Text

Durst…

Grelles Licht
Umgeben von Dunkelheit
Kälte und Wind ohne Ton
Zittern am ganzen Körper
Innerliche Verbrennung
Starrer glasiger Blick

Suche dich!
Leise fauchender Atem
Trockene Lippen
Das Herz immer schneller
Schmerz überall
Beginnend zu rennen

Sehe dich!
Tausend Gedanken ohne zu denken
Auf der Suche nach Blut.
Habe dich!

© Amy Herzog

 

Fühle Dich…!

innerlich
ich suche dich
bist du wo
spüre ich nicht
fest du reisst
das spüre ich
länger dann
zerfalle ich
distanziert
blicke ich dich
in tiefer trance
spüre ich dich
fest verschlungen
halte mich
tränenlos
nun weine ich
hassen kann
dich liebe ich
bin da wenn du
verlangest mich
immer weiter
weine ich
tränenlos
vergess ich nicht

© Amy Herzog

Verzweiflung…

Kann sie nicht genommen werden,

tief, so tief sitzt sie,

diese Verzweiflung,

zu fest bin ich noch immer verbunden.

© Amy Herzog

Melancholie…

Von Schmerzen geleitet,
zu lange gewartet,
die Seele zerrissen,
versickert in Massen.

Für immer verloren,
rasend in Jahren,
sucht die Melodie,
inmitten der Melancholie.

© Amy Herzog

Mädchen vom See…

Der See bedeckt mit glänzend Eis,
kraftvoll, stark und zum Beweis,
tanzt ein Mädchen leicht und sanft,
sie verspürt auch keine Angst.

Schwarzes dunkel um sie herum,
doch sie merkt es gar nicht drum,
tanzt sie weiter so wunderschön,
der See erhellt man kann sie sehn.

Ein Haus gebaut aus Lehm und Stein,
steht da gleich am See allein,
Lampen scheinen dort wohl keine,
die Hausherrin braucht keine Feinde.

Allein lebt sie dort an dem See,
erfreut sich an Natur und Schnee,
freundlich zu den Tieren ist,
niemals sie die Tiere isst.

Im Schatten sie doch dennoch lebt,
warum? sie über Seelen schwebt,
getrieben wie ein wildes Tier,
Blut braucht sie, so jagt sie hier.

Manchmal kommt ein Mensch vorbei,
denkt er noch, er wäre frei,
doch schon bald bemerkt er schnell,
dass das Mädchen dort Blut will.

Wie es aber immer war,
so ist es auch dieses mal,
gibt es niemals ein entkommen,
das letzte fühlen ist ein brennen.

Und das Mädchen tanzt so weiter,
wartet einfach immer weiter,
bis das nächste Opfer kommt,
welches sie auch nicht verschont.

© Amy Herzog

Schwarz in Bunt…

Wolken wie Zuckerwatte
schweben sanft
durch warme Sommerluft.

Sattgrün trockene Wiese
sonnt sich
inmitten luftigem Duft.

Vögel so farbenfroh bunt
flattern fröhlich
singen klangvoll umher.

Seele so schwarz
denkt nach
melancholisch an früher.

© Amy Herzog

Mein…

Im Park am warmen Sonnenabend,
sitzt du klein und unbedeutend,
unschuldig und unerfahren,
will ich alles doch erfahren.

Komme näher, grüße sanft,
habe bitte keine Angst,
verführerischer leichter Duft,
liegt gerade in der Luft.

Spüre deine Leidenschaft,
schläft sie noch mit aller Kraft,
locke dich aus dem Versteck,
kommst du mit ein kleines Stück.

Komme mit in meine Welt,
führe dich wie’s mir gefällt,
schaue dich hypnotisch an,
bald darauf bist du mein Mann.

Mit jeder Faser bist du mein,
für immer bleibt er weiter klein,
besitze dich mit Haut und Haaren,
von mir wirst du alles erfahren.

Geborgen darfst du dich jetzt fühl’n,
verneige dich jetzt will ich spühr’n,
was auch kommt, du wirst mir folgen,
verbinden werd‘ ich deine Augen.

Langsam heb‘ ich deine Arme,
führe dich hin auf mein Bette,
werfe leicht gewaltsam hin,
bleibe ruhig, nur das macht Sinn.

Seil für Seil umschmeichelt dich,
gefesselt wirst du sein reichlich,
wehrlos, blind und ausgeliefert,
um dich wird sich nun gut gekümmert.

Schneide sachte in den Arm,
küsse, trinke, Blut so warm,
löse schnell noch deine fesseln,
worauf ich dich dann nur verlasse.

Sehen wirst du mich sehr bald,
wenn die Zeit reif ist, dann sobald,
führe ich dich wieder ein,
in meine Welt, mein Mann so klein.

© Amy Herzog

Körpergefühl…

Leise rauschende Wellen
durchfluten den Körper
und verbleiben in Tropfen
hinterlassen keine Bilder.

© Amy Herzog

Das Leben des einsamen Mannes…

Morgens früh, da steht er auf,
wälzt sich aus dem Bette raus,
wankt verschlafen durch das Haus,
macht sich fertig und geht raus.

Schleicht die Wege bis zum Bus,
hier und da ein flüchtig Gruß,
in Gedanken setzt er sich,
der Morgenhimmel schön rötlich.

Ein paar Minuten sitzt er da,
so wie’s auch schon gestern war,
morgen wird es auch so sein,
immer früh zum Sonnenschein.

Gleich von rechts da kommt er schon,
der Bus, da an der Bahnstation,
inspiriert vom Morgenhimmel,
steigt er ein in das Gewimmel.

Weiter geht er ganz gelassen,
ignoriert die Menschenmassen,
setzt sich hin und starrt hinaus,
die Inspiration ist aber raus.

So geht er weiter bis zur Arbeit,
tut jeden Tag zu dieser Zeit,
die Aufgaben schnell und präzise,
denkt an nichts, absurderweise.

Nach Stunden ist es endlich rum,
fährt er dann Heim und fragt warum,
das Leben ist so Monoton,
seit 20 Jahren ja nun schon.

Zu Hause dann da setzt er sich,
isst liebloses Fertiggericht,
sitzt noch etwas auf dem Sessel,
schaut fern und füttert noch die Vögel.

Immer später sieht er dann,
schnell noch duschen, nicht so lang,
dann ins Bett, so ganz allein,
schlafen, bis zum Morgenschein.

Morgens dann wieder von vorn,
es geht weiter ohne Zorn,
Eintönig, voll Einsamkeit,
schläft er in der Dunkelheit.

Viel zu bieten hat es nicht,
das Leben aus des Mannes Sicht,
wär nur schön nicht ganz allein,
zu bestaunen den Morgenschein.

© Amy Herzog

Maske…

Umgeben von Dunkelheit
mit rasender Geschwindigkeit
stark und einsatzbereit
für jede kleine Kleinigkeit
verstecken die Einsamkeit
keine Gesundheit
gebe die Sicherheit
trotzdem nur Neid
doch stets gescheit
fühllose Vergänglichkeit
niemals befreit
bis in die Ewigkeit…

 

© Amy H.

Liege nur da…

Hellwach, mit weit geöffneten Augen,
starr blickend in die Dunkelheit.
Auf der Suche nach kleinen Schatten.
Mustere die Wände, wie sich an ihnen
die Bilder des Lichts spiegeln.
Der starke, kalte Wind stößt hinein,
pfeift durch jede kleine Öffnung.
Streichelt sanft meine Haut, ehe er verfliegt.
So mächtig, stirbt. Fühllose Gedanken
kreisen umher, ohne je gedacht zu sein.
Warte nur daliegend auf den Anbruch des neuen
Tages. Kalt. Gestärkt. Mit Energie gebaute Mauern
sind bereit. Mit zufriedenem Lächeln sage ich,

es ist schwer…

© Amy Herzog

So schrecklich ruhig (2)

Gefallen auf die Seite des Todes.
Der Kampf, er ist vorbei.
Kann nicht weiter.
Bitte sei vorbei.
Saugt mir alles Leben aus.
Was Ihr wolltet, das habt Ihr erreicht.
Seid zu kraftvoll, so scheide dahin.
Gratulation. Ich schlafe. Ruhe.
Denke ein letztes mal.
Fühle ein letztes mal.
In Liebe, die Liebe.
Verloren…

© Amy H.

Schattenmädchen…

Im dunkeln geht sie durch die Gassen,
fernab all dieser Menschenmassen,
gehüllt in schlichtes, schwarzes Kleid,
fast unsichtbar diese Schönheit.

Haut so blass im Schein der Laternen,
ein Lächeln auch auf Ihren Lippen,
verborgen bleibt das innere Feuer,
genauso auch das Ungeheuer.

Niemand wagt sich in die Nähe,
verirrt sich nur mal eine Krähe,
ein Mensch schon auch mal hier und da,
nur selten bleibt dieser auch nah.

Das Ungeheuer, so gut verborgen,
lässt alles um sich rum verdorben,
mit Eifer ist es stets dabei,
schlägt alles hier und da zu Brei.

Doch denkt man nun, oh böses Mädchen,
so lest nochmal was oben steht,
im Schatten lebt sie Nacht für Nacht,
nur ganz allein sie immer lacht.

Versucht sie immer all zu oft,
warten, hofft und hofft und hofft,
dass eines Tages eines kommt,
ein Jemand, der nicht davon mehr rennt.

Verdammt nun wandelt sie umher,
von Ort zu Ort, es schmerzt zu sehr,
der Weg wie weit er mag noch sein,
wann fürt sie jemand ins Licht hinein.

So bös‘ will sie doch gar nicht sein,
es ist doch nur das in ihr Schein,
es lebt im Schatten immer zu,
kein weitres Ungeheuer kommt hinzu.

Suchend wandelt sie Nacht für Nacht,
führt gegen Menschen zu viel Schlacht,
auf dass es irgendwann erscheint,
das Menschelein, das stehen bleibt.

© Amy Herzog

Betäubt…

Alles ist weg, alles ist leer,
der Körper wird kalt und schwebt,
die Suche nach Rettung gegeben doch schwer,
die Seele gibt auf und vergeht.

Alles ist voll, alles ist laut,
den Schmerz zu verbergen zerrt,
die Nerven so schwach, sie scheinen verbraucht,
ist es das alles noch wert?

Bitte seid leise, bitte seid still,
diese Menschen sie sind überall,
was ist nur los, was wurde versäumt?
Körper und Seele sind nun wie betäubt…

© Amy Herzog

Leere…

Umrungen von Dunkelheit.
Innerlich zerrissene Leere.
Stechend, brennende Einsamkeit.
Tief, so tief in der Seele.
Führt mich hinab, hinauf.
Wohin? in strahlendes Licht.
Wärmend, erträglich, nur lauf!
Lauf..und küsse mich.

© Amy Herzog

Sehnsucht…

Pochendes Herz,
Die Brust auf und ab,
Rasende Gedanken,
Den Hügel hinab.

Zitternde Kälte,
Die Augen geschlossen,
Verführung im inner’n,
Der Körper genossen.

Trockene Lippen,
Mentale Berührung,
So schnelle Atmung,
Gefühlte Entführung.

Verzweifelte Sehnsucht,
Der Herzschlag verstummt,
Die Augen geöffnet,
Das Wahre nun summt…

© Amy Herzog