Die Nacht knistert
Romantik
aus deinen tropfenden Gedanken
ich trinke dich in mich
hinein
©️ Amy Herzog
Die Nacht knistert
Romantik
aus deinen tropfenden Gedanken
ich trinke dich in mich
hinein
©️ Amy Herzog
wie fließend wir jeden tag
die sprache sprechen
aber jetzt, wo wir uns nahe stehen
stottern wir das erste mal
über den selben riss
© Amy Herzog
Die Fahrt fühlte
Winter
Regen an den Scheiben
Tränen zählen
endlos schleifendes blau
zwischen Bahnsteig & endlich
wieder Luft
so viel, zu viel grau
Aber Wärmender
& glänzend braune Augen
überdecken die eingegangene Welt
in der nichts & niemand
den Anderen hält
Wenn auch nur einen Moment
er fällt, der Winter
er fällt
© Amy Herzog
Nächtelange Gespräche
keinen Kuss, keinen Sex.
Einfach nur Vertrautheit,
Ruhe, Tiefe und Nähe.
– Verbunden.
© Amy Herzog
behutsam lausche
schatten
fließe dir entgegen
so kocht der dampf und dunst
des morgens
zitternd weiche lippen nahe deinem
wald aus wort und
regnend bebendbleicher haut
umschließen langsam
und gehen ineinander über
in die abwesenheit unserer venen
und reiße meine brust
für dich ein
© Amy Herzog

blättere
durch deine Knochen
– suche
unverhüllte Zeilen
Fleisch
und zwei cl zu viel
offen!
als wären wir
für eine nie endende Sekunde
tiefgründig
© Amy Herzog
irgendwie nah
und fern
etwas will und
und das andere stellen wir
in den weg
und haben angst
davor
nicht so hoch klettern zu können
und die aussicht zu
verpassen und
uns
© Amy Herzog

Es sind immer Meer
Lügen
als nötig und mehr
Wunden
als angegeben
und weil
er sie zu viel
wollte mussten sie aufs
offene Meer
um mit dem Feuer
zu spielen
© Amy Herzog
zwischen zwei Atemzügen
ziehe ich Rot
auf meiner Wüste nach
so wie du mit einem kleinen
Kuss
meine Stille
durchbrochen hast
verfalle ich
dir im Winkel von 90°
und dufte wie
frisch gemähter Rasen
nach lang ersehntem Regentag
© Amy Herzog
als ich unsere
Nacht
aus deinen Augen trank
glänzte die Trauer
darin
Jahrzehnte
drückten sich
aus deinen müden Poren
und dein Atem
schmeckte mir wie ein warmer Kakao
nach dem durchqueren
der Antarktis
© Amy Herzog
Dann lebst du
in Simulationen
weil die echte Nähe
so nah kommen kann
und du fürchtest
ein mal zu oft
daran zu sterben
© Amy Herzog
Wir verlieren uns
gerade
in sinnlosen Halbsätzen
und in zusammenklebenden Nächten
obwohl es verboten ist
oder weil
wir uns finden
© Amy Herzog
seit ich denken kann
sind sie da
und werden irrer
weil ich andernfalls zu weit
entfernt bin
© Amy Herzog
in dir
bin ich pulsierendes Wasser
irgendwo
flussauf- und abwärts
beständig
nah
© Amy Herzog
Angestaute Sehnsucht. Die Jahre. Das Leben. Die gottverdammte Liebe. Wir. Was ist das? Fragen wir noch schweigend aus Angst, so tief verankert. Dann vertrauen wir einfach so. Warum? Weil wir nicht wissen was passiert. Und dann lassen wir ab, lassen los und geben uns hin.
Ein bisschen Polizei
verbotenes
in uns
für das wir nicht belangt werden
weil der Blaulichtschimmer am Sternenhimmel
die Geister hypnotisiert.
Und Glühwürmchen tanzen in den Sinnen.
Ein Geheimnis weht
durch’s Getreidefeld bei Nacht
und wir fangen an
wie Betrunkene zu reden.
Fast wie Sex
tiefer
nur an Orte
in die übersprudelnde Quelle
unserer eingestaubten
Wahrheit.
© Amy Herzog
*Beitrag zum Drabble-Dienstag mit Lyrix, in freundlicher Vertretung von Grinsekatz. 100 Wörter mit den drei vorgegebenen Worten: Polizei, Getreide, Quelle.
die Luftpolsterfolie zum Frühstück
knallt lauter
wenn wir zu zweit davon essen.
© Amy Herzog
seitdem die zeilen
magnetisch
sind
bin ich in dir
und
bleibe
bis du es nicht mehr
verbergen
kannst
© Amy Herzog
bis dahin tauche ich unter Wasser
und schmecke das Paradies
kippe Honig in meinen Verstand
Trauerweiden und Vollmond
wickle mich um den kleinen Finger
in einhundertprozentiger Schokolade
küsse aufgeschäumte Lippen
und verschwende das schönste Fragment
meines gebrochenen Herzens
© Amy Herzog
im verrückten
Geist
eines einsamen Schriftstellers
sind wir
die selbe Figur
© Amy Herzog
Der kurze Moment
davor. Es ist still.
Und dann behutsam:
Feuerwerksmagie
fließt in unseren Venen
Wasserfarbenozean
schwimmen
Fußbunte
Spuren auf der Haut
in Diamant
eingefasste Blicke
treffen sich
Lichtdurchflutet
im synchronisierten
Atemzug
© Amy Herzog
so tief in dir
ver
borgen
schwerklar
die Phantasie nur wo
ist dein Leben
und wann kommst du
heraus
sag mir
was passiert ist
hier
und ich sehe
dich an
© Amy Herzog
Es veränderte den Luftdruck
augenblicklich
wenn wir uns offen lägen
und könnten nicht mehr atmen
ohne Kuss.
© Amy Herzog
wie frisch gemähtes Gras
Sommerregen
und Vollmondwinterblau
liegt dir meine Seele
kristallklar
offen
Tiefe tauchen
atmen und hoffen
weil ich viel zu nackt
meine Sinne
ad absurdum führe
so wie ich deine schwere
raue Haut berühre
© Amy Herzog
Kerzen
weiche Haut
erzählt Geschichten
schweigend
im Duft weißer Lilien
und Poren aus stöhnender
Lust die Kehle tropft
Seelenatmen
wie ruhig im Wind
der Wellengang
bewegt
auf deine Brust
sanft und
den zehrenden Klang
deiner Sehnsucht
im Kusse stillt
der Duft
aus
uns
© Amy Herzog
Ich brauchte dich nie
mein Liebster
doch dein sein
wollte ich
berührtes Fleisch
wie meine graue Asche
verstreut in deinem Land
veränderte Farben
ergriffen
trägt der Wind
Leichtigkeit hin und her
Wildblumen, Strand
und Meer
in deinem Lächeln
verloren
in meiner Nacht
und meine Seele in dir
© Amy Herzog
Wenn ein Sturm heraufzieht
singe ich dem Regen
mein Herz
das wirklich wahre
und sende dir jede Träne
in leichten Wolken
so sei in tausend warmen Tropfen
mein Lied dann deinem
kalten Herzen nahe
© Amy Herzog
zeitlos hallt
auf schüchternen lippen
dieses kribbeln-
funkenschlagender körper
und fließt aus meinem hungrigen
[…]
noch so still
dabei will ich offen.ich.sein
schreien
und wachsen
© Amy Herzog
Wir schreiben dann so
zufällig
irgendwie flüssig
ausgeatmet
und in deinem Bett
dann endlich wieder fest
so nahverbunden
wie wir uns einatmen
merkwürdig
diese zufälligen
Worte
© Amy Herzog
Dein hungriger Geist
so leergefühlt
wie ein einsam erfrorener Vogel
der vom Ast fiel
Wie treiben deine lauen Funken und
im Wellenschlag ertrunkene
Leidenschaft
verloren in der Nacht
und unsichtbar durch den Tag
über deiner ängstlichen Hülle nur eine
flackernde Glühbirne
die ihrer eigenen lauten Sehnsucht
vor deiner im Sterben lag
Mein hungriger Geist
so leergeküsst
nur lass mich schwimmen
im Kerzenschein durch die Vollmondnacht
und wie mein Leib aus Schmerz
die Kunst erschafft
lass mich die deine ewige
Kalliope sein
© Amy Herzog
wie lang der rest des lebens
die zeit ist nie genug
aber wärs für eine nacht
dann gehörte ich für immer dir
© Amy Herzog

Der erste Wind
am Abend haucht mir ein
ich ziehe hin
du hältst mich an
ich verrückt
und du bist zu kaputt
lass uns über die Nähe tanzen
zusammenfestgedrückt
unter den Augen
zahlloser Glühwürmchen
© Amy Herzog
bahnhof in der nacht
niemand findet, niemand sucht
trunkenbold, der weise
singt von fernweh hinter kerzen
dies feuer aber leuchtet
mir die sehnsucht nach dem heim
unter kälte, unter schmerzen
sollt’s der nächste zug mir sein
kann nicht fühlen, nicht mehr sehen
wohin die roten blätter wehen
erbamungslos ihr glanz
so verrottet auch ihr letzter tanz
und weiß ich nicht wohin
bahnhof in der nacht
sag, wie laut schweigt dieses licht
sag, wie oft fährt diese bahn
und wieso finde ich dich nicht?
summt es denn lauter, summt es leiser
trunkenbold, sag bist du weiser?
singst von fernweh, singst von wärme
blendet mich denn nur mein herz
sag, was deutet diese liebe
find‘ ich weh, so find‘ ich heim
mein feuer in der ferne
© Amy Herzog
blutmond lichtet uns
trinke insomnia aus deinem glas
roter lippenstift erinnert
an den langsam sinkenden tanz
den gestohlenen kuss
an glanzweite kerzenaugen
und sanftes saugen an meinem hals
dein inneres betten von eingeatmetem duft
sommersonnenaufgang und regen
nieselt auf wachsende herzen
die sich in eine richtung bewegen
© Amy Herzog
Wer hätte erwartet, dass ich in diesen zerrissenen Zeiten, zwischen all den Albträumen, den schlaflosen Nächten und den tausend Toden gerade bei dir, ausgerechnet bei dir meine Ruhe finde, eine Zuflucht und eine Schulter, einen Arm, der mich festhält? Ich ganz sicher nicht und du? Vielleicht. Vielleicht hast du das so erwartet. Nein. Ich denke nicht. Aber vielleicht. Ich weiß es nicht. Ich muss es auch nicht wissen. So vieles weiß ich gerade nicht. Meiner selbst bin ich jedoch sicher. Aber das Boot, auf dem ich mitten im Ozean treibe, ist voller Risse. Und dann tauchst du auf, wie aus dem Nichts und rettest mich vor dem ertrinken, als hättest du nie etwas anderes getan, als wärst du selbst nie schwankend gewesen, als hätte dein Boot nicht die selben Risse. Nichts von alle dem tut mir gut, in diesen unsicheren Zeiten. Das weiß ich. Nur hätte ich nicht erwartet, dass ich so leicht zerbreche, bis ich das Klirren hörte und es zu spät war. Aber diese außergewöhnliche Seelenverwandtschaft, die es nur ein mal in einer Existenz gibt und so selten, sie tut mir gut. Diese, für die man eine Straftat gesteht, die man nicht begangen hat. Dich zu fühlen, verbindet die frischen Wunden meiner Seele, fegt die Scherben meines Herzens auf und legt sie behutsam in den Schlaf. Wer hätte das erwartet.
Ein dunkler Raum
in zeitloser Zwischenwelt
rastet in unendlicher
grenzenlos
Poren sickernder
in hingebungsvollen
entblößten Seelenkörpern
durch Ewigkeit
Die Außenwelt zeigt
wie Farben
durcheinander
aneinander vorbei
verlieren und suchen
vermischt
in verbrauchten
Stunden
Wir liegen darin
suchen Liebe, Nähe, Sinn
Bedeutung im bedeutungslosen
Wahrheit in Lüge
und im verschiebenden
verschwiegenen
die Mitte
uns
Wir brauchen nichts
in der Dunkelheit
wir sind wir
wie wir sind
sind wir mehr
Sterne, Ozean, Mond
oder Pfütze
Fragen
die hier nicht
existieren
in der Zwischenwelt
wir sind klein
wir sind die Mitte
wir sind nackt
wir sind eins
wir sind wir
Mitte
© Amy Herzog
manchmal ist das einzige
was man am Ende eines Tages braucht
das Rücken kraulen auf dem Weg in den Traum
oder einen Rücken zum kraulen…
© Amy Herzog
schlaflos ist die Nacht doch nicht der Traum bleibt mir fern als mich der große Mond im Licht verschließt nur das Irdische verirrt sich dahin und wird vom Gift zu Wein zwei tanzende Körper mit dem Schicksal halber Seelen trunken summen mehr, als dass sie singen sind doch nicht mehr allein und lassen Körper, Körper sein wie's gipfelt in entblößter Lust verschmilzt das Seelenlicht zu blau trinkt der eins-gewordene Mond am Grund des Ozeans Eden bis der Tag zerbricht im matten grau
© Amy Herzog
Mit leise stöhnender Stimme zittert zärtlich schwach und flehend wie der Hunger wilder Wölfe den Duft von Lavendel und Limone getragen vom Wind und legt sich wie ein weicher Schal im Winter um deinen Hals „bitte...“ ... „bitte....“ ... flüstert die Nacht in ihren dunkelsten Stunden sanft in dein Ohr und legt sich wie eine Decke über den nackten Leib
© Amy Herzog

du aber bist so wunderschön meine sanftselige Liebe unvollkommen mit deinen Lebensnarben ich küsse jede davon ins rechte Licht und ich bleibe dir erhalten als das was dunkler (verwundet) (verletzlich) (gebrochen) als im Schwarz deine Schönheit betrachtet wenn du sie selbst nicht sehen kannst © Amy Herzog
Hält mein Atem kurz inne
so ist es nur ein Tropf
auf heißem Stein
und wirbelt er doch meine Sinne
wild umher
gehört er mir, nur mir
allein
Wie klingt ein Stöhnen
welches sich in süßen Küssen
um die rote Sonne legt
und wie kleidet sich die Nacht
die zwischen uns
das weite Meer bewegt
Hält mein Atem immer inne
so bleibt das eine mein
stiehlt mir auch an diesem Abend
bloß nicht den Gedanken
dieser Tropf auf heißem Stein
wird er bis ins tiefe Ende
ewig meiner sein
© Amy Herzog
Tausend Enden geben wir uns hin
und tausend Enden sterben wir
meine verbotene Frucht
ist nur eine Liebe weit entfernt
die süßen Tränen trocknen
auf deiner pfirsichweichen Haut
den Anfang haben wir verlernt
mit dem Ende streifen wir
gebrandmarkt durch Garten Eden
© Amy Herzog

Dem Sonnenuntergang aber
sende ich meine Liebe
und so fürchte dich nicht
vor deiner Dunkelheit, Liebster
wo doch die Liebe in diesem Licht
bis zum Aufgang für dich scheint
Und ich wärme deine Dunkelheit
in dieser wolkenlosen Nacht
nehme sie mit zu mir nach Haus
so sende ich dem Sonnenaufgang
die Sterne, die ich darin zählte
und deine Kälte, die ich wählte
Dann morgen wird es regnen
doch fürchte nicht dem Ertrinken
aus unseren Poren tropft die Liebe
in der wir, wenn die warme Sonne
unsere müden Augen verschließt
wolkenzart gebettet versinken
© Amy Herzog
Für den kurzen Weg
meiner dunklen Zeilen
hungernd in deiner Kunst
verweilen, innigst lieben
auf geheime Weisen
reise durch den Äther
zitternd um diesen Moment
Sinke nieder du Wort
und ziehst mich weiter an
magnetisch, pulsierend
zeigt uns Leere sein nein
aber nein schreit lautes ja
diese Zuneigung ist tiefer
wie sie tiefer niemals war
Doch begehre ich den Wind
wie den Kuss aus der Ferne
und brennst du weiter
Kunst, bis Liebe kniet
du merkst es nicht
so klingen Zeilen nur
im schweigend süßen Lied
© Amy Herzog
nass, nass!
gold’ner Regen
fließt mit Kuss und Salz
schimmern, schweben, legend
tief wie abertausend Flüsse
fest um meinen Hals..
im Rausch
hast du die Luft geraubt
so steigt und steigt dein Meer
Pirat! sag ich, komm her
stehle was ich hab
und mehr!
© Amy Herzog
Letzte Nacht gesucht
aber irgendwann getrennt
nur in meinem Kopf
lese ich noch in deiner Seele
(du wüsstest was ich meine)
Dein Feuer brennt
noch immer in den Venen
lese Freude, Frucht und Mond
treibe weiter, Freund
im Nächsten Seelenleben
wirst du mir fehlen
© Amy Herzog