Zeit

Im Nebel durch Zeit…

Die Augen ruh’n im halben Schlaf,
schon skandalös dein Atem haucht,
ins Meer ich fiel, als ich dich traf,
wo auch der Traum in Küsse taucht.

Der Nebel durch die Augen zieht,
entreißt mich aus der Wirklichkeit,
und wo mein Herz in Träume flieht,
vergisst auch der Moment die Zeit.

So sprich nur keine Fragen mehr,
der Dieb, so lieblich, leis‘ geliebt,
so fällt der Abschied uns zu schwer,
ich denk an dich, im Traum verliebt.

© Amy Herzog

Ich wünschte an der Zeit zu drehen…

Ich wünschte an der Zeit zu drehen,
als gestern noch kurz vor mir lag,
und würde ich dann langsam gehen,
wo sich am Weg mein Herz verbarg.

Ich wünschte an der Zeit zu drehen,
ein kleiner Sturz in diese Zeit,
der Traum war wirklich dort zu sehen,
des Herzens Liebe war nicht weit.

Ich wünschte an der Zeit zu drehen,
als ich noch fest in Träumen hing,
und würde mit dem Wind verwehen,
wo ich an deinen Händen ging.

Ich wünschte an der Zeit zu drehen,
wo dieser Traum auf ewig schreibt,
und ihm das Leben zugestehen,
damit das Herz beim lieben bleibt.

 

© Amy Herzog

Zeiten zählen…

 

Verweht ist all der weiße Schnee,

der meine Sehnsucht lange quält,

ein Herz darunter eingeschlossen,

doch fortan frei die Stunden zählt.

 

Der Tag erstrahlt im satten Grün,

in dem Minuten schnell vergeh’n,

die Schönheit steht vor meiner Tür,

bald kann ich sie von weitem seh’n.

 

Der Sand am Abend in der Uhr,

Sekunden träufelnd schnell verbraucht,

mein Herzblut fließt in deinen Arm,

das Leben sei ihm eingehaucht.

 

Nur eine Kerze brennt noch hell,

die Ewigkeit hält daran fest,

sodann kann ich nicht länger zähl’n,

weil du die Zeiten stehen lässt.

 

© Amy Herzog

Wenn Meer entsteht…

Die Tränen fließen dort heraus,
wo die Gedanken zerrend quälen,
immer dann, wenn Uhren schlafen,
und die Zeiten nicht mehr zählen.

Die Zeiten zählen niemals mehr,
wo dann ein Herz am Boden liegt,
dort wo im Dunkel niemand fühlt,
wenn ein Gefühl zum Himmel fliegt.

Und kommt es erst im Himmel an,
dann füllen sich die Wolken gleich,
die Tränen, die ein Herz mal weinte,
beregnen fortan Meer und Teich.

 

© Amy Herzog

Immer wieder Worte…

Hinter weder Zeit noch Luft,
liegen wir dazwischen nieder,
und laben uns an diesem Duft,
sind es unsere Worte wieder.

Sind wir ganz und gar berauscht,
schreibt so sanft ein leeres Bild,
das den warmen Worten lauscht,
wird es größer, bunter, wild.

Unsichtbar durch unsere Zeilen,
zaubern sie in stillster Stund,
wenn wir beide dort verweilen,
uns ein Lächeln auf den Mund.

 

© Amy Herzog

Ablaufende Zeit…


Sie harrt verschwiegen Wort um Wort,

und tropft die Sehnsucht nur blass,

mit jedem Ticken quietscht es zu laut,

die Zeiger der Zeit sind schon nass.

 

Sie läuft die Schritte durch die Nacht,

die Hoffnung, der Weg scheint zu weit,

doch tropft und tickt sie sehnsuchtsvoll,

durch die Zeiten warmer Zweisamkeit.

 

Doch schläft sie bald schon unterm Rost,

wo nur noch Erinnerungen Gähnen,

wenn diese Zeit bleibt müde stehen,

dann wird sie auch mein Herz lähmen.



© Amy Herzog

Zeit?

Kuss?
Was ist ein Kuss?
Aus Gewohnheit ein
für immer sanftes Muss.
Wenn niemand fehlt,
in dem Moment
den Fluss der Zeit
mit Zuckerguss.

Immer?
Was ist für immer?
Das letzte Wort flüstert
näher mein Ohr
und doch habe ich
am Ende keinen
Schimmer.

Zeit?
Was ist schon Zeit?
Wenn sie auf Lücken
der Erinnerung verweilt.
Zum Mond rennt
und zurück,
ihn nicht erkennt
und auch nicht reicht.

Moment
Dieser Moment!
Keine Fragen, kein blabla
lass uns lieben, küssen
ehe dieser rennt,
und zwischen uns
die Zeit verbrennt.

© Amy Herzog

Unter Stundenstaub…

Verborgen unter Stundenstaub,
verbleibt so mancher Text,
und ward das Herz genommen dort,
verstummt das Wort zuletzt.

Er sehnt sich nach Vergangenheit,
der Text, er war einst wichtig,
doch Staub, der ihn gefangen hält,
erklärt ihn hier für nichtig.

Verblassen einsam in der Zeit,
das Wort, es bleibt zurück,
der Text, der nie gesprochen ward,
sucht fruchtlos nach dem Glück.

 

© Amy Herzog

Vertrauen…

Ein wenig Fluss den Berg hinab,
der Weg, er scheint zu weit,
doch ist der Traum viel näher als,
das Ende unserer Zeit.

Am Wegrand duftet es nach grün,
im Gras, dort liegt der Mut,
pflücken wir so viel wir brauchen,
der Rest, er wird schon gut.

Wir geben unsere Herzen frei,
so unhandlich sie sind,
vertrauen wir dem Schicksal mit,
dem Glück vom tragend Wind.

 

© Amy Herzog

Untergang. 

Zeit…

Alle fünf Minuten starre ich auf die Uhr. Wenn ich die Uhr mit meinen Blicken durchlöchere, vergeht die Zeit langsamer. Und wer weiß, wenn ich nur lange genug starre, vielleicht bleibt sie ja doch einfach stehen…

© Amy Herzog

Zu spät…

Zur falschen Zeit, mitten im Herbst,
verschlug es mich zum falschen Ort,
nun frag ich mich, wieso, weshalb,
war ich nicht schon viel früher dort.

Hab ich die Jahre wohl verpasst,
und ließ den Sommer lange leiden,
nun kann ich mich darüber ärgern,
oder sogar in Tränen kleiden.

Doch was nützt das alles schon,
wo mich der Wind nun richtig trägt,
wo ich nun bin, da bin ich nun,
traurig, nur leider viel zu spät.

 

© Amy Herzog

Zeit…

 

Gegen das schnelle

vorbeiziehen der Wolken

am kühlen Morgen,

scheint das Leben

einen Moment lang

nur langsam

weiterzuziehen…

 

Ein kurzer Moment,

der alles möglich

scheinen lässt,

der genug Zeit bereit

hält, in den grauen Wolken,

in denen Wünsche

noch in Ruhe erwachen

können…

Neue Worte…


Die falschen Worte sprühen,

In Himmelsrichtungen,

Wie sie im Leben rühren,

Und schaffen Lichtungen.

 

Und wie sie nie gesagt,

Vielleicht zur rechten Zeit,

In Heimlichkeiten weilen,

Für ein Glück zu zweit.

 

Gerade noch rechtzeitig,

Und nicht zu falschen Zeiten,

Die Worte sind schon richtig,

Eröffnen für uns Welten.


© Amy Herzog

 

Augen aus eisblauem Meer…

In Deinem Herzen
sah ich eine Lücke klaffen,
und ich nahm es in die Hand,
zu unbedacht hat es stets Gefühlt,
stand mit dem Rücken zur Wand.

War es dann sich selbst überlassen,
allein in der verregneten Dunkelheit,
verteilte Worte in Deinem Herzen,
sie linderten Deine Schmerzen,
stärkten Deinen Geist,
tief wurde es berührt,
manchmal gar alle Sinne verführt.

Doch zählte ich die Stunden nicht mehr,
verlor mich selbst mitsamt meines Herzens
tief in Deinen Augen aus eisblauem Meer.

Mein Herz wurde schwach,
immer schwächer von Stunde zu Stunde,
irgendwann mich selbst
an Deiner Wärme gar verbrühte,
nur scheinen konnte ich noch Stark,
wo ich in meiner Brust die Schmerzen spürte.

War schier endlos in der Zeit gefangen,
umklammert von Sehnsucht,
von Träumen und der inneren Flucht.
Fand mich wieder in einem Gewühle,
meiner sprießend wachsenden Gefühle.

War mein Herz doch gleichzeitig leer,
ich fühlte mich nicht mehr, war gefangen,
in Deinen Augen aus eisblauem Meer.

© Amy Herzog

Wiedersehen?

Melancholische Blicke,
ziehen durch die Stadt,
wir schweben betäubt,
wie stilllebendes Blatt.

Ein plötzliches Lächeln,
wir spüren den Wind,
gehen aneinander vorbei,
denn wir sind zu blind.

Das Lächeln schwindet,
wir gehen einfach weiter,
vertrödeln unsere Zeit,
sehen wir uns wieder?

© Amy Herzog

Die Uhr tickt…


Sehe wie sie tickt,

Die Uhr an der Wand,

Spüre, wie sie die Zeit nimmt,

Und mein Leben sekündlich,

Treibt an den Wegesrand.

 

Trinke meinen Kaffee,

Und ziehe mich langsam an,

So als hätte ich ewig Zeit,

Doch die Ruhe täuscht,

Der Weg ist nicht weit.

 

Schaue nochmal hin,

Die Welt, sie ruft nach mir,

Zieht mich in alle Richtungen,

Läuft und rennt schnell,

Nur nicht zu dir…

 

Erst am Abend,

Sehe ich sie wieder,

Die Uhr tickt noch immer,

Nur ist es wieder später.


Und dich habe ich verpasst,

Wir alle sind hier nur Gast,

Wieder hatte ich heute,

Die rast nur fast…

 

Und dich habe ich

Leider dabei verpasst…


© Amy Herzog

Weiter Weg?

Getrieben von Sehnsucht
im stillstehenden Wind,
nach dem Sinn ohne Verstand,
reise ich weiter – bis weit,
bis das Leben vereist
über die Zeit, über den Rand.

Was ist noch Zeit,
wenn sie zu schnell rennt,
und das Gefühl still steht?
Ist der Weg dann noch weit?
Wenn ich nicht mehr weiß,
wohin der Weg geht.

© Amy Herzog

Küsse der Zeit…

Verweilen die Zeiten
ihre Spuren im Sande
beinah versäumend
wie Winde und Meer
an ihnen vorbeirannte.

Ziehen sie die Mächte
und greifen nach Sternen
ehe sie schneller
die kleinen Zeiten
immer weiter vergehen.

Der Griff in die Sterne
lässt Träume entfachen
wie so sanft sich berühren
die zart umschlungenen
Lippen im Küssen.

Rhythmisch im Takt
der schnellen Sekunden
die letzten Momente
verbundener Liebe
wärmender nutzen.

Und teilen die Sucht
eins pulsierend gefangen
in leidenschaftlicher Lust
der bitteren Sehnsucht
nun küssend die Zeiten.

Für diese Zeiten
so klein sie auch sind
bleibet sie stehen
inexistent
und küssen geschwind.

© Amy Herzog

Emotionen…

Stillstehend am Wegesrand,
dunkelschwarz beängstigend,
unverstanden distanziert,
an der Welt desinteressiert.

In der Leere hoffnungslos,
erstickend schweigsam nutzlos,
unbehaglich nachdenklich,
verschlossen unerschütterlich.

Melancholisch sehnsüchtig,
wichtig wandel unwichtig,
im Vakuum zu abwesend,
Zeit nur so dahinrasend.

Gefangen einsam Liebloses,
denkend an zu Sinnloses,
starr wartend eingefroren,
mitten im Nichts verloren.

© Amy Herzog

Ewig grau…

Schüchtern tanzen sie gemeinsam,
und beide sind ein wenig einsam,
doch keiner spürt die Müdigkeit,
immer weiter tanzen sie verträumt.

Immerzu enger tanzen sie,
zur allerschönsten Melodie,
und merken dabei aber nicht,
unermesslich wächst die Sucht.

Stunden um Stunden vergehen so,
monatelang sind beide froh,
bis sie merken, was sie sind,
die Farbe ändert sich geschwind.

Einst waren sie nur schwarz und weiß,
doch drehten sie zu schnell im Kreis,
so wurde nach der kurzen Zeit,
ein grau, das nahm die Heiterkeit.

Beendet haben sie den Tanz,
einsam sind sie wieder ganz,
das grau wird keinesfalls vergehn,
obwohl sie sich nie wieder sehn.

Auf ewig sind sie nun verdammt,
kein Tanz sich jemals neu entflammt,
verbleiben grau so gerade eben,
der Einsamkeit doch überlassen.

© Amy Herzog