Einsamkeit

Grau..

Einsam bleibt der Untergang,
wie Staub auf meiner Haut,
der Schmerz verweilet ewig lang,
selbst wenn man ihn umbaut.

Der Wind mir keinen Schrei ertönt,
im Halse rinnt der Sand,
ein Lächeln bleibet ungekrönt,
wie Regen an der Wand.

Trüber wird es nur im grau,
selbst wenn’s von außen glänzt,
fester hält mich nur ein Tau,
so wie’s am Schweigen grenzt.

 

© Amy Herzog

Vom Herbstblatt…

Wie schwankend doch ein Herbstblatt ist,
so zweisam dort am Ast,
den Sommer doch schon bald vermisst,
im ankommen – nur fast.

Wie treibend doch die Winde sind,
so trägt das Herbstblatt fort,
gar freut es sich noch wie ein Kind,
auf einen neuen Ort.

Im Winterstraßen glänzend Frost,
das Blatt doch wartet fein,
ein Lächeln noch verbirgt den Rost,
wenn es zerbricht allein.

 

© Amy Herzog

Hinter Stein und Wasser…

Fiel das Wasser vor die Füße,
schlug es auf wie harter Stein,
dacht‘ es perlt an mir herunter,
sollt‘ es doch nur Regen sein.

Wird ein Lachen immer dumpfer,
scheint es nicht in’s Herz hinein,
singt die Luft um Stein und Wasser,
lässt mich doch darin allein.

Doch immerwährend scheint die Sonne,
die eine Seit‘ mit Moos bedeckt,
das große Leben wie ein Kunstwerk,
verbleibt mein Herz im Stein versteckt.

 

 © Amy Herzog

Kalter Kuss..

Wie der Schnee auf meinen Poren,
so der Rauch um Hirn und Kuss,
auch das Herz in meinem Magen,
der noch schwer verdauen muss.

Wie das Eis in meinen Welten,
blau zersplittert schläft das Glas,
nur der ferne Sturm lässt hören,
wie mein Geist erstickt im Gas.

Wie die Wärme in den Bergen,
doch mein Schritt versinkt im Blei,
muss ich stumm im Hier verharren,
doch der Regen tönt den Schrei.

© Amy Herzog

Leblos..

Farbenlos versinkt die Welt,
und ringt um kein Gefühl,
die Seele ward herausgerissen,
das Herz ist alt und kühl.

Taub und stumm erstarrt das Herz,
der Feind ist nicht die Zeit,
doch als das Blatt vom Baume fiel,
versank die Welt im Leid.

Leblos schweigt der Regen noch,
die Wolken tragen schwer,
und meine Welt ertrinkt im Schnee,
die Seele stirbt noch mehr.

© Amy Herzog

Furcht…

Ich fürchte mich vor deiner Stimme,
denn dort hab ich mich einst verirrt,
verstecke mich vor deinen Worten,
wo mein Herz doch nur fallen wird.

Ich fürchte mich vor deinen Worten,
wo eines mir die Hoffnung spricht,
wenn du doch niemals dazu stehst,
erlischt zugleich mein kleines Licht.

Ich fürchte mich vor deiner Sonne,
vielleicht erscheint sie nicht für mich,
ich bleibe ängstlich in den Schatten,
und warte letztlich dort auf dich.

© Amy Herzog

Meine Asche…

Wie Regenbogenfarben in den Augen brennen,
so rennen sie doch schnell an mir vorbei,
ungesehen, in meinem schwarzen Kämmerlein,
wünsch ich mir nicht mal mehr den Trost herbei.

Nur die Träume senden meine Asche noch dem Himmel,
und treiben meine Tränen durch die Nacht,
vermissen sie im Sonnenschein wohl noch das Gold,
erliegen letztlich lieber dieser größten Macht.

Und wenn die letzte Farbe schon verschluckt ist,
was nützt mir dann noch dieses letzte Wort,
ich bleibe schweigend sitzen, während du nie warst,
und sehne mich so kraftlos nach dem warmen Hort.

© Amy Herzog

In der Wüste…

Einsam ging ich durch die Wüste,
schrieb im Sand „ich liebe dich“,
hoffnungslos verging die Nacht,
doch unerwartet fand ich mich.

Einsam ging ich durch die Wüste,
und fand darin dein blaues Meer,
traf dein Blitz in meinem Herzen,
Liebe – doch sie trägt sich schwer.

Einsam ging in durch die Wüste,
wenn das Schweigen mich geleit,
genügt ein Blick in deine Sterne,
wo Zweisamkeit mein Herz befreit.

© Amy Herzog

Was will das Herz?

Ich lese deine schwarzen Worte,
und frage mich nur noch „warum“,
so unnötig sind all die Wunden,
doch bleibe ich nur weiter stumm.

Ich sehe noch in meinem Herzen,
wie sich das Glück mit uns verband,
die Reise ohne diese Schmerzen,
sie war gemeinsam Hand in Hand.

Ich sehne nur nach diesen Zeiten,
und frage mich noch einmal still,
warum kein Glück, nur Seelenwunden,
was ist es, was das Herz denn will?

© Amy Herzog

Starke Worte..

Niemals wieder Schmerz empfinden,
hast du aus starkem Wort erbaut,
so einfach Glück und Liebe binden,
hab ich auf deinen Blick vertraut.

Aus deinen Augen sprach die Seele,
und ich ein jedes Wort verstand,
so einfach wie das Schicksal wähle,
doch einfacher in Angst verschwand.

Dein Herzschlag ward zur Traurigkeit,
und ich stand ratlos, still zur Wand,
die Sehnsucht nach Unendlichkeit,
mein Herzschlag bleibt in deiner Hand.

Und lausche ich nun meinen Schmerzen,
die Wahrheit doch erkennend noch,
so denk ich fest an’s Glück der Herzen,
bis zum Sturz ins Schwarze Loch.

© Amy Herzog

Was übrig ist…

Meine Seele zu beschreiben,
wo doch niemand mit ihr singt,
unvollständig muss sie fürchten,
dass sie in der Nacht ertrinkt.

Nur die Maske, undurchdringlich,
lacht so laut – voll Heiterkeit,
doch der Ort der halben Seele,
flüstert von der Einsamkeit.

Mittendrin schlägt die Ruine,
messerscharf die Felsen sind,
fließt das Wasser für die Tränen,
ohne warmen, frischen Wind.

In der Unvollständigkeit gefangen,
leer und kalt verbleibt mein Raum,
draußen spielen fremde Lieder,
hier in mir verstirbt der Traum.

© Amy Herzog

Das Salz auf meinem Herzen…

Das Salz aus einem weiten Meer,
es brennt in meinem Herzen,
ganz ohne Liebe viel zu schwer,
ertrinkt in seinen Schmerzen.

Nur eine Träne fließt durch Rauch,
den Vorhang meiner Seele,
der Schwermut zittert sie heraus,
durch meine schreiend Kehle.

Die Weite doch bleibt ungeweint,
im Schatten meiner Liebe,
sie bleiben hier im Wort gereimt,
worin ich mich noch wiege.

© Amy Herzog

Das Schweigen des Liebsten..

Die Lippen mir zittern,
zum Schweigen verdammt,
so fühlt sich das Herze,
als sei es verbannt.

Ein warten im Wasser,
auf Luft oder Not,
die Worte des Liebsten,
erbauten das Boot.

Doch Schweigend der Liebste,
es gleicht einem Tritt,
das Wort, das dann folgend,
dem tödlichen Schnitt?

© Amy Herzog

Deutlichkeit..

So deutlich sehe ich’s im Worte,
noch deutlicher in Einsamkeit,
verschlägt es mich an tausend Orte,
als fehlt in aller Eil‘ die Zeit.

So deutlich spüre ich’s im Kusse,
ein Lächeln aus dem Herz befreit,
die Ewigkeit im warmen Flusse,
im Schatten jener Zweisamkeit.

So deutlich höre ich’s im Winter,
im Schweigen der Unendlichkeit,
und blicke ich nur kurz dahinter,
durchfährt mich in der Dunkelheit.

So deutlich seh‘ ich’s im Gesichte,
wie eine Wahrheit längst gesehen,
und schreibt es Klarheit in Gedichte,
wird am End‘ das Glück geschehen.

© Amy Herzog

Mein Herz im Winter…

Mein Herz erfriert im kalten Winter,
der warme Raum so blau zerbricht,
nur schläft im schwachen Atemzug,
darunter Schnee und Stürme nicht.

Die Risse tief durch Wände ziehen,
und Schutz liegt nur in weiter Fern,
so würde, wenn ich könnte, fliehen,
in Dunkelheit nur schläft der Stern.

Mein Herz erfriert im kalten Winter,
doch eine letzte Kerz‘ noch brennt,
nur wenn die Flamm‘ erloschen ist,
es unterm Schnee ein niemand kennt.

© Amy Herzog

 

 

Sterbendes Herz..

Ein Herz, es klopfte für die Liebe,
doch langsam stirbt’s in Einsamkeit,
so sehnt es starr nach Luft und Liebe,
nach Glück und purer Fröhlichkeit.

Ein Herz, es klopft sich in den Traum,
weil es doch zu lang Tränen litt,
so sehnt es nur nach Luft und Tanz,
und nahm das Lächeln dorthin mit.

Ein Herz, es klopft von dieser Welt,
und starb nicht mehr in Einsamkeit,
es sprang und sang durch einen Traum,
und spürte nicht die flüchtig‘ Zeit.

© Amy Herzog

Allein.

Ich lehne mich an meinen Traum,
dort wo ich nicht alleine bin,
mit der Musik aus deinem Herz,
ergibt im Traum die Liebe Sinn.

Geschlossen liegend Arm in Arm,
dort wo es warm und sicher ist,
so wanke ich durch meinen Traum,
und niemand bleibt dort je vermisst.

Nur wenn das Licht den Tag erweckt,
wo finde ich dann noch den Sinn,
wenn ohne die Musik des Traums,
ich doch am Schluss alleine bin.

© Amy Herzog

In der Kälte..

Gefangen in der Kälte meines Herzens,
gebe ich mich dieser machtlos hin,
frage noch im Regen durch den Sturm,
schläft in dieser Ferne noch ein Sinn?

Trinke jede Nacht von dieser Sehnsucht,
als führte mich der Traum in einen Arm,
und doch erfriert im Sonnenlicht das Herz,
war’s in jener Nacht kalt oder warm?

So treibt mich eine Träne durch den Tag,
im Regen blickt der Nebel Einsamkeit,
fragt sich weiter nur mein kaltes Herz,
wohin führt jener Weg zu welcher Zeit?

© Amy Herzog

Maskenball..

Auf dem Maskenball des Tages,
schläft im Herz die Dunkelheit,
reißt mich in die tiefsten Nächte,
zurück bleibt kalte Einsamkeit.

In der Kälte schlägt es weiter,
sucht das Herz sein kleines Glück,
doch der Einbruch jeden Tages,
wirft mich aus dem Traum zurück.

Bleibt mir in der Eiseskälte,
nur der Wunsch nach Sonnenlicht,
doch im Schutze meiner Maske,
fand ich dieses Glück noch nicht.

© Amy Herzog

Ein Bild…

Dunkel war die Nacht, zu dunkel,
verlor ich langsam dein Gesicht,
ein Bild, vergilbt an allen Ecken,
verlor ich dich, mein helles Licht.

Kalt war die Nacht, so zitternd kalt,
zu laut die Stimmen schallten dort,
die Gassen nass, die Pfützen schwarz,
selbst noch am Tag die Sonne fort.

Allein die Nacht, in Einsamkeit,
als fraß ein Schatten jedes Licht,
ein Bild, vergilbt an allen Ecken,
doch lebt es hier, in dem Gedicht.

© Amy Herzog

Schimmernde Liebe…

Liebend deine Augen schimmern,
für mich in einer finst’ren Nacht,
nur übertönt dein Schlaflied noch,
dein Herzschlag über meinen wacht.

Und wenn du auch nur selten singst,
so glänzt mein Traum doch immerfort,
die Liebe, die mein Herz verschickt,
auch bis zum weit entfernten Ort.

Liegt meine Nacht in Einsamkeit,
so blick‘ ich Sterne an – so warm,
und seh das Funkeln deiner Lieb‘,
als läg‘ es nun in meinem Arm.

© Amy Herzog

Wärme in kaltem Wasser…

In meinem Nebel,
suchte ich nur Halt…
Halt am Wasser,
Wasser so glänzend
und doch bitterkalt.

Im fremden Wasser,
fürchtete ich dem Halt…
Halt am Bitterkalt,
kalt und doch reißend
machte es mich alt.

Alt in Eiseskälte,
so hoffe ich auf Halt…
Halt in der Einsamkeit,
einsam in der Dunkelheit
hoffe ich auf Leben bald.

Lebe ich im Nebel,
in Einsamkeit neben dir…
Und suche ich weiter,
mit schlagendem Herzen
die Wärme im Wasser hier.

 

© Amy Herzog

Allein…

Allein bin ich hier und allein will ich sein,
allein unter Wolken und Bäumen so klein,
Geborgenheit suchend im Schatten daheim,
und leichter noch schwebend im Winde allein.

Allein will ich sein und allein bleib ich hier,
die Einsamkeit haltend an leiser Begier,
doch schreibe ich all das nur auf ein Papier,
denn ich bleibe allein und ganz ohne ein wir.

Allein bleib ich hier und allein halt ich fest,
suche ich darin doch mein wärmendes Nest,
und wenn mich die Wolke dort oben nur lässt,
dann weine ich still und allein mit dem Rest.

Der Rest soll es sein und die Seele zerbricht,
verendet im Schatten der Bäume mein Licht,
zum Ende da denke ich nochmal an dich,
allein bleib ich hier, bis die Einsamkeit sticht.

 

© Amy Herzog

Im Nebel…

Stehe im trüben dichten Nebel,
und sehe trist ins kalte Grau,
höre nur ein paar Vögel singen,
verzerrt hinter dem Grau in blau.

Schau‘ hinauf hoch in den Himmel,
auf der Suche nach etwas Licht,
blicke nur in beschlagene Spiegel,
mich selbst seh‘ ich darin doch nicht.

Im Nebel scheine ich ganz allein,
eingeschlossen, zu tief in ihm,
nicht mal ich schein‘ dort zu sein,
bis all die Schwaden sich verzieh’n.

Aus dem Nebel kann nichts flieh’n,
der Nebel lässt auch mich nie frei,
doch werde ich verzeihen ihm,
denn dort lebt es sich sorgenfrei.

 

© Amy Herzog

Einsamkeitsgesang…

Erklang tief in meiner Seele,
sanft der Einsamkeitsgesang,
doch zu ängstlich vor der Macht,
so dass ich in die Tiefe sprang.

Rannte vor dem süßen Schmerz,
der mich am bunten Leben sang,
ohne Spur der Einsamkeit,
so dass immer tiefer sprang.

Doch in der Tiefe bin ich jetzt,
so schwarz dunkel ohne Liebe,
was mich trifft ins blutend Herz,
nur Schmerz und Peitschenhiebe.

Denkend an den Song zurück,
voll tränenreicher Liedsehnsucht,
hätt‘ ich bloß das Lied geliebt,
dann wäre ich nicht auf der Flucht.

Diese Angst hat’s mir entrissen,
alles Bunte weilt zu fort,
hier der kalten Tiefe Schmerz,
der mich kettet an diesen Ort.

 

© Amy Herzog

Von der kleinen Blume…

Am Wegesrand zwischen dem Gras,
da war ich einmal viel zu klein,
konnt übers Gras hinweg nicht schauen,
und war zudem auch noch allein.

Ich trank die Sonne und den Regen,
und war im Grün in Sicherheit,
dann kamst du und pflücktest mich,
und nahmst mir diese Einsamkeit.

Du stelltest mich in ein Glas Wasser,
beschützt im Fenster konnt ich blühn,
nun sah ich strahlend über Häuser,
doch sah ich auch kein einzig Grün.

Das Wasser wurde bald schon trübe,
mein Kopf sich welk zum Boden neigt,
du schaust mich längst schon nicht mehr an,
um mich herum nur alles schweigt.

Ich wünscht du hättst mich nie gepflückt,
denn ich war wohl ein wenig klein,
doch zwischen Regen und dem Grün,
war ich, wie hier, nicht so allein.

Nun sterbe ich und niemand sieht,
du kamst nur heute früh nach Haus,
kamst plötzlich unsanft auf mich zu,
und warfst mich mit dem Müll hinaus..

 

© Amy Herzog

Vom fehlenden Traum…


Gestern Nacht haben wir noch geredet,

Eng gekuschelt und lauthals gelacht,

Die Zeit mit dir verging nur zu schnell,

Im Traum durch die glänzende Nacht.

 

Heute schlägt die Uhr schon Mitternacht,

Der Mond zählt fleißig kleine Schafe,

Und ich? Ich warte, warte, warte,

Bis ich endlich wieder mit dir schlafe.

 

Heute Nacht ist es irgendwie anders,

In meinem Bauch tanzen Schmerz und Leid,

So ganz genau weiß ich es zwar nicht,

Aber es fühlt sich an wie Einsamkeit.

 

Mein Herz ist vorhin schon ausgezogen,

Es schlägt leise nur noch neben mir,

Sehnsucht klopft, zuckt und pulsiert,

Bis es endlich wieder schläft mit dir.

 

Hab wohl nur zu viel nachgedacht,

Wollte mich in Träume nicht legen,

Hätte ja sein können, dass du klingelst,

Stehe neben mir der Hoffnung wegen.

 

Nun warte und warte ich wie auf den Zug,

Dabei bin ich schon viel zu leer,

Doch ich warte, dass der Traum nochmal klopft,

Denn das Herz ist inzwischen sehr schwer.




© Amy Herzog

Anker in der Not…


Sie ist einsam, traurig und leer,

Und fühlt sich innerlich nur tot,

Die Seele lastet viel zu schwer,

Wo ist nur ihr Anker in der Not?

 

Der Anker, der zum Grunde sinkt,

Die Tränen unsichtbar werden lässt,

Ihr im tiefen Meer die Liebe singt,

Und sie nicht wieder verlässt.

 

Dieser Anker, er ist nicht mehr da,

Sie trägt die schwere Last allein,

Sich selbst ist sie schon mehr nah,

Ist sie doch dafür viel zu klein.




© Amy Herzog

Kalte Seelen…

 

Die kalte Seele

Schwebt sinnlos umher

Trinkt Herzblut aus Gläsern

Und fällt der Verdammnis hinterher

– Wartend auf wahre Wärme

Menschlichkeit, Küsse und Nähe

Unter tausend kaltkristallen Seelen

Doch so schnell sie alle fallen

(Und keine Wärme fängt)

Warten am Ende nur kalte Krallen

Welche die Seelen in Einsamkeit

Auf Ewigkeit gefangen halten

© Amy Herzog

Letzter Gesang…

 

Einsam schwebt sie mit dem Wind

Singt eine Drossel ihr einsames Lied

Schwebt vom Nebel im dunklen Regen

Könnt sie nur fliegen wohin es beliebt

 

Doch sie kreist am Abgrund entlang

Wartend auf den hohen Wellengang

Bis ihre Flügel schlafen in Wellen

Fallen, sinken mit dem letzten Gesang


© Amy Herzog


Frieren unter Decken…

*

Liege unter vielen Decken
Heizung steht auf hundert Grad
Doch ich friere zitternd müde
Könnt mich doch nur jemand wecken

Hier schlafe ich so tief und fest
Meine Lider sind zu schwer
Lieg ich einsam in der Schwärze
Blickend nur aufs leere Bett

Könnt nur etwas Wärme Spenden
Mein Herz sich wieder heben lässt
Licht in meine Seele bringen
Doch es regnet schwarze Tränen

© Amy Herzog

Überflüssig…

tränen haben sie verlassen
und ihre seele, sie ging auch
bleibt hier nur ein kleines mädchen
bis auch sie verschwind‘ im rauch

anders, komisch, abgelehnt
so bleibt sie überall allein
ein kleines aufgesetztes lächeln
damit wahrt sie letzten schein

im dunkeln tiefer isoliert
wird ihre seele bald zerrissen
unsichtbar und überflüssig
würd sie keiner mehr vermissen

wozu noch suchen nach dem sinn
in ihrem bitterkalten leben
was einst zusammen hielt ihr band
das hat die einsamkeit zerschnitten

© Amy Herzog

Nächtliche Einsamkeit …


Mein Herz gefüllt

Voll leerer Einsamkeit

Zerfressen schlaflos

Traurig, lächelnd

Durch dunkle Nächte

Spür ich in mir

Nur das Leid

Wach, betäubt

Da ist kein Lied

Kein warmer Klang

Hört mein Herz

Nichts weiter als

Den Einsamkeitsgesang

Im nächtlichen Schmerz


© Amy Herzog

Schreiend einsam…

Umgeben von Menschen-
massen,
die einen nie
allein ruhen lassen.
Schweigsam
schreiend stehe ich
inmitten der Menschen,
die nicht hören
mein einsam
sein.

© Amy Herzog

Fürchte dich nicht der Dunkelheit…

Fürchte dich nicht der Nächten
Sind es doch die Sterne
Die in tiefer Dunkelheit
Hell erstrahlt mit uns lachen

Und fürchte dich nicht der Dunkelheit
Mag sie unendlich sein
Das Bild gezeichnet
Von Einsamkeit

Doch sieh in die Sterne
Ertragen sie diese
Unendliche Ferne

Ferne die wir niemals
Ertragen müssen
Nein

Sie lassen uns gar sehen
Wie nah wir uns sind
Lassen uns spüren
Die Nähe zu uns

So schau in die Dunkelheit
Ein Blick in die Ferne
Fürchte dich nicht
Ein Blick in die Sterne
Und wir sind uns nahe

© Amy Herzog

Im Vakuum…

Die Zeit steht still
wie in einem Vakuum
bekomme ich keine Luft
Die Welt rennt
mit ihr der Duft
der sie erfüllt
Macht was sie will
und ich vergess
hier ist es nur stumm
Nur leise höre ich
die rennende Welt noch summ
wohin ich auch gehe
mit mir das Vakuum

© Amy Herzog

Emotionen…

Stillstehend am Wegesrand,
dunkelschwarz beängstigend,
unverstanden distanziert,
an der Welt desinteressiert.

In der Leere hoffnungslos,
erstickend schweigsam nutzlos,
unbehaglich nachdenklich,
verschlossen unerschütterlich.

Melancholisch sehnsüchtig,
wichtig wandel unwichtig,
im Vakuum zu abwesend,
Zeit nur so dahinrasend.

Gefangen einsam Liebloses,
denkend an zu Sinnloses,
starr wartend eingefroren,
mitten im Nichts verloren.

© Amy Herzog

Seelenschmerz…

Gegangen bist du
und hinterließt Seelenschmerz
der frisst sich durch mein Leib,
der Schmerz, hinterlässt Leid
und trinkt all die Tränen
des Trauern und Weinens
wird Fluss zu Meer
und ertrinkt
in warmen Gewässern.

© Amy Herzog

Zwinge mich zum Glück…

Viel zu lange schon
suche ich das Glück
doch meine Seele ist zerrissen
und ich sehe es nicht…

Immer, immer wieder
will man es mir geben
doch denke ich dann
das kann es doch nicht sein
warum sollte ich es nehmen…

Ist es jetzt geschehen
die Hoffnung ist gestorben
meine Seele bleibt zerrissen
und die Hoffnung entnommen…

Die Träume sind verschwunden
nur mal ein schlechter ruft
mich in den tiefen Nächten
und kratzt an meiner Haut…

Nur einen Wunsch habe ich
und dieser ist wahr
auch wenn ich nicht glaube
verbürge ich mich dafür…

Bitte komme näher
verschrecke mich nicht
sei nur ein Mal stark genug
und zwinge mich zum Glück…

© Amy Herzog

Im dunkel schreibend verbleiben,
bis die letzte Zigarette verglüht
und das Leben schmerzlich vergeht.

© Amy Herzog

Die Nacht…

so still ist die nacht
während sie über mir wacht
eingeschlossen warm in sich
zeigt nur sie sich wahrhaftig

nimmt mich auf und reicht mir
weisheit und erweckt neugier
gänzlich macht die nacht frei
schreiende einsamkeit ist vorbei

gedankenfreie flüsse rauschen
in der stille lässt sie lauschen
zieht durch meinen leib klangvoll
in kleinen tropfen wundervoll

© Amy Herzog

Versunken…

Da stehe ich klein,
allein, während Regen
auf mich fällt.
Meine Haare durchnässt
und meine Kleidung entstellt.
Die Schuhe in Pfützen,
die immer tiefer werden.
Doch stehe ich nur da,
Gedankenverlassen allein
und versinke vergessen
für immer im Wasser.

© Amy Herzog

Im Dunkel allein…

An diesem Ort sehe ich nichts,
dunkel ist einfach alles um mich,
wo ist nur des Auswegs Licht,
ich suche, suche und finde nicht.

Schreite immer weiter voran,
immerzu weiter gerade aus,
macht doch endlich das Licht an,
ich will hier endlich einfach raus.

Gehe doch so lang hier schon,
beginne sogar auch zu rennen,
ohne eine andere Person,
die ich Freund könnte, nennen.

Wo nur ist ein irgendwas,
nichts scheint hier zu sein,
das Dunkel ist mir viel zu krass,
ich fühle mich unendlich klein.

Wie lange mag der Weg noch sein,
fühle überall nur Erschöpfung,
kraftlos kann ich nur noch wein‘,
verblasst auch die Erinnerung.

Setze mich hier resigniert her,
nur die Erde unter mir ist real,
verweile für immer ohne Bilder,
in diesem großen Dunkel Saal.

© Amy Herzog

Bleibe allein…

Ich fühle mich so verloren
als würde ich fortlaufend
nur über mir schweben.
Niemand sieht mich,
ich bin unsichtbar
in stiller Stimme,
die keiner hört.

Bin hier allein,
bleibe einsam
und verliere
im Leben
niemals
jemanden..

© Amy Herzog

Die Seiltänzerin…

Hoch in den Lüften tanzt sie federleicht,
spielt ein Theater, fingiert das Lächeln.
Sie spürt es nicht, doch die Zeit verrinnt,
zu lang schon lässt sie die Augen verschlossen.

Das hauchdünne Seil ist bestimmt nur für nie,
wo sie auch sucht, sie verweilt dort allein.
Doch schlimm ist das nicht, sie lebt Harmonie,
fragend ist nur wer würd hörn, würd sie schrein?

Manchmal lässt sie ja die Neugier nicht los,
schaut hinunter zur Erde, tief in den Abgrund.
Von so weit hoch oben, scheint’s hoffnungslos,
wenn sie käme, hinab, was wär dann der Grund?

Plötzlich ein Windstoß hoch über den Wolken,
das erste mal, das sie so schwebt in Gefahr.
Kann sie sich gerade mit einem Arm halten,
verziehen schon Bilder, wie ihr Leben dort war.

Die Panik verfliegt, als sie einladend sieht,
ein schwarzes Wesen den Arm nach ihr streckt.
Der Tod stellt sich vor, sie hat keine Furcht,
er sagt, er schenkt ihr freie Erlösung direkt.

Gerade als sie den Arm greifen will, den,
welchen sie sich so lang hat ersehnt.
Hört sie ganz leise von links irgendwen,
sagt der, dass sich dieses Geschenk nicht lohnt.

Ein letztes mal riskiert sie hinüber, den Blick
zu der Stimme, die nun sagt, bleib am Seil.
Das schwarze Wesen, es ist nur ein Trick,
will treiben zwischen dich und das Leben den Keil.

Steig wieder auf, und versprechen werd ich dir,
es gibt ein Ende und du kannst gehen, für immer.
Balanciere am Seil, nur immer weiter so hier,
und ich schenke dir Leben und manchmal auch Kummer.

Jetzt liegt es an ihr, wem will sie nun folgen,
Tod oder Leben, welchen Preis will sie zahlen.
Eine Entscheidung werden wohl wir nie erfahren,
entweder oder, sie wird es ertragen haben.

© Amy Herzog

Einsamer Tanz

bei abenddämmerung
tanzt sie vereint
mit hoffnung
schwebend
über der erde
entrinnen jahre
zugleich erscheint
das dasein
hellgrün
unter ihr
zu erblühen
das leuchtend gras
es beginnt
wie sie
zu lieben
den wind
voll anmut
auf ewig
traurig
allein

© Amy Herzog

Das letzte Sehen…

Im Regen stehen,
lassen es geschehen,
den langen Kuss,
bevor wir gehen.

Ein Wiedersehen,
wird nicht geschehen,
ein letztes mal,
in Liebe gesehen.

Ich würde flehen,
euch nicht zu verlieren,
es wäre vergebens,
ihr seid entschlossen.

Euer letztes Lächeln,
werde ich sehen,
in tiefer Sehnsucht,
in meinen Träumen.

© Amy Herzog

Ewig grau…

Schüchtern tanzen sie gemeinsam,
und beide sind ein wenig einsam,
doch keiner spürt die Müdigkeit,
immer weiter tanzen sie verträumt.

Immerzu enger tanzen sie,
zur allerschönsten Melodie,
und merken dabei aber nicht,
unermesslich wächst die Sucht.

Stunden um Stunden vergehen so,
monatelang sind beide froh,
bis sie merken, was sie sind,
die Farbe ändert sich geschwind.

Einst waren sie nur schwarz und weiß,
doch drehten sie zu schnell im Kreis,
so wurde nach der kurzen Zeit,
ein grau, das nahm die Heiterkeit.

Beendet haben sie den Tanz,
einsam sind sie wieder ganz,
das grau wird keinesfalls vergehn,
obwohl sie sich nie wieder sehn.

Auf ewig sind sie nun verdammt,
kein Tanz sich jemals neu entflammt,
verbleiben grau so gerade eben,
der Einsamkeit doch überlassen.

© Amy Herzog

Verzweiflung…

Kann sie nicht genommen werden,

tief, so tief sitzt sie,

diese Verzweiflung,

zu fest bin ich noch immer verbunden.

© Amy Herzog

Das Leben des einsamen Mannes…

Morgens früh, da steht er auf,
wälzt sich aus dem Bette raus,
wankt verschlafen durch das Haus,
macht sich fertig und geht raus.

Schleicht die Wege bis zum Bus,
hier und da ein flüchtig Gruß,
in Gedanken setzt er sich,
der Morgenhimmel schön rötlich.

Ein paar Minuten sitzt er da,
so wie’s auch schon gestern war,
morgen wird es auch so sein,
immer früh zum Sonnenschein.

Gleich von rechts da kommt er schon,
der Bus, da an der Bahnstation,
inspiriert vom Morgenhimmel,
steigt er ein in das Gewimmel.

Weiter geht er ganz gelassen,
ignoriert die Menschenmassen,
setzt sich hin und starrt hinaus,
die Inspiration ist aber raus.

So geht er weiter bis zur Arbeit,
tut jeden Tag zu dieser Zeit,
die Aufgaben schnell und präzise,
denkt an nichts, absurderweise.

Nach Stunden ist es endlich rum,
fährt er dann Heim und fragt warum,
das Leben ist so Monoton,
seit 20 Jahren ja nun schon.

Zu Hause dann da setzt er sich,
isst liebloses Fertiggericht,
sitzt noch etwas auf dem Sessel,
schaut fern und füttert noch die Vögel.

Immer später sieht er dann,
schnell noch duschen, nicht so lang,
dann ins Bett, so ganz allein,
schlafen, bis zum Morgenschein.

Morgens dann wieder von vorn,
es geht weiter ohne Zorn,
Eintönig, voll Einsamkeit,
schläft er in der Dunkelheit.

Viel zu bieten hat es nicht,
das Leben aus des Mannes Sicht,
wär nur schön nicht ganz allein,
zu bestaunen den Morgenschein.

© Amy Herzog