Seele

Mond

du aber bist so wunderschön 
meine sanftselige Liebe 
unvollkommen 
mit deinen Lebensnarben 
ich küsse jede davon 
ins rechte Licht 

und ich bleibe dir erhalten 
als das was dunkler 
(verwundet)
(verletzlich)
(gebrochen)
als im Schwarz 
deine Schönheit betrachtet 
wenn du sie selbst nicht 
sehen kannst 

© Amy Herzog

Schönheit

173 Wörter und ich weigere mich seit Tagen diesen Text zu kürzen. Nun, also eigentlich sollte das mein Text zum Drabble-Dienstag sein und das mit den drei Worten: Baum, Springbrunnen und Krug, hat ja auch gut geklappt. Aber auf 100 Worte kürzen…nein. 140 Worte wären machbar, macht aber keinen Unterschied, daher lasse ich das so stehen. Hier also mein Text, nicht zum Drabble-Dienstag.

Schönheit

Wenn du der große Baum auf dem Mohnfeld wärest, spränge ich über deinen Schatten und ließe dich in den Weiten zurück. Du aber bist der Springbrunnen auf dem Kirchplatz, mitten in der überfüllten Altstadt, zu viel Wasser. Viele Menschen stehen um dich herum, bewundern aber nur deine Schönheit, wie sie in der Sonne glitzert, und manch einer verliert sich selbst in deinen Tiefen und ertrinkt vor lauter Sehnsucht. Ich jedoch schaue weg. Und wenn es Nacht wird, so stehe ich noch immer am Rand des Kirchplatzes und lausche hinter deine Schönheit und spüre die Rufe jener, die sich tief in dir verloren haben. Beinahe bedeckt ihr Summen, wie du auch mich aus der Ferne zu ertränken versuchst. Doch so rettet mir jener Krug das Leben, der in meiner Brust schlägt. Und ich fülle ihn mit deinen Worten und dem, was hinter deiner Schönheit liegt. Deine glitzernde Oberfläche und alles andere lasse ich zurück. Und so nehme ihn mit in ein Zuhause, welches das viele Wasser all die Jahrzehnte ungesehen und nur schweigend ersehnte.

© Amy Herzog

Stille

nicht deine wohltuenden Worte
säen die Angst in mir
es ist deine absolute Stille
welche mich in deine Tiefen
stürzen lässt und Furcht
auf meine Haut zeichnet

und wenn du dann in meine
schutzlosen Augen blickst
siehst du auch in meine Tiefen
spürst die Hingabe meiner Glieder
und noch tiefer empfundene Liebe
die aus meiner Seele tropft

wie mein zitternder Körper
dir leise dein Lieblingslied spielt
so atmest du noch lauter
immer schwerer, immer tiefer
bis ein Kuss die Stille bricht

© Amy Herzog

Vorspiel

Deine Stimme umgarnt meine Sinne wie in Rauch getaucht. Bewusst wahrnehmen kann ich nur das ticken der Uhr, aber nicht die Zeit, die uns davonrennt. Einfach alles ist stehen geblieben, selbst mein Atem, wenn du mir nahe bist, obwohl du mir ferner nicht sein könntest. Ich weiß, was du weißt, und weiß es nicht. Aber ich weiß, was ich denke…und denke es nicht. Ich denke, ich wüsste gerne mehr. Ein stummer Schatten tänzelt umher, ergreift meine Seelenhand, ich greife zurück. Dort, wo Glück und Verderben so nahe beieinander liegen, dass ich keines davon zuordnen kann, nichts davon trennen kann. Das macht es so aufregend, zu meinem persönlichen Abenteuer. Und du bist mittendrin. Aber keine Sorge, noch ist es nicht schlimm, noch ist nur Vorspiel. Und nun ja, ich finde ja, dass wenn man weiß, wie es geht, kann es schnell gehen. Aber vielleicht änderst du meine Meinung und erweiterst meinen Horizont. Und wer weiß, wie lange es gehen kann und wie lange es noch gut ist. Im Zweifel nehme ich dich mit ins Grab, denn eines weiß ich sicher. Selbst dort wirst du mein Herz noch höher schlagen lassen und meine Sinne in eine fremde, in deine Welt versetzen können.

© Amy Herzog

Eine Muse

So leise bist du
beinahe schweigend betrübt
tropft aus deiner Seele
dieser Schmerz allen Lebens
und wenn’s genügt
zu reden, zu schreiben
dann würdest du nicht mehr
so laut in dich hinein schweigen

Doch wenn die Nacht
über aller Köpfe hereinbricht
dann horche ich dir nach
und ziehe Wolken in meinen Bann
bis der Regen mich ertränkt
und deine Seele schweben kann

© Amy Herzog

Anfangsmondlicht

Versteck dich nicht mein Liebster
im Mondlicht sehen wir alle gleich aus
und er kommt, er kommt gleich
um uns zu holen, damit wir uns finden

Schäme dich nicht mein Liebster
deine dunklen Narben sind mir Kunst
und im lilafarbenen Schimmer
meiner Hämatome sonnen wir uns

Und fürchte dich nicht mein Liebster
die Klingen zerschneiden Fäden
die wir uns auf unsere Lippen Nähten
doch wir brechen unser Herz nicht

So lasse dich fallen mein Liebster
meine Wunden bedecken nur das Ende
ich zeige dir den Anfang des Mondes
und gleich nimmt er uns mit nach Haus

© Amy Herzog

Abendrot

als flöge mir dein Abendrot
entgegen, um endlich
meine Haut zu berühren

und schwebt im Wind deine
von mir so lang ersehnte Seele
um auch die meine
zu entführen

© Amy Herzog

Suche nach Land (Drabble-Dienstag)

Lyrix hat die Drabble-Parade wieder wachgerüttelt und ich mache sehr gerne mit. Ein Drabble besteht aus genau einhundert Worten, in denen drei Worte vorkommen müssen. An diesem Drabble-Dienstag sind es die Worte: Auge, Frage und Magnet.

Suche nach Land

Eine Frage lässt mich nicht einschlafen. Die Ungesagte, im Raum schwebende, die ziellos an die Decke starrt, dann wieder gen Himmel, in den Sternen suchend. So bleibt mein Auge zu viel Meer und deines das Land, schlafend unter einer dichten Nebeldecke. Treibe ohne Kompass übers Wasser mit einem Magnet in meiner Seele und der Sehnsucht im Hirn. Dein Hafen ist zum greifen nah, fände ich ein Wort. Schöpfe Nacht um Nacht die Hoffnung aus meinem Schiff, möchte nicht ertrinken. Noch nicht. Erst wenn ich einschlafe, kann ich es sehen. Dieses große Nichts, das Bilder malt, in denen wir leben können.

© Amy Herzog

wartend auf den kuss

könnt stunden damit zubringen
gedanken in deine richtung zu lenken
und die zeit vergeht wie im flug
all die jahre sind vergangen
so nah und doch vorbei, verrückt oder

weite wege sind wir gegangen
und landen doch hier, immer hier
lausche abends dem wind
der durch mein fenster pfeift
und dein gute nacht kuss
meine seele streift

© Amy Herzog

Warten!

Kein Wort!
Kein Atem!
Kein Schrei!
Durchdringt meine trockene Kehle,
gefangen bleibt der Sinn,
meine von Maden zerfressene,
kleine Melancholieblutende Seele!

Im Aschestaub zerfallen,
regnet vertrocknete Liebe
Reißt Löcher tiefer ins rote Fleisch.
Herz aus Eis,
ohne Seele,
voller Leere,
im Wertlos dunkelroten,
warmen Teich!

Beiklatschen zum Elend
tiefer ins Schwarz!
Ist der Herzschlag
nur einen Tod weit entfernt.
Rase gefangen
Richtung fliegen im Traum,
liegen im Schaum,
warten, auf die Liebe
die mich endlich befreit!

© Amy Herzog

Dein inneres Kind

Im Zweifel meiner Neugier
bist du ein Schatten
auf der Suche nach dem Licht
das dich besser sieht
als du dich selbst

So flieht dein Leib
das innere Kind
weil große, starke Männer
nun mal nicht so sind

Und bleibt dir nur ein Wort
keine Schulter, kein Schoß, kein Weib
nein, dein Leib bleibt Schatten
und Sehnsucht, die bis an’s zähe Ende
an deiner wunden Seele reibt

© Amy Herzog

Seelenleserin

Letzte Nacht gesucht
aber irgendwann getrennt
nur in meinem Kopf
lese ich noch in deiner Seele
(du wüsstest was ich meine)

Dein Feuer brennt
noch immer in den Venen
lese Freude, Frucht und Mond
treibe weiter, Freund
im Nächsten Seelenleben
wirst du mir fehlen

© Amy Herzog

Halb

Vom Wind, der mich verlassen
hat, so wollt ich ihn nur lassen
doch, wie könnt ich nunmehr atmen
weil, ich brauch ihn für mein Seelenheil.

So marmorgleich die Wangen
sind, muss ich im Dunkeln bangen
denn, der Regen über Seen schwimmt,
so wie der Nebel Freude nimmt.

Die Sehnsucht nach der Sonne gleicht,
durch Gassen nur ein Schweigen schleicht,
dem Blick gen Himmel – Wind bleib hier,
das Seelenherz schlägt halb nur hier.

© Amy Herzog

Schlussendlich..

Ewigkeiten sind vergangen,

Nebelschwaden ziehen vorbei,

und die Seele liegt in Ketten,

wann nur bin ich endlich frei?

Ist die Kehle fast vertrocknet,

und ich sah ein Leben zieh‘n,

welches ich nie leben würde,

also begann ich zu flieh‘n.

Auf der Suche nach der Sonne,

war ich fast schon endlich da?

doch das Leben rannte hinten,

und schlussendlich ist es nah.

(C) Amy Herzog

kennen.

Ein starrer Blick
juckt salzig in den Fingern
vor den Toren meines Himmels
kannte ich den Regen nicht

Wie im Paradies
zuckt es rhythmisch Worte
wie eine neu erlerne Sprache
kannte ich die Tänze nicht

Bleiben kalte Füße
in den Fängen deiner Seele
nun das Hauptgericht des Tages
kannte ich die Sonne nicht

Sättigende Ewigkeit
so fliegend wie ein Luftballon
wandre ich von Mond zu Mond
als kannte ich die Liebe jetzt

 

 

 

© Amy Herzog

Irgendwann..

Irgendwann hörst du nicht mehr zu
nicht mal mehr dem Wind
obwohl du ihn noch beneidest
wie die Worte um dich
schöner kreisen, Lächeln wecken
bis du dich in Masken kleidest

Irgendwann verstummt die Musik
und mit ihr auch der Blick
doch ihr Schweigen leert dich nicht
nur das fort und dennoch da
weil kein Wort vom Ander’n war
nur sie bleibt dein Licht

Irgendwann ist stark der Wind
und bläst die Kerze aus
so bist du einsam, willst du sinken
tief und tiefer in dich selbst
bleibt kein Atmen in der Stille
wirst du nur ertrinken

Irgendwann zerfällt dein Bett
nur farbenlos zu Staub
was wirst du tun, welch Blut zuletzt
ob Lächeln, Tränen, Liebe, Nichts
wo willst du sein, was wäre wenn
dein irgendwann sei jetzt

 

 

© Amy Herzog

fehlen.

man könnt‘ fast sagen
es fehlt mir
doch dann bin ich erstarrt
mit jedem wort und jeder luft
in mir nur stumm
verharrt

so fehlt es mir dann
keiner zeigt
das wort nur weiter
heiter schweigt

verdreht die welt in meinem kopf
verbinde ich den tränenzopf

ganz stramm im winkel
zu dem munde
deckt sodann die seelenwunde
stets mein lächeln ab

 

© Amy Herzog

In deiner Seele…

Wie ich verschlungen war,
von deinen Worten, wie sie fraßen,
doch zeitgleich nur stumm
neben mir saßen.

Wie ich ertrunken war,
in deinen Augen, um Luft rang,
und doch vor Liebesglück
drei Worte sang.

Wie ich gefangen war,
in deiner Hand, sanft und warm,
entrissen dem hier und jetzt
in deinem Arm.

Wie ich versunken war,
in deinem Herz, deiner Seele,
und wie ich umhüllt von dir
in Geborgenheit lebe.

 

© Amy Herzog

Maske…

Wie kann eine Maske lächeln,
wenn sie aus dem Schmerz erbaut,
wo die Schreie brennend flehen,
doch das Lächeln lacht zu laut.

Wie kann eine Maske lächeln,
schweigend wie ein Grab bei Nacht,
funktionieren wie ein Uhrwerk,
gar zerbrechend noch gelacht.

Wie kann eine Maske lächeln,
wenn das Herz doch einsam weint,
wenn der Sinn in allen Stunden,
nur noch lacht, damit es scheint.

 

© Amy Herzog

In Gedanken..

Still bist du schwer mir im Herze verkeilt,
du Windhauch im Schweigen vorbei,
und wie du auch ewiglich schwerer verweilst,
bist irgendwann du an der Reih‘.

Nach Pfützen die Meere, so schwimmend dahin,
die Beine noch schwerer doch leicht,
gemeinsam wir suchen und denkend den Sinn,
die Seele daneben verbleicht.

Mein Herze zum Uhrwerk, es lahmet schon sehr,
die Zeiger den Abgrund im Blick,
das Herze mag schwimmen, doch all dieses Meer,
sinkt tiefer und schweigend zurück.

 

© Amy Herzog

Fort..

Wollte nie diesem Leben entkommen,
wie benommen, doch entrissen,
hörte ich mit deinem Wissen – bald
das Schärfen der Klingen
im dunklen Wald.

Wollte nie diesem Leben entkommen,
so zerronnen, in den Träumen,
zwischen den Bäumen – die Hasen
konnten auch nicht schneller
um ihr Leben rasen.

Wollte nie diesem Leben entkommen,
doch genommen, meine Seele,
wolltest du, dass ich lebe? – in bunt
gemaltes Bild in Flaschenpost
blieb mein Leben wund.

 

© Amy Herzog

Kalter Kuss..

Wie der Schnee auf meinen Poren,
so der Rauch um Hirn und Kuss,
auch das Herz in meinem Magen,
der noch schwer verdauen muss.

Wie das Eis in meinen Welten,
blau zersplittert schläft das Glas,
nur der ferne Sturm lässt hören,
wie mein Geist erstickt im Gas.

Wie die Wärme in den Bergen,
doch mein Schritt versinkt im Blei,
muss ich stumm im Hier verharren,
doch der Regen tönt den Schrei.

© Amy Herzog

Leblos..

Farbenlos versinkt die Welt,
und ringt um kein Gefühl,
die Seele ward herausgerissen,
das Herz ist alt und kühl.

Taub und stumm erstarrt das Herz,
der Feind ist nicht die Zeit,
doch als das Blatt vom Baume fiel,
versank die Welt im Leid.

Leblos schweigt der Regen noch,
die Wolken tragen schwer,
und meine Welt ertrinkt im Schnee,
die Seele stirbt noch mehr.

© Amy Herzog

Ich sehe noch heute…

Ich sehe noch heute –
im Augenwinkel mein Haar,
wie es wehte im Winterwind,
und warm kamst du mir nah…

Ich sehe noch heute –
im Schnee Hand in Hand,
und mit nur einer Berührung,
verschloss das Liebesband…

Ich sehe noch heute –
deinen schüchternen Blick,
als du im Frühling fragtest,
begleitest du mich ins Glück?

© Amy Herzog

Wolkenschlaf..

Wenn ich in den Wolken schlafe,
zeichne ich die Zukunft auf,
und am Abend in den Sternen,
blicke nur, mein Schatz, hinauf.

Tausend Sterne formen Bilder,
wie sie unser Leben zeigt,
die zwei Herzen in der Mitte,
mit dem Traum zum Himmel steigt.

Unser Traum, er bleibt unendlich,
wie die Liebe uns einst traf,
und am Abend in den Sternen,
wiegen wir uns in den Schlaf.

© Amy Herzog

In der Wüste…

Einsam ging ich durch die Wüste,
schrieb im Sand „ich liebe dich“,
hoffnungslos verging die Nacht,
doch unerwartet fand ich mich.

Einsam ging ich durch die Wüste,
und fand darin dein blaues Meer,
traf dein Blitz in meinem Herzen,
Liebe – doch sie trägt sich schwer.

Einsam ging in durch die Wüste,
wenn das Schweigen mich geleit,
genügt ein Blick in deine Sterne,
wo Zweisamkeit mein Herz befreit.

© Amy Herzog

Die Träne..

Tränen spiegeln keine Worte,
leer im Staub und ausgeräumt,
allein im kalten Nichts der Hoffnung,
blickt der Geist, der weiter träumt.

Tränen spiegeln keine Nähe,
weisen ins Alaska fort,
unterm Eis die schwache Seele,
flüstert eine Liebe dort.

Tränen spiegeln keine Zukunft,
heiße Steine trocknen still,
niemand nimmt sie in der Wahrheit,
was die Träne wirklich will.

© Amy Herzog

Liebe..

Ich liebe dich, mit allen Seiten,
das Wort, das in der Seele steht,
ich bleib bei dir für alle Zeiten,
wo dieser Wind niemals verweht.

Ich liebe dich, kaum zu beschreiben,
in Ecken, Kanten mich verrannt,
doch Hand in Hand möchte ich bleiben,
dein Blick letztendlich so charmant.

Ich liebe dich, dein ganzes Wesen,
mal lustig, zickig, wie ein Kind,
doch bis zum Ende will ich lesen,
wenn wir im Glück zusammen sind.

Ich liebe dich, so wenn ich lache,
das größte Glück, das du mir gibst,
selbst wenn das Herze ist das schwache,
so zeigst du stets, dass du mich liebst.

Ich liebe dich, Fels in der Brandung,
mein Leuchtturm in der Dunkelheit,
in deinem Arm für mich die Landung,
so sanft und warm in Ewigkeit.

© Amy Herzog

Was will das Herz?

Ich lese deine schwarzen Worte,
und frage mich nur noch „warum“,
so unnötig sind all die Wunden,
doch bleibe ich nur weiter stumm.

Ich sehe noch in meinem Herzen,
wie sich das Glück mit uns verband,
die Reise ohne diese Schmerzen,
sie war gemeinsam Hand in Hand.

Ich sehne nur nach diesen Zeiten,
und frage mich noch einmal still,
warum kein Glück, nur Seelenwunden,
was ist es, was das Herz denn will?

© Amy Herzog

Starke Worte..

Niemals wieder Schmerz empfinden,
hast du aus starkem Wort erbaut,
so einfach Glück und Liebe binden,
hab ich auf deinen Blick vertraut.

Aus deinen Augen sprach die Seele,
und ich ein jedes Wort verstand,
so einfach wie das Schicksal wähle,
doch einfacher in Angst verschwand.

Dein Herzschlag ward zur Traurigkeit,
und ich stand ratlos, still zur Wand,
die Sehnsucht nach Unendlichkeit,
mein Herzschlag bleibt in deiner Hand.

Und lausche ich nun meinen Schmerzen,
die Wahrheit doch erkennend noch,
so denk ich fest an’s Glück der Herzen,
bis zum Sturz ins Schwarze Loch.

© Amy Herzog

Was übrig ist…

Meine Seele zu beschreiben,
wo doch niemand mit ihr singt,
unvollständig muss sie fürchten,
dass sie in der Nacht ertrinkt.

Nur die Maske, undurchdringlich,
lacht so laut – voll Heiterkeit,
doch der Ort der halben Seele,
flüstert von der Einsamkeit.

Mittendrin schlägt die Ruine,
messerscharf die Felsen sind,
fließt das Wasser für die Tränen,
ohne warmen, frischen Wind.

In der Unvollständigkeit gefangen,
leer und kalt verbleibt mein Raum,
draußen spielen fremde Lieder,
hier in mir verstirbt der Traum.

© Amy Herzog

Ich bin nicht sicher…

Ich bin nicht sicher
bin ich noch da?
wo einst das Glück in Strömen floss
ist nichts mehr wie es war

Ich bin nicht sicher
bin ich denn tot?
der Geist meiner lechzenden Seele
schreit noch große Not

Ich bin nicht sicher
bin ich gefallen?
die Kammern meines leeren Herzens
hören lauter Scherben fallen

Ich bin nicht sicher
bin ich am Leben?
wo einst mein Glück in Strömen floss
bin ich betäubt am schweben

© Amy Herzog

Das Salz auf meinem Herzen…

Das Salz aus einem weiten Meer,
es brennt in meinem Herzen,
ganz ohne Liebe viel zu schwer,
ertrinkt in seinen Schmerzen.

Nur eine Träne fließt durch Rauch,
den Vorhang meiner Seele,
der Schwermut zittert sie heraus,
durch meine schreiend Kehle.

Die Weite doch bleibt ungeweint,
im Schatten meiner Liebe,
sie bleiben hier im Wort gereimt,
worin ich mich noch wiege.

© Amy Herzog

Das Schweigen des Liebsten..

Die Lippen mir zittern,
zum Schweigen verdammt,
so fühlt sich das Herze,
als sei es verbannt.

Ein warten im Wasser,
auf Luft oder Not,
die Worte des Liebsten,
erbauten das Boot.

Doch Schweigend der Liebste,
es gleicht einem Tritt,
das Wort, das dann folgend,
dem tödlichen Schnitt?

© Amy Herzog

Meines Herzens Gift..

Tief in eines schwarzen Traumes
trank ich meines Geistes Gift
mein Herze doch ertrank im Leide
auf dass es auf mein Ende trifft

Gezwungen ward ich zu dem Traume
der Seele Kränklichkeit erdrückt
so bliebe mir in meinem Schmerze
im Gifte noch die Liebe glückt

So lag ich noch in deinem Schoße
doch sah ich darin keinen Grund
ich schlief in meinem Traume sanft
und nahm der Liebe ihre Stund

© Amy Herzog

Eule & Baum… (1/3)

Ich bin die Eule, tief im Winter,
die Flügel, bitterkalt und schwer,
am Schnabel glitzert eine Träne,
so einsam bleibt die Seele leer.

Ich bin die Eule, auf der Suche,
für den Kampf um Lebenssinn,
in der Schwärze aller Träume,
weiß ich kaum noch mehr wohin.

Ich bin die Eule, finde Wege,
hoch am Hügel steht ein Baum,
Wärme duftet um die Flocken,
tut sich auf für mich ein Traum.

© Amy Herzog

Dem Herzen folgen..

Ich möchte meinem Herzen folgen,
wohin es mich auch führen mag,
die Steine werden nie zu schwer sein,
denn tief im Herzen bin ich stark.

Die Wege sind zwar unergründlich,
und doch wird dieser richtig sein,
denn nur mein Herz erkennt die Antwort,
und lässt mich am Schluss nicht allein.

So wenn ich dieser Stimme folge,
die lautstark aus dem Herzen spricht,
wenn Nebelschwaden sich verziehen,
dann kann ich leben in dem Licht.

© Amy Herzog

Am Rande des Abgrunds…

Tränen um Tränen, sie seinen geweint,
doch Gedanken verwehen im Wind,
dort hinten noch suchet und spielt es gebannt,
mein Herze, mein inneres Kind.

Die Seele doch schreitet den Abgrund entlang,
ein Spaziergang am Rande des Lebens,
tief noch ein Blicke den Wolken geschenkt,
doch das Licht dort, es scheinet vergebens.

Die Tränen, sie trauern dem Herze nicht nach,
sie weinen bloß, dass es noch schlägt,
die Frage, die mir dieser Wind noch gebracht,
warum er mein Haar dort noch trägt?

Der Blick weicht der Ferne vom Nebel versperrt,
doch der Abgrund so schwarz und so tief,
ein ewiges Fallen im zeitlosen Loch,
wo keiner mehr hört was ich rief.

Keine Lichte, kein Sturme, als sei es okay,
wird die Seele so leicht in dem Wind,
ich rufe zum Schlusse mein törichtes Herz,
komm springen wir, inneres Kind.

© Amy Herzog

Das Abbild meiner Seele…

Du bist das Abbild meiner Seele
auf der größten Bühne unter der Sonne
als erstrahlte ich im neuen Glanz
trägst mich durch die Flüsse der Welt
ohne mich im Meer zu verlieren
bis unterm dunklen Sternenhimmelstanz

Worin sollte ich mich länger sehen
wenn nicht im Glanze meines Herzens
der mein Haar vor Winden schützt
schneller gar scheine ich zu entgleiten
in meine unsichtbare Melancholie
wenn kein Fels in der Brandung stützt

Bleiben all die Sterne an ihrem Platz
auch wenn auf meinem Wege Dürre herrscht
so bin ich doch nur Mensch zu halb
ohne das Bild, das einst von dir gemalt
verliert die Farbe ihre Kraft
und ich, ich verliere meinen Halt

© Amy Herzog

Mode?

Depression, die Unscheinbare,
die Masken fest im Arm,
ein treuer Freund geblieben ist,
gefälscht zwar hält sie warm.

Depression, so wie sie glänzt,
im Stillen Tränen schweigen,
sie malt ein Lächeln aufs Gesicht,
wo Herz und Seele leiden.

Depression, das neue Schwarz,
die niemals endende Mode,
sie reißt noch in ein tiefes Loch,
begleitet bis zum Tode.

© Amy Herzog

Reinstes Gold…

Wie reinstes Gold aus deinem Munde tropft,
so baden Wolken tief im Himmelblau,
doch ehe noch mein Unheil leise klopft,
so merke ich doch schon der Wolken grau.

Doch trinke ich mit Leid und ganzer Seele,
dein gold’nes Gift verhüllt mich gänzlich warm,
und wie ich mich ganz leise darin quäle,
so scheint mein Herz im Augenblick nicht arm.

So wie das Leben nach dem Glücke sterbe,
so kostete mein Herz auf Erden blau,
und schnitze ich den Tagen ihre Kerbe,
dann sehe ich vom Himmel aus kein grau.

© Amy Herzog

Liebes-Macht…

Die Ruhe in den Augen weilt,
dort wo dein Lächeln heller strahlt,
der Duft durch Herbstes Blätter weht,
und für mich grünste Wälder malt.

Die Wärme in dem Herzen liegt,
wo nur für mich dein Lied erklingt,
ein Tanz durch diese Sommernacht,
die größte aller Freuden bringt.

Das Leben durch die Seele springt,
ward ich aus meinem Traum erwacht,
wie ich dort einst im Dunkeln lag,
dort atme ich die Liebes-Macht.

© Amy Herzog

Haltender Mond…

Und wie meine Seele in der Dunkelheit,
verzweifelt versucht die Liebe zu finden,
doch trägt mich die Sonne zu kurze Zeit,
und der Mond kann Herzen nicht binden.

Und wie mein Flüstern dein Gehör sucht,
so bleibt meine Stimme längst verstummt,
das Herz noch in jeder Nacht Sterne bucht,
doch jeder Wunsch nur in der Ferne summt.

Und wie meine Hände deinen Halt suchen,
wo doch die Sonne an jedem Tag untergeht,
so könnte ich niemals den Mond verfluchen,
ist er doch der Haltende, der mit mir fleht.

© Amy Herzog

Das Wort, …

Das Wort, das sich im Schweigen lähmt,
und weder Raum noch Zeiten zählt,
sich hinter Kopf und Tränen leckt,
im Herzen windet zäh und quält.

Das Wort, das jedem Regen trotzt,
doch hinter schwarzen Gassen kotzt,
sich in der Seele kratzt und stirbt,
von außen dennoch weiter wirbt.

Das Wort, das noch im Schweigen schreit,
wo nur ein Herz es dann versteht,
das Herz, das leider leise schlägt,
weshalb das Wort im Wind verweht.

 

© Amy Herzog

Die Augen…

Die Augen können nicht mehr lachen,
ich seh‘ die Sonne nicht aufgehen,
wie im Meer aus tausend Fragen,
werde ich in der Nacht vergehen.

Die Augen können nicht mehr fühlen,
meine Seele wohnt dahinter nicht,
durch kalten Winter schweigend nur,
seh‘ ich am Ende nicht das Licht.

Die Augen spüren keine Wärme,
du, mein Licht, du bist nicht hier,
beinahe hätte ich gespürt,
wie aus Kälte wird ein wir.

Die Augen können nur noch schreien,
ich schreib es durch die Worte blind,
die deine Sprache sprechend nicht,
ein Schweigen weht zum Schluss im Wind.

 

© Amy Herzog

Fahrtwind…

Was tief in meiner Seele ruht,
das bleibt auch dort verborgen,
mein Schweigen lässt es länger leben,
und stets in Wärme geborgen.

Zuweilen nährt es sich am Herz,
doch bleibt der Traum mein Traum,
ich spüre ihn noch durch den Schmerz,
grenzenlos in Zeit und Raum.

Selten wagt mein Mund zu sagen,
was tief die Seele spürt,
und wenn das Glück nach Hause kommt,
mich all das zu dir führt.

Und fahre ich dir immer näher,
dann wage ich doch nicht zu sagen,
nur das Gefühl, was so tief ruht,
ist im Fahrtwind leichter zu tragen.

 

© Amy Herzog

Wichtigkeit…

Wenn Liebe tief im Herzen schreit,
die Sehnsucht schon nach Sternen greift,
die Lippen nach dem Kuss sich sehnen,
und Schultern sich an Wärme lehnen.

Wenn Worte aus der Seele schreiben,
die Herzen zu getrennt nur leiden,
verliert die Logik ihren Sinn,
denn Liebe ist nur ein Gewinn.

Verloren ist in Raum und Zeit,
am Boden liegt die Einsamkeit,
die Geschichte bleibt zurück,
heraus kommt dann das große Glück.

Es gibt nur dieses eine Leben,
zu zweit umschifft ein jedes Beben,
was war ist schlicht Vergangenheit,
verliert im Jetzt die Wichtigkeit.

 

© Amy Herzog

Vermissen…

Sie lag so sanft in meinem Ohr,
und drang tief in die Seele ein,
bestückt mit Liebe und noch mehr,
fühlte ich mich nicht mehr allein.

Sie nahm mein Herz in ihre Macht,
und sprang als Lächeln stets heraus,
die Menschen fragten sich nur: Hä?
Doch bautest du das warme Haus.

Sie war ein mal die ganze Hoffnung,
ließ mich aber im Schweigen zurück,
behalten hab ich die Verzweiflung,
und auch das Herz zerbrach ein Stück.

Sie fehlt mir nun zu jeder Zeit,
bei Sonne, Mond, an jedem Ort,
verliebte Tränen regnen hier,
und warten auf ein kleines Wort.

Ein Wort, das sich im Ohr verirrt,
und sich ganz sanft im Herzen wiegt,
die Stimme, die in mir erklingt,
und sich an meine Seele schmiegt.

 

© Amy Herzog

Zum Hafen…


Ich möchte meinem Herzen folgen,

Denn es weiß, was Wahrheit ist,

Nur allein mein Herz hat Klarheit,

Was die Seele so vermisst.

 

Zu selten bin ich ihm gefolgt,

Doch ist es nie zu spät dafür,

Was mit ganzer Seele begehrt,

Dort öffnet mir mein Herz die Tür.

 

Das Herz kennt nur die eine Antwort,

Ohne Gesetz und ohne Regeln,

Es sieht das Glück, wo Augen blind,

Und wird mit mir zum Hafen segeln.




© Amy Herzog

Ein Wort durch die Seele…