Leben

Fehlen

Mich kurz dabei erwischt,
dass du mir fehlst
und gehofft,
dass auch du mich suchst.
Dann doch nur
die Hoffnung verflucht,
denn bis zu mir ist’s nicht weit.
Und Zeit ist nur ein Wort,
macht noch längst kein Gefühl.

Starrte noch etwas auf’s Ticken der Uhr,
träumte drauf los, dachte an Liebe,
an mit nach Hause nehmen.
Wurd dann wieder wach
von meinem Leben.
Und denke dran,
dass du mir nicht fehlst,
während die Hoffnung den
Sekundenzeiger unaufhörlich zählt.

© Amy Herzog

gute Nacht

Es ist dunkel, ruhig, endlich Nacht, endlich nackt. Aus der Ferne tönen die Autos der suchenden, der flüchtenden und der ankommenden Menschen. Klingt wie Meeresrauschen direkt unter deinem Fenster, in einer Flasche voll betäubender Substanz, einem leeren Blatt Papier und dem Flimmern deines Bildschirms. Und wieder atmen. Schon wieder atmen. Eine Kerze schenkt dir die Wärme, in der du dich so geborgen fühlst. Die Illusion schluckst du runter, ertränkst sie. Schwitzt und blutest auf dein Papier, denkst an Wünsche, gedenkst der Träume, mit einem Kuss an jedes deiner Geheimnisse. Für jedes Wort die passende Verkleidung. Buntes Treiben in deinem Kopf und Karneval in deinem Herzen. Selbst die Schmerzen tanzen mit. Alter Mann wird wieder jung. Finger gleiten über deine Tastatur, erst langsam, behutsam, dann immer schneller. Du willst schweben, schreibst darüber und schwebst. Du lebst. Legst alles ab, nichts nimmst du mit, was so schwer auf deinen Schultern lastet. Frei, endlich frei. Raum und Zeit verbrennen in einer handvoll Staub. Im Takt deiner tickenden Uhr steigst du höher, immer höher. Ersehnst diesen kurzen Moment, in dem fallen wie das fliegen der Vögel ist.

Du bemerkst nicht mal, dass es hell wird. Du hörst aber die Vögel zwitschern und plötzlich hörst du auf zu schreiben. Hörst ihnen zu und kannst den Liedern lauschen, die dir weh tun. Den Duft deines Lieblingsparfums auf der leeren Bettseite, die tiefe Vertrautheit. Du hörst klimperndes Geschirr in deiner Küche und das Summen deiner Kaffeemaschine. Dann näherkommende leise Schritte. Und den Duft von frischen Brötchen am Morgen mit einer Tasse voll Liebe über deinem Bett. Wie du als Kind an Weihnachten gelächelt hast, so lächelst du gerade. Und du windest dich in dem Moment, der dich für immer fest umarmt. Aus der Ferne bellt ein Hund. Dabei bist du doch ein Katzen-Mensch. Schlägst die Augen auf, dein Bildschirm flimmert noch immer kaltes Licht. Du liest in deiner Seele und blickst tief in die sonst so verborgene Wahrheit deiner Existenz. Mit zeilenlangem Herzschlag durch die Nacht, wünscht du dir dein Ende. Aber der Morgen ist da, die Flasche leer, wankst zum Spiegel und kannst wie immer keinen Blick hinein wagen. Kramst deine Maske aus der obersten Schublade und lebst dich glücklich durch den Tag. Niemand sagt dir guten Morgen, niemand „richtiges“. Schaltest aber deinen Bildschirm noch aus bevor du deinen Koffer nimmst und gehst. „Bis heute Abend“, sagst du, wohl wissend, dass er dich wieder zum Atmen zwingen wird.

Die Wahrheit

Ich schreibe immer gleich:
zu erst ein Werk in meinen Worten
eine Wahrheit, klar und rein
dann setze ich dem einen Schleier auf
damit niemand genau versteht was ich meine
und trotzdem hoffen kann
dass du es weißt

© Amy Herzog

Bühne hinter Gittern

Meine Bühne hinter Gittern
würde noch zittern
wär‘ ich’s nicht schon längst gewohnt

Der Sommer küsst
und so müsst ich’s erwidern
hinter Lächeln, hinter Liedern
geht mir der Atem aus

Schatten Winter ist allein
stürme, kreische, krieche, Schlaf
wart‘ ich träum dir nach
allein

Meine Bühne hinter Gittern
würde verbittern
wär‘ ich’s nicht schon längst gewohnt

© Amy Herzog

Der unscheinbare Diamant

Du erinnerst dich nicht an den Winter
gewiss nicht (oder doch?)
an den unscheinbaren Diamanten
der vom Himmel fiel

und getauschte Worte waren nichts
reflektionslos

Aber zutiefst inspirierend
warst du, riesig, allgegenwärtig
beinahe einschüchternd
strahlend

nein…

Du erinnerst dich nicht an den Winter
der unter allen anderen versinkt

Doch noch immer hängt der Winter
hängt an deinen Worten, deinem Geist
dem Gestern, dem einen Gestern von vor Jahren
im Gestein unter deinen Füßen

Irgendwann wird es wieder schneien
diesen unscheinbaren Diamanten
mutig zeigt er sich dir
und hofft auf deinen kühlen Blick

© Amy Herzog

Neubelebung meines Blogs :-)

Lange Zeit war es still hier, aber das möchte ich nun gerne ändern! Aber am Anfang direkt mal die Frage: wer von meinen Verfolger:innen ist eigentlich noch da? Gerne ein mal kommentieren oder ein anderes Lebenszeichen hinterlassen. 🙂

In diesem Beitrag möchte ich ein wenig über mich berichten bzw. über das, was so los war, aber auch über die Pläne, die ich zukünftig hier umsetzen möchte.

Mir fällt natürlich auf, dass sich der Editor hier komplett verändert hat. Da werde ich mich neu hineinfinden müssen, weil ich mit der Formatierung unheimlich pingelig bin. 🙂 Aber für diesen Beitrag ist das erst mal nicht allzu wichtig.

Zu erst ein mal zu mir: Das ich (oder die meisten Anderen ^^) ein Alien zu sein scheine, das war mir ja schon immer klar. Seit einiger Zeit habe ich aber sehr viel über mich lernen – und mich akzeptieren können. Ich bin kein Alien, einfach nur Autistin. In den letzten Monaten habe ich es sogar geschafft, auch meine berufliche Umgebung an mich anzupassen. Und so ergibt es sich, dass ich frei genung bin, um diesen Blog wieder aktiv zu betreiben.

Nun zu meinen Plänen für diesen Blog: wieder anknüpfen möchte ich an etwas Kunst (aktuell Epoxidharz, aber das wechselt und macht nur einen kleinen Teil aus). Weiterhin möchte ich meine Lyrik/Prosa/Kurzgeschichten wieder aufleben lassen! Das wird einen größeren Teil ausmachen – also wie gehabt.

Neu wird sein, dass ich über Neurodiversität schreiben möchte. Über meine persönlichen Erfahrungen insbesondere Autismus, selektiven Mutismus und Depressionen. Aber auch über allgemeine Informationen zu diesen Themen. Auch über die Barrierefreiheit und dann und wann evtl. auch über Menschen mit Behinderung in unserem (deutschen) System.

Fragen und Anregungen sind sehr willkommen (sowohl per Mail, als auch per Kommentar)

Neurodivers

Eine Weile ist vergangen

Brotkrumen liegen am Rand

Nur zurück will ich nicht

Hier ist es doch schön

Wenn das Wasser fließt

Erkenne mich nicht wieder

Ich bin nicht mehr ich

Habe mich verloren

Mein Spiegelbild – eine Maske

Und das bin dann ich

Bin ich noch dahinten

Bin ich in mir verborgen

Ich wäre gerne ich

Nur wer kann verstehen

Fragen über Fragen

Nie wird es enden

Das Feuerwerk im Kopf

Nie wird es verstanden

Meine Sprache ist anders

Aber das bin doch ich

© Amy Herzog

Verlust…

Impressionen vom Drachenfels

Zum Einstieg mit einem Gedicht von Maccabros:

Drachenfels…

Der Drachenfels, so groß und mächtig,
wie er hoch oben einfach thront,
der Blick geht weit, über die Lande,
mit dem Er Deinen Aufstieg lohnt…
© Maccabros 15.02.2019

Zur Seite und zum Gedicht von Maccabros

 

DSCN1668

Ausblick aus der Drachenfelsbahn.

DSCN1872.JPG

DSCN1677.JPG

Ausblick Siebengebirge

DSCN1687.JPG

Der Rhein.

DSCN1719.JPG

Der Drachenfels ist ein Berg im Siebengebirge am Rhein, zwischen Königswinter und Bad Honnef.

DSCN1725.JPG

Ruine Burg Drachenfels.

DSCN1736.JPG

DSCN1741.JPG

Die Ruine.

DSCN1823.JPG

Was es in einem Loch einer alten Mauer zu entdecken gibt 🙂

DSCN1816.JPG

DSCN1825.JPG

DSCN1864.JPG

Drachenfelsbahn.

DSCN1924.JPG

DSCN1873.JPG

DSCN1887.JPG

DSCN1881.jpg

Selbstverständlich gibt es dort auch echte Drachen, was dachtet ihr denn?

DSCN1875.JPG

DSCN1894.JPG

 

Ich hoffe die Bilder haben euch gefallen. 🙂

Bei Verwendung bitte ich um vorheriges Nachfragen und um eine Verlinkung zu diesem Beitrag. Danke.

 

Schlussendlich..

Ewigkeiten sind vergangen,

Nebelschwaden ziehen vorbei,

und die Seele liegt in Ketten,

wann nur bin ich endlich frei?

Ist die Kehle fast vertrocknet,

und ich sah ein Leben zieh‘n,

welches ich nie leben würde,

also begann ich zu flieh‘n.

Auf der Suche nach der Sonne,

war ich fast schon endlich da?

doch das Leben rannte hinten,

und schlussendlich ist es nah.

(C) Amy Herzog

Wenn fremde etwas besser wissen..?

Und ich vermisse dieses Leben,
welches Fremde mir einst nahm,
hämisch lachend über Herzen,
die fortan gebrochen warn.

Was mir bleibt ist eine Lehre,
und ein Weg entlang dem Fluss,
weg vom Bösen nur zur Liebe,
weil mein Herz dort leben muss.

Ohne Takt kann es nicht singen,
übertönt die Fremden nicht,
doch lachen sie nur ewig einsam,
und ich wandere zum Licht.

© Amy Herzog

Nur falsche Fratzen haben es schwer.

Täglich blickt man diesen Menschen,
in das Lügengleich‘ Gesicht,
doch mit diesem bleibt ein Leben,
bitter – (einsam) dies Gericht.

Lieber eine wahre Liebe,
wo der Kampf sich selbst gewinnt,
denn die Größe einer Wahrheit,
sieht man, wenn das Glück beginnt.

Liebe soll für immer das sein,
was zum Schluss die Hand mir reicht,
und sie bringt mir überhaupt nichts,
wenn sie falschen Fratzen gleicht.

 

 

© Amy Herzog

Was ich sollte, was ich will.

Wer denn sagt mir was ich sollte,
wenn ich doch was anderes wollte,
bleibt’s letztendlich doch mein Leben,
kann bloß ich mein bestes geben.

Wahrhaft in mein Herze sehen,
Tränen dort vor Sehnsucht flehen,
was mich einsperrt hier auf Erden,
muss am Schluss auch ich nur sterben.

Und wer sagt dann was ich sollte,
wenn ich nur glücklich sterben wollte,
doch bin ich heut‘ gewiss am Leben,
sollt‘ ich nur mein Glück mir geben.

 

 

© Amy Herzog

Leere Lehre.

Ein jedes Wort bleibt eine Lehre,
das eine Tat wohl nach sich zieht,
und wenn das Wort nur eine Leere,
ja selbst dann noch die Lehre sieht.

 

© Amy Herzog

Der letzte Satz.

Menschen sterben Tag und täglich,
und alle sind sie irgendwie tot,
vielleicht schon morgen etwas näher,
doch heut‘ das letzte Abendbrot.

Bleibt es immer nur ein warten,
wenn’s am Ende ist zu spät,
doch das längste was wir haben,
bleibt die schönste Realität.

Wo wirst du zum Abend essen,
wer sitzt neben dir am Platz,
lebst du warm wie an der Sonne,
hört die Lieb‘ den letzten Satz?

 

© Amy Herzog

Wen interessiert es, wenn nicht mich (oder dich)?

Beruhigt mich der Gedanke
wenn ich falle, renne oder schwanke
läuft das Leben immer schneller
mal zu dunkel, mal doch um so heller
viel zu kurz doch stets am Ende
doch das längste, was ich hab

Wenn ich doch in hundert Jahren
wo vor langer Zeit wir waren
neue Leben – wenn ich tot bin
frag ich nicht mehr wann, wohin
nur dann habe ich gelebt
so wie ich es will

Also stell ich heut die Frage
bin ich glücklich, wenn ich’s sage
wen zum Teufel kümmert’s schon
denn nur ich erhalt den Lohn
für die Tat die ich begehe
wenn ich durch mein Leben gehe

Beruhigt mich also der Gedanke
ob ich falle, renne oder schwanke
Ziel sollt nur für mich jetzt sein
glücklich sein nicht nur zum Schein
denn in hundert Jahren bricht
doch eh die Nacht hinein

 

 

© Amy Herzog

wegen…

Was ich suchte
fand ich in keinem Wort
und zwischen keiner Zeile
nur jetzt, wo ich leise hier verweile
hinter fest verschlossenen Augen
beginnt es stumm zu regnen
mit einem Lächeln
wegen…

Ich kann nur schreiben
dass der Himmel hier blau ist
obwohl es seit einem Jahr regnet
und die Vögel sich bewegen
in lautesten Gesängen
nur ohne Luft
wegen…

Hinter verschlossenen Augen
liegt kein unbeschriebenes Papier
nur Händchenhaltend jetzt und hier
und alles was ihr draußen seht
ist Zeit, die niemals steht

Doch hier im Käfig
kann ich fliegend länger leben
wie an die Zeit den Sinn vergeben
und das alles wegen Regen
und noch mehr nur
wegen…

 

 

 

© Amy Herzog

Morgen..

ich bestehe aus Erinnerungen
doch damit kann ich nicht bestehen
kann mit ihnen nicht weiter gehen
wohin mich auch die Sehnsucht trägt

wie sie in meinem Körper sitzen
nur mein Herz will morgen schlagen
kann ich wohl über gestern klagen
doch nach morgen bringt’s mich nicht

gleich schon wird es dunkel werden
und mein Herz spricht allzu laut
es malt ein Bild woraus sich baut
mein Leben will ich hier und jetzt

 

© Amy Herzog

Irgendwann..

Irgendwann hörst du nicht mehr zu
nicht mal mehr dem Wind
obwohl du ihn noch beneidest
wie die Worte um dich
schöner kreisen, Lächeln wecken
bis du dich in Masken kleidest

Irgendwann verstummt die Musik
und mit ihr auch der Blick
doch ihr Schweigen leert dich nicht
nur das fort und dennoch da
weil kein Wort vom Ander’n war
nur sie bleibt dein Licht

Irgendwann ist stark der Wind
und bläst die Kerze aus
so bist du einsam, willst du sinken
tief und tiefer in dich selbst
bleibt kein Atmen in der Stille
wirst du nur ertrinken

Irgendwann zerfällt dein Bett
nur farbenlos zu Staub
was wirst du tun, welch Blut zuletzt
ob Lächeln, Tränen, Liebe, Nichts
wo willst du sein, was wäre wenn
dein irgendwann sei jetzt

 

 

© Amy Herzog

Nichts

Heute morgen
war’s kein Lächeln
Regen regnet, nichts als Regen
wie viel muss mein schwacher Wald
denn noch in Asche legen

Reicht dir
nicht der Sommer
dann auch nicht der Sand
der mit meinem Feuer
schneller noch nur
stillschweigend
verschwand

Nur der Mund
vollbringt kein Heil
in den schwarzen Nächten, weil
doch der Seelenzucker klammt
tropfend bitterkaltes Blut
zum blassen Nichts
verdammt

 

 

© Amy Herzog

Mehr wert 

Mehr wert ist ein totes Leben, 

ohne Glück und ohne Sinn,

einfach schweigend vegetieren,

bis mein Dasein rafft dahin. 

Ruh mich aus auf diesen Ängsten,

und ein Bad aus Selbstmitleid,

sollen Zweifel schöner glänzen,

wo Heimweh trifft die Einsamkeit. 

Lüge ich dann bis zum Ende,

nur mich selbst belüg ich nicht,

denn die Liebe zieht nun weiter,

und ich sterbe ohne Licht. 

© Amy Herzog

Lebenswille

Wie’s schwächelt unterm Busen,
so zittert noch der Mund,
die Sonne brennt zum Gipfel,
doch ich verbleibe wund.

Die Kerzen brennen weiter,
dem schmalen Pfad entlang,
nur in der Ecke kauernd,
verzieht mein Leben bang.

So klingeln schon die Uhren,
verschlafe ich mein Grab,
ich renn‘ sogleich zur Sonne,
des Lebenswillens tat.

 

 

© Amy Herzog

Der stumme Wunsch…


© Amy Herzog   

Nein! JA!

Nein: zu denen, die mir schaden,
nein wenn jemand liebt mich nicht,
auch die Lügen und die Masken,
versperren nur die schöne Sicht.

Nein: wo jemand schlecht behandelt,
nein auch wenn mein Herze weint,
denn so jemand kann nicht meinen,
es ist doch nicht so wie es scheint.

Nein: zum gleichen bösen handeln,
einfach nein zum falschen Glück,
befreie mich vom Tränenleben,
und hole mir mein JA zurück.

 

 

© Amy Herzog

Die Hälfte…

Die Hälfte warf ich weg von mir,
sie war nicht mehr so wichtig.
Nur alte Lasten, tief vergraben,
könnt‘ ich dir nur wahrlich sagen,
was du aber für mich bist.

Freude unter Angst geschlafen
und doch ist’s hier hell und wach!
Ich mache Platz und räume auf,
den Staub, den nehme ich in Kauf,
das ist es, was du wirklich bist.

Morgen ist die Angst vertrieben,
morgen werden wir uns lieben…
Zwischen Düften und der Hitze,
während ich noch schweigend sitze
und dein Platz auf Fülle fühlt.

Die Hälfte warf ich weg von mir,
sie stand uns doch im Weg.
Denn daraus wird ein großes wir,
aus uns, schon lange Tränen hier,
doch das ist dann vorbei.

 

 

© Amy Herzog

Flüchten…

Flüchten schweigend in Gedanken
lassen deine Schiffe schwanken
Tanz mich wund an deinem Mund
laut sein will ich, schreien gar
wo Sicherheit zugegen war
in deinen Händen leiser fallen
höre ich den Herzschlag schallen
halt mich nur, so halt mich fest
und flüchte mit ins warme Nest

 

 

© Amy Herzog

Herz an Herz..

Du bist nicht meine erste Liebe,
doch ist es wirklich das was zählt?
Wirklich wichtig bleibt am Ende,
das mein Herz fortan deines wählt.

Denn darin höre ich die Zukunft,
und nichts wird jemals dort vermisst,
ein neues Leben für zwei Herzen,
das ist es, was noch wichtig ist.

Ich bin nicht deine erste Liebe,
doch ist auch das nicht, was hier zählt,
hörst du in meinem Herz die Zukunft,
dann deines einfach meines wählt.

So wählen wir für uns das Leben,
was wir uns bald ein Jahr ersehnt,
und hören bis zum Schluss die Lieder,
während wir Herz an Herz gelehnt.

 

 

© Amy Herzog

Vertrauen auf die Liebe..

Ich vertraue auf die Liebe,
die mich täglich weiter lenkt,
durch die Stürme und den Hagel,
bis sie uns die Sonne schenkt.

Ich vertraue auf die Liebe,
wie sie mich zum Glücke trug,
schweben wir gemeinsam weiter,
nur dein Herz ist mir genug.

Ich vertraue auf die Liebe,
wo die Zukunft mit uns bleibt,
nichts werde ich je vermissen,
wenn sie uns durchs Leben treibt.

 

 

© Amy Herzog

Für meinen Liebsten..

Ein jeder Tag mit dir ist wertvoll,
doch heut‘ wo dein besonderer ist,
da singt die Eule noch viel lauter,
weil du in meinem Leben bist.

Ich denke an die deine Freude,
die du heut hast mit mir geteilt,
bis in die Zukunft und noch weiter,
du fest in meinem Herzen weilst.

Doch heute, da ist dein Geburtstag,
die Eule fliegt schnell auf dich zu,
sie singt ein Lied von Glück und Liebe,
und lässt dich damit nie in Ruh.

 

 

© Amy Herzog

Lebewohl…

Wenn dieser Horizont dich ruft
und du gehst, dann sage Lebewohl.

Schwimme nicht schweigend fort,
halte meine Hand, finde meinen Blick,
ich halte deine und finde dich dort,
und ich finde unser kleines Glück.

Wenn dieser Horizont dich ruft
und du gehst, dann sage Lebewohl.

Dein Duft wird in den Wellen bleiben,
und ich werde nie darin erfrieren,
nur im Sonnenuntergang verweilen,
so niemals deine Hand verlieren.

Wenn dieser Horizont dich ruft
und du gehst, dann sage Lebewohl.

Warte nur solange dort ein Blick,
hier in unsren Zeiten ewig lang,
blicke ich dem Lande bald zurück,
wir singen Lebewohl im Wellenklang.

 

© Amy Herzog

Viel zu tun…

Viel zu tun und das wichtigste vergessen…

© Amy Herzog  

Blind…

Tränen brennen auf der Wange,
Scherben fallen viel zu laut,
weiß und starr sind meine Wände,
kalter Staub liegt auf der Haut.

Niemand kann das winseln hören,
jeder flieht in seine Welt,
bunte Lichter wahren Scheine,
nur nicht den der wirklich zählt.

Drückt der Staub zur Erde nieder,
überhört den lauten Knall,
Regen nährt das falsche Leben,
und ich reise ins Sternenall.

 

 

© Amy Herzog

Wunsch..

Tränen fließen niemals grundlos,
wenn ein Wunsch am schwimmen ist,
reiche ihm dein Schiff des Herzens,
und er zeigt was du vermisst.

Lebt er dann in deinem Herzen,
weist er dir den Weg zum Glück,
halt ihn fest in deinen Händen,
geh mit ihm ein weites Stück.

Habe Angst in dunklen Gassen,
doch sei dir sicher – nie allein,
ein Wunsch ist bei dir ohne Zweifel,
und wird dir Schutz und Sonne sein.

 

 

© Amy Herzog

Von Steinen…

Nur so bin ich Tag um Tag für mich alleine,
gar erstickt von dem was endlos um mich ist,
stürzen nur auf mich hinab die großen Steine,
und darunter liegt das was mein Herz vermisst.

Und so wandeln sich die Straßen stetig weiter,
während ich im Keller still und aufrecht bin,
doch die Steine um mich lachen immer heiter,
nur ich weine, denn mir fehlt hier nun der Sinn.

Nur so bleibe ich hier weiter nicht alleine,
nein ich trage Stein um Stein mit meiner Kraft,
und wenn ich dabei auch noch weiter weine,
weiß ich, dass mein Herz es bis zur Liebe schafft.

 

 

© Amy Herzog

Fremd? (1/2)

kein Schreien und kein Schmerz!
nur alles bleibt mir fremd…
hinter glänzend großen Mauern
wo sich nur der Maurer kennt
und auf sein Schweigen leise flennt
nur wo kann ich noch lauern?

blut fließt aus dem wunden Herzen
kann es gar ein Leben dauern…
alles älter, alles weiser?
beißt der Regen weiter heiser
bis er mich beendet bleib‘ ich
leb‘ ich immer leiser…

 

 

© Amy Herzog

Hinter Stein und Wasser…

Fiel das Wasser vor die Füße,
schlug es auf wie harter Stein,
dacht‘ es perlt an mir herunter,
sollt‘ es doch nur Regen sein.

Wird ein Lachen immer dumpfer,
scheint es nicht in’s Herz hinein,
singt die Luft um Stein und Wasser,
lässt mich doch darin allein.

Doch immerwährend scheint die Sonne,
die eine Seit‘ mit Moos bedeckt,
das große Leben wie ein Kunstwerk,
verbleibt mein Herz im Stein versteckt.

 

 © Amy Herzog

Fort..

Wollte nie diesem Leben entkommen,
wie benommen, doch entrissen,
hörte ich mit deinem Wissen – bald
das Schärfen der Klingen
im dunklen Wald.

Wollte nie diesem Leben entkommen,
so zerronnen, in den Träumen,
zwischen den Bäumen – die Hasen
konnten auch nicht schneller
um ihr Leben rasen.

Wollte nie diesem Leben entkommen,
doch genommen, meine Seele,
wolltest du, dass ich lebe? – in bunt
gemaltes Bild in Flaschenpost
blieb mein Leben wund.

 

© Amy Herzog

Ankommen?

Ich dachte einst vor langer Zeit,
dass ich schon angekommen wär,
doch jagt mich hier die Traurigkeit,
umhüllt von Sehnsucht immer mehr.

Der Weg, ist er denn endlos lang,
so sag, wohin wird er mich führen?
Zuweilen wird mein schwerer Gang,
in Sackgassen das grau berühren.

Ich dachte einst vor langer Zeit,
dass ich längst angekommen wär,
und wird der Weg auch endlos weit,
die Hauptsache, er bleibt nicht leer.

© Amy Herzog

Wolkenschlaf..

Wenn ich in den Wolken schlafe,
zeichne ich die Zukunft auf,
und am Abend in den Sternen,
blicke nur, mein Schatz, hinauf.

Tausend Sterne formen Bilder,
wie sie unser Leben zeigt,
die zwei Herzen in der Mitte,
mit dem Traum zum Himmel steigt.

Unser Traum, er bleibt unendlich,
wie die Liebe uns einst traf,
und am Abend in den Sternen,
wiegen wir uns in den Schlaf.

© Amy Herzog

Am Felsen im Meer..

Als die Sonne den Sand küsste,
glaubte ich zu träumen.
Mein Blick vom Meere zur Küste,
konnte nichts versäumen.

Wie ich am starken Felsen lehnte,
sog mich der deine Kuss.
Wonach mein ganzes Leben sehnte,
dem ich nun folgen muss.

Sanft lag ich auf deinem Grunde,
gar leer und dunkel-kalt.
Doch küsste ich die Herzenswunde,
und gab dem Felsen Halt.

Als der Mond das Wasser küsste,
tauchten wir dann auf.
Unser Kuss doch brannte Lüste,
und nahmen ihren Lauf.

Doch der Mond wollt schlafen geh’n,
so trieben wir dahin.
Mein Traum, er würd im Wind verweh’n,
doch gab er uns den Sinn.

Und als die Lichter wieder küssten,
wir würden weiter Träumen.
So wie wir von der Zukunft wüssten,
am Strand gab’s kein versäumen.

© Amy Herzog

Liebe..

Ich liebe dich, mit allen Seiten,
das Wort, das in der Seele steht,
ich bleib bei dir für alle Zeiten,
wo dieser Wind niemals verweht.

Ich liebe dich, kaum zu beschreiben,
in Ecken, Kanten mich verrannt,
doch Hand in Hand möchte ich bleiben,
dein Blick letztendlich so charmant.

Ich liebe dich, dein ganzes Wesen,
mal lustig, zickig, wie ein Kind,
doch bis zum Ende will ich lesen,
wenn wir im Glück zusammen sind.

Ich liebe dich, so wenn ich lache,
das größte Glück, das du mir gibst,
selbst wenn das Herze ist das schwache,
so zeigst du stets, dass du mich liebst.

Ich liebe dich, Fels in der Brandung,
mein Leuchtturm in der Dunkelheit,
in deinem Arm für mich die Landung,
so sanft und warm in Ewigkeit.

© Amy Herzog

Gedicht von Ferdinand von Saar

Wer einmal einen tiefen Schmerz erlitten,
Ist nicht mehr jung. Bis dahin war er’s,
Und hätte silberweiß sein Haar bereits
Den tiefgebeugten Scheitel ihm umglänzt.

Wer zählt die Jahre, wenn er glücklich ist?
Er lebt und weiß nicht, daß er lebt.
Der Schmerz erst ist die Grenze, wo wir weinend
Zurück und schaudernd vorwärts blicken.

© Ferdinand von Saar

Ich bin nicht sicher…

Ich bin nicht sicher
bin ich noch da?
wo einst das Glück in Strömen floss
ist nichts mehr wie es war

Ich bin nicht sicher
bin ich denn tot?
der Geist meiner lechzenden Seele
schreit noch große Not

Ich bin nicht sicher
bin ich gefallen?
die Kammern meines leeren Herzens
hören lauter Scherben fallen

Ich bin nicht sicher
bin ich am Leben?
wo einst mein Glück in Strömen floss
bin ich betäubt am schweben

© Amy Herzog

Zitat „Leben“

Es ist wirklich unglaublich, wie nichtssagend und bedeutungsleer, von außen gesehn, und wie dumpf und besinnungslos, von innen empfunden, das Leben der allermeisten Menschen dahinfließt. Es ist ein mattes Sehnen und Quälen, ein träumerisches Taumeln durch die vier Lebensalter hindurch zum Tode, unter Begleitung einer Reihe trivialer Gedanken.

– Arthur Schopenhauer 

Zitat „Leben“

Es gibt nur zwei Tage im Jahr, an denen man nichts tun kann. Der eine ist Gestern, der andere Morgen. Dies bedeutet, dass heute der richtige Tag zum Lieben, Glauben und in erster Linie zum Leben ist.

– Dalai Lama 

Das wertvollste spiel.

Ich sehe traurig durch mein Fernglas
die mit reifen quietschende kurze Zeit,
als sei das Auto, das mich mitnimmt
nicht weit entfernt und schon vorbei
gefahren. Voll gepackt mit meinen
Erinnerungen, die ihren Wert verlieren.

Auf ins Niemandsland, an den Rand 
der Grenze des strahlenden Scheins.
Hat es mich vergessen, oder ich mich
verloren in der Sanduhr des nassen
Sandes? Die zwei Silben der Nähe des
ängstlich (selbst) verschütteten Bandes.

Es geht nicht um des Lebens Rennen,
doch geht es um den erkämpften Sieg.
Um mein Gehör, mein Gespür, zu folgen,
auch ohne zu wissen, wofür. Klopfend
an die Tür des Glücks. Mit meinen Regeln
einfach über die Grenze hinaus zu segeln.

Und dort angekommen, ist die Aussicht
in seinen spektakulären Farben frei. Zeit
bekommt einen Sinn ohne spürbar zu sein.
Doch weit ist dann kein Ziel, nur die Stille 
des Waldes bedeutet dann unendlich viel.
Hinter des Glückes Tür im wertvollsten Spiel.

© Amy Herzog

Dem Herzen folgen..

Ich möchte meinem Herzen folgen,
wohin es mich auch führen mag,
die Steine werden nie zu schwer sein,
denn tief im Herzen bin ich stark.

Die Wege sind zwar unergründlich,
und doch wird dieser richtig sein,
denn nur mein Herz erkennt die Antwort,
und lässt mich am Schluss nicht allein.

So wenn ich dieser Stimme folge,
die lautstark aus dem Herzen spricht,
wenn Nebelschwaden sich verziehen,
dann kann ich leben in dem Licht.

© Amy Herzog

Am Rande des Abgrunds…

Tränen um Tränen, sie seinen geweint,
doch Gedanken verwehen im Wind,
dort hinten noch suchet und spielt es gebannt,
mein Herze, mein inneres Kind.

Die Seele doch schreitet den Abgrund entlang,
ein Spaziergang am Rande des Lebens,
tief noch ein Blicke den Wolken geschenkt,
doch das Licht dort, es scheinet vergebens.

Die Tränen, sie trauern dem Herze nicht nach,
sie weinen bloß, dass es noch schlägt,
die Frage, die mir dieser Wind noch gebracht,
warum er mein Haar dort noch trägt?

Der Blick weicht der Ferne vom Nebel versperrt,
doch der Abgrund so schwarz und so tief,
ein ewiges Fallen im zeitlosen Loch,
wo keiner mehr hört was ich rief.

Keine Lichte, kein Sturme, als sei es okay,
wird die Seele so leicht in dem Wind,
ich rufe zum Schlusse mein törichtes Herz,
komm springen wir, inneres Kind.

© Amy Herzog

Großer Augenblick?

Sind es die kleinen Augenblicke,
die mein Leben heiß begehrt,
doch wenn die Knochen müde sind,
was ward dem Leben dann gelehrt?

Wo sind die kleinen Augenblicke,
wenn meine Hände sind zu alt,
wenn außerhalb nur Atmen ist,
zu schnell dort wird die Seele kalt.

Wann kommt der große Augenblick,
so zeig mir, wo der Sommer liegt,
des Winters Luft zu oft gefriert,
wo ist der Weg, der mein Herz liebt?

© Amy Herzog

Traurig, stumm und scheu..

Wo immer ich noch sehen kann,
dort sehe ich mich selber nicht,
im Leben fern den Träumen sein,
als wenn mein Herze niemals bricht.

Wo immer ich noch leben kann,
warum lebt dieser Traum auch dort,
ich könnt doch – oder lieber nicht,
so Hand in Hand im Traume fort.

Wo immer ich noch träumen kann,
dort bleib ich auch dem Geiste treu,
so lächelt falsch mein müder Blick,
in Hülle, traurig, stumm und scheu.

© Amy Herzog