


Deine Lippen schmecken
nach längst vergangenem Zauber
& dein Pulsschlag
säuselt noch den müden Gesang von
Herbstblatt & Salz
in die Himmelsaugen der
letzten Nacht
Dein Hals aber duftet
nach Mondlicht & legt sich
auf meine Wange
wie heißer Atem aus meiner Brust
& kocht dir meine Stimme
hingebungsvoll weich
Stoß um Stoß
entblößt sich dein verletzter Kern
wie der Sonnenaufgang
am Horizont
& deine Lippen zittern
mit dem Blick gen Ewigkeit & mehr
in die tiefen Augen unserer
Träume, Nacht & Meer
© Amy Herzog

Du
nackt in mir
& Seeleneins
geworden
wir
© Amy Herzog

Eng umschlungen
und wie wir
ineinander Flüsse finden
fließen, atmen, stöhnen, schreien
wo münden wir
ins Meer?
und wo fängst du mich ein
so nackter Körper, sag
wann schwitzen wir uns aus
atmen uns‘re eigene Welt
und Seelennähe tief?
© Amy Herzog
diese vehemente erschütterung
in meinem körper
hinterlässt narben im asphalt
immer willst du rein
und wüten
hassen oder lieben
und weißt nicht wie das geht
diese zerstreutheit
in mir
hinterlässt mich seekrank
© Amy Herzog
wie frisch gemähtes Gras
Sommerregen
und Vollmondwinterblau
liegt dir meine Seele
kristallklar
offen
Tiefe tauchen
atmen und hoffen
weil ich viel zu nackt
meine Sinne
ad absurdum führe
so wie ich deine schwere
raue Haut berühre
© Amy Herzog
Kerzen
weiche Haut
erzählt Geschichten
schweigend
im Duft weißer Lilien
und Poren aus stöhnender
Lust die Kehle tropft
Seelenatmen
wie ruhig im Wind
der Wellengang
bewegt
auf deine Brust
sanft und
den zehrenden Klang
deiner Sehnsucht
im Kusse stillt
der Duft
aus
uns
© Amy Herzog
wenn du Perfektion suchst
Schönheit in jeder Zelle
bis in meine Seel‘
dann schaue mich nicht an
die Fehler zu zählen
dauerte in eine Ewigkeit
je tiefer du gräbst
und die Zeit wird nie
genug sein
© Amy Herzog

zwei seelen
die sich vor hunderten
jahren
verloren haben
tanzen
allein
verloren, verirrt
verwirrt
worte und stimmen
gehörlos
im eigenen nebel
zeit erklimmen
finden
rasten, lieben
im körper eingesperrt
geblieben
tanzen
allein
schweben
irgendwann leben
im sterben
halten
fallen lassen
seelenfäden verblassen
werden eins
und frei
© Amy Herzog
Wann immer meine Finger bluten
mein Liebster, lege ich sanft
jedes totgefahrene Wort in dein
leergetrunkenes kaltzerkratztes Gefäß
schwerwiegendvolltrunken
Badend lege ich die Kleider nieder
und mein Herz knistert dich gleichmäßig
tief in meinen dunkelsten Traum
aus Wahrheit, Lügen, Lachen, Gold und Rot
Und wann immer ich meine kleine Welt
so achtlos und naiv in deine lege
bist du mir Atlas, stark
vom Sonnenschein geblendet
und von meiner Sehnsucht betrogen
Dann mein Liebster, dann
beginnen wahrhaftig
meine Finger für dich zu bluten
© Amy Herzog
Wie einst tiefrot
leuchtende Lebensenergie
meine blassen Lippen benetzte
stiegen wir aus unseren schweren
nassen Körpern empor
Keine irdische Schrift könnte
wollte unsere Sprache
verstehen, beschreiben, fühlen,
niemand wird sie je begreifen
sie sind alle zu laut
Wie unsere Seelen aber fließen
wenn alles schweigt
erhöre ich in meinen Tiefen
deinen sehnenden Ruf
Und fühle ich auch nur
dein Blut in meinen kalten Venen
hält mich die Wärme fest
und ich spreche dir die Sprache
die du nur für uns erschufst
© Amy Herzog
deine Beine fühlen schwerstes Blei so höre ich wohl deinen Schrei scheuern tiefer sinkend scharfe Ketten auf ausgezehrten Knochen hängen, ziehen goldverzierte Truhen all meine Geheimnisse lasse ich tief und tiefer in dir ruhen und du willst doch kannst sie nicht erreichen, brechen, lesen, bleichen meine Sickergrunbenseele unergründlich Kopf verdreht, die Glieder taub so schwer dein Herz verendet zehrend, liebend, leidend in meiner Handvoll Staub
© Amy Herzog
schlaflos ist die Nacht doch nicht der Traum bleibt mir fern als mich der große Mond im Licht verschließt nur das Irdische verirrt sich dahin und wird vom Gift zu Wein zwei tanzende Körper mit dem Schicksal halber Seelen trunken summen mehr, als dass sie singen sind doch nicht mehr allein und lassen Körper, Körper sein wie's gipfelt in entblößter Lust verschmilzt das Seelenlicht zu blau trinkt der eins-gewordene Mond am Grund des Ozeans Eden bis der Tag zerbricht im matten grau
© Amy Herzog
Tausend Enden geben wir uns hin
und tausend Enden sterben wir
meine verbotene Frucht
ist nur eine Liebe weit entfernt
die süßen Tränen trocknen
auf deiner pfirsichweichen Haut
den Anfang haben wir verlernt
mit dem Ende streifen wir
gebrandmarkt durch Garten Eden
© Amy Herzog
wie ich irrte
mich in den Gesängen
waren sie doch lieblich
zart – so folgten Schritte
schleichend durch die Scherben
deines Herzens – über Schnitte
brach mir Bein und Seele
schreibst du heiter
über deine Leere
schreitest weiter
und ich trage diese
schwere deines Herzens
wie mich Hoffnung trägt
und lauschend deinem Klang
wartend an warmen Sommer-
tagen, ersehne deine fragen
wie Jahrelang ein Herz
solch große Scherben
tragen kann
© Amy Herzog
Deine Berührung ist wie
die Vollendung meines Körpers
wie die Haut die mir fehlt
und das Ablegen meiner Maske
Pfeifender Wind aus meinem Mund
säuselt um deine Ohren
wie tausend Stimmen Hunger schreien
und dein Kuss meine Seele kühlt
Doch mein Fall in die tiefe Schwärze
Hände warten, Haare zittern
Tropfen vergehen, das Meer bleibt uns
und fällt in Wahrheit vertraut
Deine Berührung ist viel mehr
die Vollendung meiner ganzen Seele
und wie ich mit dir schwebe
so baden wir am Schluss vereint
© Amy Herzog
Du könntest mich verkleiden
könntest schützen, könntest leiden
wo andere sich am Schmerze weiden
Worte Stricken, Worte häkeln
dich mit mir im Atem räkeln
Du könntest mich tragen
nicht mit Muskeln, nicht mit sagen
einfach schreiben, schweigend wagen
im Dunkeln zehn Zigarren rauchen
um mit mir ins Meer zu tauchen
Du könntest mich fühlen
nur berühren, tief, gar tiefer wühlen
vor dem Winde, vor dem kühlen
mit den Lippen leise klopfen
Wärme in die Leere stopfen
Du könntest mich begreifen
langsam wachsen, schneller reifen
mich vom Rand des Lebens greifen
einfach Worte schweigend halten
lässt die Ruh der Liebe walten
© Amy Herzog
Für D.
Aus der Ferne, aus dem Schweigen,
ohne Kenntnis deiner Schritte,
hast du mich im Wind zerrissen,
wie auch du zerrissen bist.
Mit den Worten für die Menschheit,
und dem Zweifel an dir selbst,
hast du mich ins Herz getroffen,
wie auch du getroffen bist.
Meine Liebe fischt im Trüben,
wie du durch dein Leben fischt,
trinkst zum schreiben deine Tränen,
wie auch ich ertrunken bin.
© Amy Herzog
man könnt‘ fast sagen
es fehlt mir
doch dann bin ich erstarrt
mit jedem wort und jeder luft
in mir nur stumm
verharrt
so fehlt es mir dann
keiner zeigt
das wort nur weiter
heiter schweigt
verdreht die welt in meinem kopf
verbinde ich den tränenzopf
ganz stramm im winkel
zu dem munde
deckt sodann die seelenwunde
stets mein lächeln ab
© Amy Herzog
Wie ich verschlungen war,
von deinen Worten, wie sie fraßen,
doch zeitgleich nur stumm
neben mir saßen.
Wie ich ertrunken war,
in deinen Augen, um Luft rang,
und doch vor Liebesglück
drei Worte sang.
Wie ich gefangen war,
in deiner Hand, sanft und warm,
entrissen dem hier und jetzt
in deinem Arm.
Wie ich versunken war,
in deinem Herz, deiner Seele,
und wie ich umhüllt von dir
in Geborgenheit lebe.
© Amy Herzog
Ich sehe noch heute –
im Augenwinkel mein Haar,
wie es wehte im Winterwind,
und warm kamst du mir nah…
Ich sehe noch heute –
im Schnee Hand in Hand,
und mit nur einer Berührung,
verschloss das Liebesband…
Ich sehe noch heute –
deinen schüchternen Blick,
als du im Frühling fragtest,
begleitest du mich ins Glück?
© Amy Herzog
Siegfried, wie dein Klang entzückt,
und wo nur lässt du Raum und Zeit?
Umfasst die Seele gar dein Stück,
wie warmer Tanz im Sommerkleid.
Siegfried, wie dein Klang befreit,
ein Licht aus tiefstem Labyrinth,
der Takt in unser’m Blut gefriert,
und Schneeflocken treiben im Wind.
Siegfried, wie dein Klang beheizt,
die Körper kochen, wenn wir nah,
dem Irrweg raus in dein Gesicht,
wo alles nichts und doch so wahr.
© Amy Herzog
Und wie dein Mund den Himmel spricht,
mich wortlos Haut auf Haut erpicht,
und doch mein Herz im Wind zerbricht,
zu klar hier scheint die Seelensicht.
Der Himmel reicht mir doch sein Licht,
dort fällt der Schmerz nicht ins Gewicht,
als flög‘ durch Wolken dein Gesicht,
in Wahrheit doch war’s mir nie dicht.
© Amy Herzog
Es schmerzt unbeschreiblich,
zu fühlen, was du fühlst,
zu sehen, was du siehst.
Den Hass und die Güte,
die du in dir trägst.
Die Freude und das Leid,
was dich täglich bewegt.
Es schmerzt unerträglich,
und doch liege ich da
und lächle immerzu.
Wenn ich fühle, was du
fühlst – so wunderbar..
© Amy Herzog
© Amy Herzog
Verstohlene Blicke im zweifelnden Fallen,
wo Körper sich blind aneinander krallen,
die sprühende Wärme schlug ein und ich sah,
die Wellen der Liebe, sie kamen mir nah.
Ein tiefes Berühren, es schien kurz vertraut,
zwei Herzen aus Eis, sie tanzten so laut,
durch dunkle Gassen sah man sie nicht,
doch sprühten die Funken im Seelenlicht.
Und wären zwei Körper beinahe verbrannt,
ward Feuer zu Wasser in Eis sich benannt,
verstohlene Blicke, sie blieben zurück,
vorbei war des schlagenden Herzens Stück.
© Amy Herzog
Wir sitzen hier in deiner Wohnung,
und neben uns steht ein Klavier,
ich spiele dir noch ein paar Lieder,
dann trinken wir bis Abends Bier.
Draußen rauschen noch die Autos,
doch wird es Nachts allein bei dir,
in Gedanken entflammen die Kerzen,
hier sind wir nur, hier sind wir nur wir.
Ein Blick hier, und ein Wort dort,
wo nur das ist, was zu uns gehört,
mit kribbelndem Bauch in Sicherheit,
ist nichts mehr hier, was uns noch stört.
Sinnlich duftet es hier nach Verbot,
wir atmen und lieben uns über Stunden,
verdecken einen Moment lang die Herzen,
und die darin so tiefen Wunden.
Keinem werden wir etwas verraten,
wo wir in Luft und Liebe war’n,
wir laben uns an unserem Traum,
und unsere Seelen lachen so warm.
Und wird es uns des Nachts zu heiß,
so machen wie die Fenster auf,
und ist es dann zu schmutzig und laut,
nimmt unser Lied so seinen Lauf.
So schnell wie es begonnen hat,
muss ich zum Morgen wieder Heim,
doch nehme ich das Gefühl mit,
wir zwei sind nie wieder allein.
© Amy Herzog
An einem Tag im schneeweißen Winter,
reichten wir uns sanft unsere Hände,
die Seelen sprachen die Worte für uns,
und wir sahen für uns nie ein Ende.
Wir waren vielleicht ein klein wenig blind,
doch die Liebe hatte unsere Herzen,
die Worte, die flossen, erfüllten uns,
sie nahmen uns all unsere Schmerzen.
Und so vergingen die vielen Stunden,
in unserm wortlosen Seelengerede,
mag sein, dass wir gute Absichten hatten,
doch waren wir nur in der Schwebe.
Lüge und Wahrheit waren beisammen,
als seien wir nie existent gewesen,
die Hoffnung ließ uns blind erscheinen,
doch die Seelen konnten wir nicht mehr lesen.
Zum Abschied floss noch eine Träne,
und doch blickten wir niemals zurück,
sie würde mit uns im Winde vertrocknen,
und irgendwann zeigte sich neues Glück.
Was uns bleibt ist die Geschichte,
sie passierte mit der Realität,
zumindest in unserer Erinnerung,
ist’s ein wahrer Wind, der noch weht.
© Amy Herzog
Mein Herz, es will dir nahe sein,
Doch meine Seele kann es nicht,
Vielleicht ist es noch viel zu klein,
Und ließt ein anderes Gedicht.
Wohl sehe ich hier bunte Bilder,
Doch hast du sie mir nicht gemalt,
Verlaufe mich in tiefe Wälder,
Und flüchte vor dem was noch fehlt.
Es steht im Herzen schon geschrieben,
Das Wort, was fehlt, ist anderswo,
Denn das was Herz und Seele lieben,
Lebt nur in Bildern, schmerzt es so.
© Amy Herzog
Die Menschen kommen und gehen,
Immer mit der neuesten Mode,
Lassen Herzen zurück und stehen,
Mit dem Hirn in graumarode.
Dann sind sie sich irgendwie nah,
Wenn Tränen im Mondschein glänzen,
Wünschen sich wie’s als Kind mal war,
Frei um die Gesellschaft zu tanzen.
Doch bleiben Sie kalt verkocht,
In der Tagessuppe des ganzen,
Und was sie mal damals gemocht,
Damit können sie nicht mehr tanzen.
Die Knochen werden dann steif,
Und das Herz pocht nicht mehr,
Die verkocht-modische Seele ist reif,
Und schwimmt einsam ins Meer.
© Amy Herzog
Und kannst du hören,
wie das Wasser plätschert?
Streichelt an uns vorbei…
Aber … siehst du auch,
wie wir unsere Herzen
nicht halten können?
Halten wir uns warm,
solange, bis die Tropfen
nicht mehr fließen können,
und wir Angst haben müssen.
© Amy Herzog
Tränen fließen im Rhythmus des Regens,
und sie leiden so weinend zu zweit,
sie fließen über die Straßen des Lebens,
der Weg scheint noch viel zu weit.
Der Weg wird nur vom Wort begleitet,
das Strahlen der Sonne versinkt,
die Erde färbt sich in großen Schatten,
der keine kleine Freude mehr bringt.
Wenn der Nebel von allen Seiten drückt,
fällt selbst das Atmen schon schwer,
das Wort klingt aus den Ecken verrückt,
etwas Glück auf dem Weg fehlt zu sehr.
Nur die Musik des Regens erklingt,
hält warm im verschlingenden schwarz,
die Seele in falschen Gefühlen singt,
als sei all das ein schlechter Scherz.
© Amy Herzog
Tief innerlich zerfressen, kahl,
als stünde man im großen Saal,
dem Saal der Qual, dem ohne Wahl,
ummantelt vom Gefühlskaltstahl.
Prasseln hier die Regentropfen,
wie viel kann schon die Seele kosten,
im Regen kann sie doch nur rosten,
ertränkt vom Überreizungspfropfen.
Niemand kommt durch diesen Stahl,
null Menschen sind es an der Zahl,
man müsste mein‘ es sei fatal,
doch hier ist es nicht mal banal.
Der Regen nicht nach außen dringt,
bloß hier noch leise Lieder singt,
sie schallen durch zerstörte Lichter,
inmitten klein, ein rostig‘ Dichter.
© Amy Herzog
Ich spüre den Schlag deines Herzens,
durch meine Brust schlägt er so wild,
sehe dein Lächeln und deine Trauer,
vor mir dein so wunderschönes Bild.
Der Wind weht sanft durch dein Haar,
und auf meiner Haut streichelt er warm,
trägt unsere Seelen näher beisammen,
lässt uns behutsam fallen, Arm in Arm.
Spüre deine Seele und all deine Gefühle,
als seien wir ein Körper im selben Blut,
verbundene Herzen schweben im Wind,
und trinken die Liebe in kochender Glut.
© Amy Herzog
In der tiefen Nacht schläft mein Herz so fern,
Rechnet mit Liebe, Träumen und Wundern,
Mein Körper ruht, und die Seele kann entdecken,
Ganz ohne die wirkliche Welt zu wecken.
Sie findet in jeder so wertvollen Nacht,
Sterne und all das was noch über sie wacht,
Alles worüber ihr Herz in Wahrheit lacht,
Einfach all das, was sie so glücklich macht.
Die Träume stehen ihr in der Nacht brillant,
Erst am Tage gehen sie mit Gedanken zum Schrank,
Legen die Träume, die Liebe und das Glück,
In eine dunkle, verstaubte kleine Ecke zurück.
Dann warte ich in meinen Gedanken verloren,
Auf das, was nur im Traum bleibt verborgen,
Dass es kommt und mich in den Traum entführt,
Und am helllichten Tag meine Seele berührt.
© Amy Herzog
Wann war die Seele in Sicherheit,
Sie ist umgeben von leeren Spiegeln,
Ihr Innerstes bleibt weiß eingeschneit,
Erlischt Wärme, Licht und Fackeln.
Sie sehnt sich nach Geborgenheit,
Nach Freiheit, Sinn und echter Liebe,
Schreit nach außen laut die Wahrheit,
Wenn der Schnee nicht an ihr riebe.
Den Kampf hat sie bald aufgegeben,
Erfroren in der dichten Dunkelheit,
Kann ein Herz nur Wärme Spenden,
Mit Worten, Nähe und Zärtlichkeit.
Mit letzten Kräften gedruckt im Schnee,
Könnt das Herz nur die Worte sehen,
Die Seele schreit, denn es tut ihr weh,
Während Herzen taub vorbeigehen.
© Amy Herzog
Trübe Blicke in glänzende Spiegel,
Beschlagen ziehen sie vorbei,
Ein kleines Herz schweigt dabei still,
Als sei es auf ewig nur aus Blei.
Langsam malen Tropfen dunkel,
Zeichnen müde Erinnerungen an,
Wie zerbrechlich, einsam und klein,
Eine verlassene Seele sein kann.
Mit aller Kraft versucht das Herz,
Die Augen immer weiter zu öffnen,
Federleicht vermag es zu schlagen,
Und im Spiegel etwas zu hoffen.
© Amy Herzog
Ein Tanz in weißer Seide zur Nacht
Die Sehnsucht spielt leise im Wind
Auf dass die Erkenntnis weiter ruht
Und Gedanken in Freiheit sind
Tanzen die Klänge bis zum Mond
Kühle Freiheit weht durch das Haar
Führt kurz ein in eine ferne Welt
In welcher Geborenheit geschah
Hier ist man unter Seelenlosen
In Freiheit, wo nie welche war
In jener Nacht sind die kalten Schatten
Mit dem ganzen Herzen so nah
Zum Morgen steigt die Sonne hinauf
SchattenNacht verdrängt von Lichtern
Zum Abschied sagen sie nur noch sanft
„Tanz im Lichte wo Seelen lauern“
© Amy Herzog
Eine Seele, die den Abstand sucht,
Gleichzeitig um etwas Liebe ruft,
Sich nachts im Bett nur ewig quält,
Und dann nur falsche Wege wählt.
Eine Seele, lägst zu Eis gefroren,
Hat sich im Irrgarten verloren,
Einsam sucht sie etwas Wärme,
Sieht nur lauter schwarzer Bäume.
Eine Seele, sinkt in Einsamkeit,
Zum sterben ist sie nicht bereit,
Sucht sie nur ein warmes Leben,
Doch in Kälte muss sie schweben.
Eine Seele, sehnt sich nach Wärme,
Liegt diese nur in weiter Ferne,
Hofft, dass sie ohne Leben kann,
Bis irgendwann, nur wann, nur wann.
Eine Seele, sie kann immer hoffen,
Doch hat sie diese nie getroffen,
Erkenntnis hier nur widerhallt,
Im einsam, kalten Nebelwald.
© Amy Herzog
Das Fenster ist verstaubt
Der Verstand bleibt geraubt
Die Realität glänzt verzerrt
Und der Schatten vermehrt
Das kleine Kartenhaus zerfällt
Ein Hund draußen laut bellt
Das Gehör dahinter verstummt
Der Wahnsinn leise summt
Die Kämpfe gehen verloren
Die Gefühle sie zerbohren
Eine kleine Seele voll Löcher
Springt betäubt über Dächer
Kühle Winde leise wehen
Seifenblasen können sehen
Spiegeln den harten Sturz
Das Glück war nur zu kurz
© Amy Herzog
Die kalte Seele
Schwebt sinnlos umher
Trinkt Herzblut aus Gläsern
Und fällt der Verdammnis hinterher
– Wartend auf wahre Wärme
Menschlichkeit, Küsse und Nähe
Unter tausend kaltkristallen Seelen
Doch so schnell sie alle fallen
(Und keine Wärme fängt)
Warten am Ende nur kalte Krallen
Welche die Seelen in Einsamkeit
Auf Ewigkeit gefangen halten
© Amy Herzog
Im Abgrund
Der Schattenwelt
Kalt verlassener Seelen
Warten hoffnungslos
Leere schwarze Hüllen
Auf ewiges schweben
Und doch schreien
Die zarten Seelen
Gegen ihre Hüllen
Leise an:
„Gib nicht auf!“
Wir können gemeinsam
Leben!
© Amy Herzog
Das Herz klingt leise
„Ich könnte dich lieben“
während einsame Seelen
die ewige Leere trinken
die Zerrissenheit besingen
warten auf bessere Zeiten
die den Wert der Liebe steigen
doch ist bis dahin die Welt
in kalter Erkenntnis gefroren
© Amy Herzog
die hellen sterne
der volle große mond
regenworte summen aus der ferne
der wind
trägt deine worte
flüsternd näher zu mir, mild
summt und rauscht
trommelt sanfte regentropfen
gegen fenster, meine seele lauscht
immer lauter
erklingen deine worte
in meine seele, immer tiefer
werden tiefer
deine worte zur melodie
singend in mir die seelenlieder
langsam schlafen
geborgen in deiner musik
lassen die stürme in mir ruhen
© Amy Herzog
Der Moment,
in dem du durch
meinen Körper fegst,
wie ein Tumor in mir wächst,
küsst, leckst,
mein Schreien
mit Haut und Haaren frisst,
und rote Orgasmusfäden ziehst,
schließe ich die Augen
fühle dich, du mein Schmerz
du meine Muse
werde ich dich töten,
du, mein Herz,
bis wir werden eins
und meine Seele trübe Tränen
auf’s Papier fließen lässt.
© Amy Herzog
Unter all den Fremden
sind wir fremd
verborgen
in unseren Herzen
In unserem Fühlen
sind wir nah
ohne Worte
scheint nichts verborgen
Unsichtbares
lässt uns fühlen
was verbunden
ist
Bleibt es doch nur
das wortlose
unsichtbare
© Amy Herzog
Wenn Schattenwesen
Seelen lesen,
fressen,
um zu leben,
Leben, sollten Menschen
nicht vergessen,
sich in der Sonne
zu verstecken.
© Amy Herzog
Deine Seele so nah
Schimmert sie klar
Umgeben von Farben
Überdecken sie Narben
Spüre ich deine Ruhe
Deine leise Musik
Die den inneren Schmerz
Für alle verdeckt
Doch ich sehe dich
Bei dir bin ich nah
Spürst du es doch
Es ist so glasklar
Lasse es nur zu
Nichts werde ich tun
Habe keine Angst
Nah bin dir längst
Behandle dich gut
Nur habe den Mut
Sei du auch bei mir
Und niemals verlier
© Amy Herzog
diese Seele
intensiv zu spüren
lächeln und wirklich
glücklich fühlen
von dieser Seele
gespürt zu werden
die nun alles weiß
will dennoch bleiben
machtlose Worte
können nicht reden
diese Seele kann fühlen
und verstehen
die Worte bleiben am Ende machtlos
© Amy H.