich gar zerrissen
Meine Seele, mein Leib
In der Leere verbleiben

Die bitterkalte dunkle Leere
Der geheimsten Sehnsucht
Zieht mich tiefer und tiefer
In die kalte dunkle Kluft

Sie bereitet mir Angst
Die schmerzende Sehnsucht
Kann denn je auf der Erde
Ausreichen die Zeit und Luft?

Diese tiefe kalte Kluft
In der Luft einfach auflösen?
Diese schmerzend schwarze Leere
Voll Glück gefüllt bleiben?

© Amy Herzog

Giftig…

Du, die süße Frucht,
strotzt vor Lebensenergie.
Ich, das schwarze Gift,
zwinge dich in die Knie.

Bin ich dir zu nahe,
wirst du zerfressen.
Bleibe ich dir fern,
verwelkst du verlassen.

Ist es die Frucht,
die dahinsterben muss?
Oder doch das Gift,
das vernichtet werden muss?

© Amy Herzog

Geheimer Schmerz…

Geheime Schmerzen
in glänzenden Flüssen
sie bleiben verborgen
in meinem Herzen

Dunkelrot die Flüsse
zeichnen warme Bilder
versteckter Schmerzen
auf zarte Leichenblässe

Suchend nach Wegen
schreiend still
verzweifelt
im Regen

© Amy Herzog

Wärs mein Wille…

Wollt ich den Stift
doch eben weglegen
tritt der Schmerz wieder zu
treibt mich an
schreib, du dumme Kuh
nicht gut genug
für nichts

Wollt ich doch nur
meine Ruh!
lass mich blass
ich will doch nur
allein sein
kein Wein trinken
betäubt nach meinem
Weinen lauschen

Lass die Tage
endlich verstreichen
lass sie weiter
Tränen tauchend
schreiend
von mir weichen

Gib mir Lachen
nimm die Stille
nimm mein Rot
wärs nur mein Wille
würd ich längst
Wärme zulassen

© Amy Herzog

Alle Gedichte ruh’n in mir…

alle gedichte ruh’n in mir
dreihundertfünfunddreißig tage
fließt das blut von hier
bis zu dir
wird mir schlecht
und werde schwächer
menschenlose massen werden blasser
werden wage
werden träge
werden lüge

bin ich sein
betrunken vom wein
tränen weinen lauter
spülen blutend wunden
weit davon
quer durch wörter
falsch gehöhrt
gesagt
waren nie da
ich bin im wahn
und unscheinbar

träume die noch ruhn in mir
genommen, zerrissen
in tausend stücke
raste
warte
auf den bus
verspätet sinkt er in den fluss
worin dein lächeln
spiegelt sich
scheint es mir gerad
besser als sex

seele halb zerschlagen
kann sie’s sich nicht leisten
sich zu wehren
lässt sich treiben
lässt sich lähmen
lässt sich ficken
lässt sich töten
bis ihr blut gefriert
und kaum mehr jemand kommt
um sie zu retten

© Amy Herzog

Bist da, bist fort..

Kann ich?
Einfach davon fliegen
und im All auf Monden liegen
wenn du mich wieder liegen lässt
bevor mich ein Stück
meiner Seele verlässt

Kann ich?
Kurz zur Seite treten
ehe du mein Herz zerreißt
verspeist und Reste
in die Ecke schmeißt

Kann ich?
Mich verstecken, mich vergraben
irgendwo im Nichts ausharren
warten bis dir langweilig ist
und andere Narren du dir wählst

Darf ich..
aufhören dich so zu lieben
dir mein Herz naiv nicht geben
leben, ohne Schmerz zu fühlen
als ganze Seele voller Herz
nur noch Freiheit
nur noch Glück.

Nie wieder
ohne deinen Schmerz
der meine Liebe mehr antreibt
gib mich frei, ein kleines Stück..

© Amy Herzog

Altes…

Zeigt der Spiegel
ein junges Gesicht
langsam die Hand
die Tränen verwischt

Der Körper verbraucht
gestresst vom Leben
nur ist es noch jung
keiner kann es nehmen

Unter schwarzem Haar
das Seelengeheimnis
sieh, alt grau ist sie
ehrlich nur in Finsternis

Kann die Seele sein
wie sie ist im Dunkel
dort gibt’s über das Grau
kein großes Gemunkel

Narbengebilde
zeichnen die Haut
Blicke schweifen
über ihr Haupt

Vorverurteilt
bleibt sie stehen
lassen die Blicke
sie nicht gehen

Blicken sie weiter
kommen die nächsten
stechen weiter zu
mit neuen Blicken

Wer starrt nicht
wer kann auch bleiben
niemand will altes
bis zum Ende lieben

© Amy Herzog

Sonnenschein und Regenschauer…

Wo Sonnenstrahlen Wolken verjagen
Und Regenschauer woanders fallen
Steht irgendwo in Menschenmassen
Ein strahlend schönes lautes Lachen
Welches zurück hält tausend Tränen
Die sich ängstlich erst befreien
Wenn Sonnenstrahlen später scheinen
Und Regentropfen gemeinsam fallen

© Amy Herzog

Scherben…

Die Scherben
die heimlich schmerzen
zerschneiden meine Seele
jeden Tag ein bisschen tiefer
so lassen sie mich sterben.

Die Schmerzen
niemand kann sie sehen
lassen mich innerlich Bluten
– so lang
bis ich irgendwann
nur noch aufgeben kann

© Amy Herzog

Erhaltungsschmerz…

Kraftlos sitze ich nur da
Und ertrage die Schmerzen
In tief gehegter Hoffnung
Dass sie nie verblassen

Wie könnte ich Leben
Ohne den süßen Schmerz
Was hätte es dann noch
Mein blutkrankes Herz

Reiße die Wunden
Tag für Tag auf
Denke an alles
Im großen Hauf

Verdammt zu wandeln
Auf dem schmalen Grat
Zwischen Leben und Tod
Ohne jede Tat

© Amy Herzog

Dunkler Schatten…

Sanft schwebende Schatten
Dunkel schwerelos wachen
Schimmernder Rauch in zart
Sich dieses Gefühl bewahrt

Herabstoßend schlagende Blitze
Hinterlassen schmerzende Hitze
Schmerzen die kaum zu ertragen
Nichts kann dagegen helfen

Doch sind es die Schmerzen
Die an ein Leben erinnern
Es gar am Leben erhalten
So soll der Schmerz bleiben

Das Gefühl aber will bleiben
Durchzogen im dunklen Schatten
Es darunter muss fühlen
Das es könnte bald sterben

© Amy Herzog

Wellenrauschen…

Lautes rauschen tönt das Meer,
fühlt es sich doch noch so leer,
prachtvoll winkend Wellen schlagen,
niemand würd die Nähe wagen.

Wirkt es doch so faszinierend,
im Rhythmus starr hypnotisierend,
lädt es gleich zum Baden ein,
erweckt den Schein sicher zu sein.

Die Leere, die das Meer wach hält,
zum Ruhen jede Seele zählt,
mit Leid und Liebe frisst es Seelen,
die Seelen, die das Leid hinzehren.

Der Körper wird vom Meer erdrückt,
je fester, desto mehr entzückt,
streicheln kalte Messerstiche,
unter Wasser letzte Blicke.

Langsam wird die Seele still,
hat sie endlich was sie will,
den Wellen setzt sich nicht zur Wehr,
im Leid gefangen nun nicht mehr.

© Amy Herzog

Hier am Flusse…

Hier am Flusse
in der Ferne
voll inner Ruhe
zu den weiten Sternen
blicken

Das leise Plätschern
springender Fische
in dies sonst
so ruhigen Gewässern
genießen

Mit nur einem Blatt Papier
wartend auf Gedanken wann
in diesem hier
und stier wie ein Tier
gegen diese Schmerzen an

Lieber Fluss so schenke
einen Moment lenke
meine Seele fort
von diesem Ort
der voller Schmerz
mich zu verzehrt

Reiche Worte
in meine Gedanken
die in Stille heraustragen
diese Schmerzend Seele
in stummen Schreien

© Amy Herzog